Stadt Kempen Therapiehund Mattes ist im Ruhestand

Stadt Kempen · Das St.-Peter-Stift in Kempen sucht einen Nachfolger für den treuen Vierbeiner.

 Mattes mit Herrchen Manfred Honnacker im St.-Peter-Stift in Kempen.

Mattes mit Herrchen Manfred Honnacker im St.-Peter-Stift in Kempen.

Foto: Küppers

Mattes ist ein geselliger Hund. Wenn der English Setter im Stuhlkreis der Schwerstdementen, Schlaganfall-Patienten und Hochbetagten mit dem Schwanz wedelt, geht den Senioren das Herz auf. Acht Jahre lang war der Vierbeiner der Therapiehund im Kempener Altenheim St.-Peter-Stift. Jetzt, im neunten Jahr, fällt Mattes sein ehrenamtlicher Einsatz sichtlich schwer, die Pausen zwischen den Streicheleinheiten werden größer. "Mattes geht in Ruhestand", hat Herrchen Manfred Honnacker (70) für seinen vierbeinigen Freund entschieden.

Doch Mattes' Ausscheiden hat eine Lücke ins soziale Miteinander der Stiftsbewohner an der Auguste-Tibus-Straße 9 gerissen. Ein Hund, der mit den älteren Menschen auf eine besondere Art kommuniziert, fehlt an allen Ecken und Kanten. "Es wäre schön, wenn sich ein Halter finden würde, der mit seinem Hund ins St.-Peter-Stift geht und Mattes ablöst", sagt der Tönisberger. Der Hund wie auch der Ehrenamtler sind über das Stift versichert.

Alle 14 Tage mittwochmorgens stand Mattes eine gute Stunde in der tierischen Therapiestunde im Mittelpunkt und hat auch ohne Ausbildung seinen Hund gestanden. Er wurde geliebt, geachtet, gestreichelt, gedrückt. Er war Seelentröster, konnte zuhören, war geduldig und sah jedem mit seinem treuen Setter-Blick tief ins Auge. Vor Mattes waren alle Therapiekreisler gleich.

Darüber hinaus hat Mattes mit Herrchen mittwochs noch sechs bis acht Senioren in ihren Zimmern besucht. Hier wusste Mattes auch, wo es die besten Leckerlis gab. Honnacker: "Mattes ist ein Jagdhund, aber von der Rasse her kein typischer Therapiehund. Er ist ruhig, aufmerksam, lässt fast alles mit sich machen."

Nicht nur für Mattes, sondern auch für sein Herrchen war dies acht Jahre lang eine erfüllende Aufgabe. "Da gab es einen Mann im Stuhlkreis, der hat nie gesprochen. Als er Mattes sah, wurde er plötzlich lebhaft", beschreibt Manfred Honnacker eines seiner vielen schönen Erlebnisse im St.-Peter-Stift. Bei den Therapiestunden war auch der Betreuer Ralf Thönes immer gerne dabei.

Wer bei der Suche nach einem neuen Therapiehund helfen kann, melde sich bitte im St.-Peter-Stift, Telefon: 02152 898-0 oder E-Mail an: spsverwaltung@st-peter-stift.de.

(RP)
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