Stadt Kempen Städtebaulicher Workshop für Kempener Postgelände geplant

Stadt Kempen · Die guten Erfahrungen, die an der Ellenstraße gemacht wurden, sollen nun auf das Grundstück an der Ecke Moorenring/Thomasstraße übertragen werden.

 Auf dem Grundstück, auf dem sich die Kempener Post befindet, soll ein Neubau entstehen. Stadt und Investor arbeiten hier zusammen.

Auf dem Grundstück, auf dem sich die Kempener Post befindet, soll ein Neubau entstehen. Stadt und Investor arbeiten hier zusammen.

Foto: Kaiser

Im Kempener Rathaus sieht man heute - mehr als 40 Jahre nach dem Abschluss der stets als besonders gelungen bezeichneten Altstadtsanierung, dass seinerzeit an einigen Stellen historische Gebäude dem Abrissbagger zum Opfer gefallen sind, die man aus denkmalpflegerischer Sicht eigentlich hätte erhalten müssen. Dies gilt in besonderem Maße für das frühere Kempener Postgebäude. Das stand bis zum Abriss an der Thomasstraße im Bereich des jetzigen Grüngürtels der Wallanlage. Gleiches gilt für das Gebäude des Mädchengymnasiums an der Ecke Thomasstraße/Moorenring. Auch dieses Haus wurde abgerissen. An das Gebäude erinnert heute die Bemalung der Giebelwand des Nachbargebäudes Thomasstraße 17.

Um Fehler der Vergangenheit bei Planungen im Denkmalbereich der Kempener Altstadt nicht zu wiederholen, ist man im Rathaus inzwischen dazu übergegangen, besonders sensible Bereiche im Zusammenwirken mit den Bauherren zu entwickeln. Dazu beigetragen hat sicherlich auch die Diskussion um den Erhalt des unter Denkmalschutz stehenden Hauses Peterstraße 20. Auch wenn das Haus selbst nicht erhalten werden konnte, so ist die Fassade in den Neubaukomplex an der Ecke Donkwall integriert worden.

An der westlichen Ellenstraße hat die Stadtverwaltung erstmals ein städtebauliches Workshopverfahren erprobt, bei dem der Bauherr und Investor mit seinem Architekten sowie die Denkmalbehörde und die Politik von Anfang an eingebunden waren. Das Ergebnis stellte Verwaltung, Investor und Politik am Ende zufrieden: An der Ecke Ellenstraße/Hessenwall soll ein Mehrfamilienhaus entstehen, das sich in die Nachbarbebauung einfügt.

Ein solches planerisches Verfahren strebt die Stadt nun auch für das aktuelle Postgelände an der Ecke Moorenring/Thomasstraße an. Hier plant das Grefrather Immobilienunternehmen Fabri & Reuter, das auch eine Filiale an der Burgstraße in Kempen hat, seit Längerem eine neue Bebauung. Die Post nutzt schon seit geraumer Zeit nicht mehr alle Räume des Gebäudes. Zudem läuft der Mietvertrag mit der Post läuft bald ab.

Gemeinsam mit dem Investor möchte die Stadt an dieser Stelle - schräg gegenüber der Kempener Burg - eine stadtgestalterisch und denkmalpflegerisch gute bauliche Lösung erreichen. Ähnlich wie seinerzeit an der Ellenstraße ist auch der Investor am Moorenring bereit, den Weg gemeinsam mit der Stadt, der Politik und dem Landeskonservator zu gehen. Die Stadt hat - wie an der Ellenstraße - das Planungsbüro Scheuven + Wachten aus Dortmund mit einer entsprechenden Studie beauftragt. Prof. Kunibert Wachten und sein Team werden das Workshopverfahren moderieren und alle Schritte begleiten.

Der Investor hat einen Architekten mit einem Vorentwurf beauftragt, der bereits an das Dortmunder Planungsbüro weitergeleitet wurde. Er soll gemeinsam weiterentwickelt werden. Stadt und Investor möchten das Verfahren noch in diesem Jahr abschließen. Was die Zukunft der Post am Standort betrifft: Der Investor möchte sie in den Neubau als Mieter einquartieren.

(RP)
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