Stadt Kempen Stadtbibliothek hat einen Förderverein

Stadt Kempen · Vor etwas mehr als einem Jahr übernahm die Stadt Kempen die Bibliothek wieder in Eigenregie. Seit Mittwochabend hat sie einen eigenen Förderverein. Zur Gründungsversammlung im Kulturforum Franziskanerkloster fanden sich 26 Bürger ein. "Wir heben heute Abend ein neues Kind der Kulturszene Kempen aus der Wiege", freute sich Bürgermeister Volker Rübo. Er betonte, dass der Förderverein nicht nur Geldmittel für die Bibliothek sammeln, sondern auch "Menschen gewinnen kann, die hinter dieser Einrichtung stehen". Vorlesen, sich durch Mitarbeit engagieren – es gebe viele Ideen.

Kulturamtsleiterin Dr. Elisabeth Friese fand den Zeitpunkt für die Gründung genau richtig. Ein Jahr habe das Team um die neue Bibliotheksleiterin Ursula Wiltsch Zeit gehabt, zueinander zu finden, Bestände zu sichten und sich einzuarbeiten. Zweck des Vereins ist laut Satzung "die Beschaffung von Mitteln für die Stadt Kempen zur Förderung von Kunst und Kultur in der Stadtbibliothek Kempen". Diese können zum Beispiel für die Anschaffung neuer Medien, für Lesungen oder für Fahrten zur Buchmesse, erläuterte Friese.

Manche Besucher vermissten eine genaue Definition der Ziele in der Satzung des Vereins. Letztendlich einigte man sich darauf, konkrete Zielsetzungen in einer Entschließung zu sammeln, die der Satzung beigefügt wird. Das hat auch den Vorteil, dass sie im Laufe der Jahre immer wieder überarbeitet werden kann, ohne dass es einer Satzungsänderung bedarf.

Die Bibliothek soll ein Zentrum für Leseförderung und Literaturpädagogik sein. Erziehung zur Medienkompetenz steht im Vordergrund. Gleichzeitig deckt sie den Grundbedarf an Literatur, Sachbüchern und audiovisuellen Medien ab. Dabei, so Wiltsch stolz, war die Kempener Stadtbibliothek ein Vorreiter im Land. "Das ganze Spektrum der Familie abdecken", wünscht sich Wiltsch als Zielsetzung. Schüler sind eine besondere Zielgruppe: "Wir öffnen das Tor zum Lernen."

Das Angebot wird angenommen, ist die Bibliothek doch mit 235 000 Ausleihen im letzten Jahr die stärkste im Kreis. 48 000 Medien sind im Bestand. Durchschnittlich fünfmal im Jahr wird jedes Buch, jedes Medium ausgeliehen, deutlich über dem Landesdurchschnitt. 47 000 Besucher wurden 2009 gezählt. 105 lesefördernde Veranstaltungen gab es, zu Zeiten der früheren Kreis- und Stadtbibliothek nur 40, verglich Wiltsch. Eng ist die Zusammenarbeit mit Kindergärten, Schulen, der Volkshochschule und dem Jugendamt.

(RP)
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