Gemeinde Grefrath Sportvereine besorgt über künftige Nutzungsgebühren

Gemeinde Grefrath · "Wenn man das Wort "Sportstättengebühr" beim Scrabbeln legt, würde man dafür sicher viele Punkte bekommen", sagte der Vorsitzende der Grefrather SPD, Roland Angenvoort. Gescrabbelt wurde nicht und statt der Punkte gab es jede Menge Kritik über die beabsichtigte Festsetzung der Gebühren für die Nutzung von Sportplätzen, Hallen oder anderen gemeindlichen Einrichtungen. Die SPD hatte 35 Vereine, auch die Kulturtreibenden und karitativen Organisationen, wie das DRK, eingeladen, um von ihnen die Meinung zu erfahren. Etwa 20 Vereine schickten ihre Vertreter. Anfangs stellte Bernd Bredonka, Vorsitzender des Sport- und Kulturausschusses, klar: Der Kreis Viersen als Aufsichtsbehörde hatte bei der Aufstellung des Haushaltssicherungskonzeptes Einsparungen vom jährlich 60.000 Euro gefordert. Diese Summe ist durch Reduzierung der Ausgaben für das Eisstadion bereits auf 30.000 Euro reduziert worden. "Eigentlich leben wir ja bei dem relativ geringen Betrag auf einer Insel der Glückseligkeit", war aus der Runde zu hören. Etwas anders sahen dies die Vereine, die wahrscheinlich bald so richtig zur Kasse gebeten werden sollen. Es soll es bei den Gebühren für die Nutzung der Sport- und Turnhallen keine Unterscheidung mehr zwischen Kindern/Jugendlichen und Erwachsenen mehr geben.

Bei den Sportstätten, die von der Gemeinde unterhalten werden, wurden die jeweiligen Benutzungsstunden je nach Größe der Hallen zwischen 2,50 (Schießsportanlage Albert-Mooren-Halle) und 6,50 Euro (Sporthalle Bruckhauser Straße) vorgeschlagen. Vier Euro sind dies je Stunde bei den Turnhallen im Grefrather Schulzentrum und an der Oedter Schule sowie auf dem Sportplatz in Oedt. Hinzu kommt ein Pachtzins für die Nutzung der gemeindeeigenen Grundstücke von jährlich 0,05 Euro je Quadratmeter, wovon vor allem die Tennisclubs und die Nutzer des Sportplatzes "Auf dem Heidefeld" betroffen sein dürften. "Die Turnerschaft wäre aufgrund ihrer vielen Hallenstunden am stärksten von dem Vorhaben der Gemeinde betroffen, müsste demnach nach heutigem Stand jährlich 11.569 Euro zahlen. Einige Vereine kritisierten, dass sie nicht einbezogen worden seien. Erst vor kurzem hatte auch der Gemeindesportverband, der rund 28 Vereine mit etwa 4000 Sportlern und Sportlerinnen vertritt, vom neuesten Gebührenpaket erfahren. "Dies muss auf eine breitere Basis gestellt werden und darf die Vereine nicht in ihrer Existenz gefährden", sagte der Vorsitzende des Fachverbandes, Herbert Kättner, der gegen Gebühren ist. Es ging hin und her. Wobei sogar Vorschläge kamen, so vom Reiterverein Graf Holk, die Mehrbelastung auf alle Grefrather Bürger umzulegen. Unabhängig davon, ob sie einem Sportverein angehören oder nicht.

Ende offen, jetzt gehen die Debatten munter weiter. Noch der Kommentar von Bernd Lommetz, Vorsitzender des SV Grefrath: "Wenn bereits der Hauptausschuss am 5. Dezember darüber entscheiden soll, finde ich den Zeitdruck überhaupt nicht akzeptabel." Die SPD bleibt dabei: alle Vereine müssten gleich behandelt werden, kein Verein dürfe dadurch in seiner Existenz gefährdet werden und der Verwaltungsaufwand sei auf ein Minimum zu beschränken.

(wsc)
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