Handball VTK zerstört Meister-Träume

Mit der bisher besten Saisonleistung hat die VT Kempen dem Meister-Kandidaten HSG Union 92 Halle die Titelträume zerstört. Mit einer furiosen ersten Hälfte und einer sicheren Schlussoffensive gewannen sie mit 31:29.

Als Tabellenzweiter, mit besten Aussichten die Meisterschaft dem Tabellenführer TuS Lintfort noch streitig zu machen, reiste die HSG Union 92 Halle bei der krisengeschüttelten VT Kempen an, um die Punkte abzuholen. Bevor Trainer Zygfryd Jedrzeyj nach dem Spiel in den Bus stieg, machte er der VT noch ein Riesenkompliment: "Kempen hat hervorragend gespielt. Der Sieg der VT hat uns die Meisterschaft gekostet."

Immer noch Moral

Er bezeichnete damit eine Mannschaft, die immer noch die Moral besitzt, trotz der Entscheidung des Vorstandes, die Mannschaft fallen zu lassen und freiwillig aus der Liga abzusteigen, ankämpft und solche Leistungen erbringen kann. Denn in einem hervorragenden Spiel schlug die Mannschaft von Trainer Björn Willunat den Favoriten in eigener Halle mit 31:29 (19:13) und zeigte den über 300 Zuschauern, wie fahrlässig es ist, eine zu solchen Leistungen fähigen Truppe so einfach aus der Liga zu stupsen.

Die erste Halbzeit war wohl das Beste, was das Team in dieser Saison abgeliefert hat. Der Ball lief fehlerlos durch die Reihen, die Abwehr agierte sicher, und im Sturm wurden die Angriffe zum richtigen Zeitpunkt erfolgreich abgeschlossen. Halle konnte zu Beginn noch mithalten, doch als dann die Heimmannschaft innerhalb kürzester Zeit aus dem 6:5 ein 13:5 machte, war es den Gästen klar, dass ein Wunder geschehen muss, um Kempen zu schlagen. Auch die Maßnahme, Katrin Stark und Sandra Ewert direkt zu decken, waren vergebens.

Alle Bemühungen der Gäste, die sicher stehende 5 zu 1 Abwehr zu knacken, scheiterte ein um das andere Mal. Der Turm in der Schlacht war Kempens Torhüterin Verena Bormann, die auch die gefährlichsten Bälle entschärfte. Im zweiten Durchgang kam Halle etwas auf, und hatte mehr Spielanteile. Doch Kempen konnte die Führung weiter verteidigen, obwohl der Vorsprung schmolz. Als Halle den Anschlusstreffer zum 29:28 160 Sekunden vor dem Ende erzielte, schien der Sieg noch einmal in Gefahr zu geraten. Doch Ellen Köttelwesch und Katrin Stark waren nervenstark genug, die beiden nächsten Angriffe erfolgreich abzuschließen. Ein Siebenmeter in den Schlusssekunden nutzte dem Gast dann nichts mehr.

(RP)
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