Stadt Kempen Sparkasse sucht neuen Betreuer für das Wildgehege

Stadt Kempen · Josef Harmuth kann sich aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr um die Tiere kümmern.

Mitten im Kendeldorf, hinter Wohnhäusern und dem Sparkassengebäude versteckt, lassen es sich Rehbock Hansi und einigen seiner weiblichen Artgenossen schon lange gut gehen, gemeinsam mit einigen Gänsen und Hühnern. Dort gibt es seit einigen Jahrzehnten einen kleinen Wildpark, um den sich seit dem Beginn der 2000er-Jahre Josef Harmuth kümmerte. Der mittlerweile 84-Jährige kann dies aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr. Seit einiger Zeit wird ein Nachfolger gesucht, der sich ehrenamtlich um die Tiere kümmert.

Josef Harmuth, der aus Niederschlesien stammt und schon seit 1948 in St. Hubert lebt, hatte erst in der Landwirtschaft gearbeitet, war danach lange Zeit im Textilwaren- und Raumausstattungsgeschäft seiner Frau Angelika Brückers, die er 1968 heiratete, an der Hauptstraße 13 tätig. Gerne hat er damals das Angebot angenommen, sich um das Gehege zu kümmern. "Dies war hier immer mein zweites Zuhause", hatte Josef Harmuth der Rheinischen Post noch im Juli vergangenen Jahres gesagt. Aber schon im Herbst 2015 musste er kürzer treten, konnte er dann die Betreuung nicht mehr in dem Maße gewährleisten. "Das hat ihm sehr weh getan", sagte auf Nachfrage seine Ehefrau.

Den kleinen Wildpark, den regelmäßig Kinder und ältere Spaziergänger besuchen, gibt es schon seit weit über vier Jahrzehnten. Damals war es Alfons Louven, der damit begann und das Gehege inmitten von Alt- und Neubauten stetig erweiterte. Lange Zeit hatten die Louvens an der Hauptstraße eine gleichnamige Gaststätte, die aber dann dem Neubau des Sparkassengebäudes weichen musste. Die Sparkasse verpflichtete sich, auf dem etwa 4000 Quadratmeter großen Areal, das unter anderem ihr und zum Teil der katholischen Kirchengemeinde gehört, die Versorgung der Tiere sicher zu stellen.

"Das war für uns früher ja auch einfach, da Josef Harmuth lange Zeit die Tiere mit großem Engagement versorgte", sagte gestern der Pressesprecher der Sparkasse Krefeld-Kreis Viersen, Peter Bauland. Die Kosten, so für Heu und Stroh oder für den Tierarzt und die gärtnerischen Arbeiten, hatte schon immer die Sparkasse übernommen. Viele St. Huberter, darunter auch Landwirte, spendeten das Futter für die Tiere. Die Sparkasse hat seit einiger Zeit ihre Hausmeisterverwaltung, die Krefelder Firma H. O. B., außerdem mit der Pflege der Außenanlage und mit der Fütterung der Tiere beauftragt.

Ob das Wildgehege dort an dieser Stelle noch eine Zukunft hat, ist derzeit völlig offen. "Es gibt erste Interessenten, aber wir suchen noch weiter", sagt Bauland. Es gebe für die infrage kommenden ehrenamtlichen Helfer eine kleine Aufwandsentschädigung. "Reich werden kann man damit allerdings nicht", legt Bauland nach. Andere Mitarbeiter der Sparkasse schlossen in den vergangenen Wochen aber nicht aus, dass die Tiere artgerecht an anderen Orten untergebracht werden müssten, sollte es zu keiner Lösung kommen. Man sei aber darum bemüht, dass dies nicht passiere. Wer an einer Betreuung interessiert ist oder weitere Informationen benötigt, kann sich unter der Sparkassen-Rufnummer 02152 206 850 70 erkundigen.

(wsc)
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