Stadt Kempen Schulsanierung tritt auf der Stelle

Stadt Kempen · Die Stadt Kempen ist mit dem Plan gescheitert, zwei neue Mitarbeiter einzustellen, die das Hochbauamt bei der Sanierung der Schulen unterstützen. Es gab keine geeigneten Bewerber. Ein externes Planungsbüro soll es jetzt richten.

 Auch das Thomaeum gehört zu den Kempener Schulgebäuden, die saniert werden müssen. Die ältesten Teile des Gymnasiums stammen aus dem Jahr 1910.

Auch das Thomaeum gehört zu den Kempener Schulgebäuden, die saniert werden müssen. Die ältesten Teile des Gymnasiums stammen aus dem Jahr 1910.

Foto: Kaiser, Wolfgang (wka)

Bürgermeister Volker Rübo hatte es in seiner Rede zur Einbringung des Haushaltsplanentwurfs für 2016 im Dezember vergangenen Jahres bereits angekündigt: Für eine umfassende Planung der Sanierung des Kempener Schulzentrums will die Stadtverwaltung ein externes Fachbüro engagieren. Das soll ein Sanierungskonzept erarbeiten und "verlässlich über ein Mehrjahresprogramm" umsetzen, so Rübo. Gemeinsam mit den Schulen sollen die Planer ein Raumprogramm festzurren und "einen Maßnahmenkatalog mit verbindlichen Umsetzungsschritten" erarbeiten.

Rund 7,9 Millionen Euro sind bislang für die Sanierung der Schulen in die auf vier Jahre angelegte Finanzplanung bis 2019 in den städtischen Haushaltsplan eingestellt. Der Betrag ist komplett über die Schul- und Bildungspauschale, die die Stadt jährlich aus Landesmitteln erhält, gedeckt.

So weit, so gut. Der Plan, die Schulen zu sanieren, ist nicht neu. Seit Jahren gibt es Bestrebungen, insbesondere die in die Jahre gekommenen Gebäude der weiterführenden Schulen zu sanieren. Nicht nur in Sachen Brandschutz muss erheblich nachgebessert werden. Bei der Einrichtung der neuen Städtischen Gesamtschule etwa waren große Schwachstellen in der Gebäudesubstanz und Raumausstattung festgestellt worden.

Zwar sind in den vergangenen Jahren mit großem Kraft- und Finanzaufwand die Schulen - und hier vor allem die Grundschulen - und Kindergärten baulich ertüchtigt worden. Insgesamt mehr als acht Millionen Euro wurden hierfür in den Jahren 2008 bis 2014 investiert. Dennoch reichte dies nicht aus. Viele Projekte mussten aus Personalmangel im Hochbauamt immer wieder verschoben werden. Daran konnte im vergangenen Jahr auch der gute Wille von Stadtverwaltung und Politik nichts ändern, das Hochbauamt personell zu verstärken. Anfang 2015 hieß es noch, man werde im Rathaus am Buttermarkt eine Arbeitsgruppe "Schulsanierung" einrichten und dafür einen zusätzlichen Architekten und einen neuen Ingenieur für die Haustechnik einstellen. Mit der Verabschiedung des Haushalts 2015 stimmte der Stadtrat Ende April vergangenen Jahres auch diesen beiden Stellen im Personaltableau der Stadtverwaltung zu.

Damals hofften die Verantwortlichen im Rathaus, die beiden Stellen zügig besetzen zu können. In der zweiten Jahreshälfte 2015 sollte die neue Arbeitsgruppe, an der auch die beiden Dezernenten Stephan Kahl (Bauen) und Michael Klee (Schule) beteiligt werden sollten, ihre Arbeit aufnehmen.

Dieser Plan ist gescheitert. O der - wie es der Technische Beigeordnete Kahl in seiner Beratungsvorlage für die Sitzung des Bauausschusses am heutigen Montag, 15. Februar (ab 18 Uhr im Sitzungssaal des Rathauses am Buttermarkt) formuliert: er "hat sich als nicht zielführend herausgestellt". Kahl nennt als Begründung "andere unabdingbare Arbeitsschwerpunkte im städtischen Hochbau (unter anderem die Bereitstellung von angemessenen Asylunterkünften) und ein mangelndes Angebot an guten und erfahrenen Fachkräften im Bausektor". Das habe dazu geführt, "dass die Sanierungsziele nicht annähernd erreicht werden konnten", räumt Kahl ein. Das sei für alle Beteiligten "unbefriedigend". Die bisherige Organisation der Schulsanierung müsse "korrigiert" werden, so der Dezernent.

Nun soll das operative Geschäft in der noch zu bildenden Arbeitsgruppe besagtes externes Fachbüro übernehmen. Wie die Organisation und der Ablauf der geplanten Modernisierungen in den Schulen aussehen soll, will Dezernent Kahl im Bauausschuss näher erläutern. Für die planungs- und bautechnische Koordination hat die Stadt zum 1. April dieses Jahres eine neue Architektin eingestellt. Sie soll vom künftigen, noch von der Stadt einzustellenden Klimaschutzmanager im Arbeitsfeld Energietechnik unterstützt werden.

Auf die ursprünglich geplante Einstellung eines zusätzlichen Ingenieur für Haustechnik (siehe oben) will die Stadt dagegen zunächst verzichten. Es hatte sich im Ausschreibungsverfahren kein geeigneter Bewerber gefunden. Dessen Aufgabe soll nun von dem externen Büro ebenfalls übernommen werden. Welches Büro den Auftrag erhält, ist derzeit noch offen. Die Stadt hat mit mehreren Ingenieurfirmen Kontakt aufgenommen. Ausgewählt werden soll in jedem Fall ein Unternehmen, das bereits Erfahrung in der Schulorganisation und -sanierung hat, so Dezernent Kahl.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort