Stadt Kempen Schüler proben für Musicalaufführung

Stadt Kempen · Zehntklässler der Erich Kästner Realschule in Kempen führen "Schauermärchen" auf.

 Turbulent ging es bei der Probe für die Musicalaufführung in der Realschule zu. Am kommenden Freitag ist um 19 Uhr die Premiere in der Schulaula.

Turbulent ging es bei der Probe für die Musicalaufführung in der Realschule zu. Am kommenden Freitag ist um 19 Uhr die Premiere in der Schulaula.

Foto: Hüskes

"Wo sind die Walgesänge?", will Susanne Stangl wissen - und erhält keine Antwort. Niemand vom Technikteam weiß, wo der Sound zur Fischerszene abgeblieben ist. Doch wozu gibt es Proben - immerhin soll am kommenden Wochenende alles glatt laufen, bei den Aufführungen des Schülermusicals "Und eh der Spaß vorüber ... Schauermärchen". Beim großen Probe-Wochenende setzten acht Zehntklässler der Erich Kästner Realschule nun letzte Hand ans Stück, das sie im Rahmen ihres Wahlpflichtfachs Musiktheater selbst geschrieben und entwickelt haben. Die Rheinische Post war mit dabei.

Die Frau, die gerade nach Walgesängen fragte, ist gebürtige Krefelderin und begleitet als gelernte Schauspielerin seit fünf Jahren diverse Schülertheaterprojekte. "Chaos und Disziplin gleichzeitig" mag sie daran, aber auch, "den Schülern das Theaterfieber zu vermitteln". Und das "macht sie prima", sagt Sonja Kandels. Als Musiklehrerin hat sie die musikalische Leitung des für die Realschule vierten Projekts. Für die aktuelle Produktion vertonte sie das Goethe-Gedicht "Der Fischer" und pushte die Schüler (sieben Mädchen, ein Junge) zu kreativen Höchstleistungen.

"Was würdest Du tun, ginge morgen die Welt unter?", war die Leitfrage zum Start ins Musical-Schuljahr. Die Antworten verarbeiteten die Eleven in Texte, Songs und Spielszenen. So träumt Lucia Barbuto davon, am letzten Tag ihres Lebens mit einem Fallschirm auf der Oberfläche eines Ozeans zu landen, um dann mit den Fischen zu schwimmen und zu tauchen. Lea Schmitz wiederum trägt nicht grundlos ein Brautkleid: "Wäre die Welt am Ende, ich würde heiraten. Um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie sich diese Zeremonie wohl anfühlt." Und da die Welt im Stück am Ende ist, sind die Akteure auch gespenstisch geschminkt. Als Zombies und andere Gestalten machen sie rein visuell schon das Irdisch-Endliche erfahrbar. Aufgeregt, ob alles klappt, der Text sitzt und das Publikum zufrieden sein wird, sind alle - na klar. Doch die harten Proben - jede Schulwoche des vergangenen Schuljahres kamen sie zusammen - haben sich gelohnt. Und nicht nur sie sind begeistert vom Fest der Sommersonnenwende, wenn "der Vorhang zwischen Diesseits und Jenseits fällt", wie Kandels es beschreibt. Dies fungiert als Aufhänger der mittsommerlichen Story, die an zwei Abenden aufgeführt wird.

Das im Rahmen des Landesprogramms NRW "Kultur & Schule" Musiktheaterstück feiert am kommenden Freitag, 10. Juni, um 19 Uhr seine Premiere. Am Tag, am Samstag, 11. Juni, darauf heißt es zur gleichen Zeit "Vorhang auf". Erwachsene zahlen vier Euro Eintritt, Schüler 2,50 Euro. Ein Besuch lohnt unbedingt.

(tone)
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