Stadt Kempen Säckeweise Müll gesammelt

Stadt Kempen · Die zwölfte Frühjahrsputz-Aktion von Rheinischer Post, Stadt Kempen und Schönmackers Umweltdienste war dank der rund 200 fleißigen Helfer ein voller Erfolg. Sie sammelten insgesamt 1220 Kilogramm Müll.

Es ist kurz nach zehn Uhr morgens, da sind Jan-Philip, Fin (beide 11), Justin (12) und die anderen Jungs aus der 6a des Thomaeums schon voll im Einsatz. Das Einsatzgebiet der kleinen Müllsammler ist der Dämkesweg und der Parkplatz zwischen Schwimmbad und Köhlerhalle – ein lohnendes Terrain, wie sich später herausstellen soll. Bereits nach kurzer Zeit haben die Gymnasiasten ersten Unrat in blauen Müllsäcken zusammengetragen. "Manche haben eben keinen Bock, zum Mülleimer zu gehen", meint Justin.

Weniger Müll gesammelt

Auch die zwölfte Auflage der Frühjahrsputz-Aktion von Rheinischer Post, Stadt Kempen und Schönmackers Umweltdienste ist ein voller Erfolg. Rund 200 Personen machen die Thomasstadt am Samstagvormittag frühlingsfrisch. "Wir hatten Jahre, da lag wesentlich mehr Müll herum", schätzt Theo Friesen von der Firma Schönmackers. Dennoch: 1220 Kilo Müll sind 1220 Kilo Müll zuviel.

Und so haben auch Albert Hermes und sieben Kollegen vom Tönisberger Familiengarten "Zur luftigen Höhe" wieder alle Hände voll zu tun. "Der Dreck geht einem einfach auf den Geist – ob beim Spaziergang oder beim Gärtnern", ärgert sich Hermes. Ihre Funde sind unter anderem eine Gartenliege, ein Auspuff, ein Rasenmäher und jede Menge Schnapsflaschen. "Schlaglochbedingt haben wir auch etliche Radkappen gesammelt", sagt Hermes. Doch spätestens bei halbvollen Ölkanistern im Feld hört der Spaß für ihn auf: "Das ist kein Kinderkram mehr."

Immerhin, so die einheitliche Meinung der fleißigen Helfer, sehe es jetzt wieder für ein paar Wochen vernünftig aus. Insgesamt 16 Gruppen nehmen am Frühjahrsputz teil, darunter auch der Heimatverein Tönisberg. "Das Aufräumen geht rasch", resümiert Ben Burchardt, der sich abschließend noch um die Innenreinigung der altehrwürdigen Bockwindmühle kümmert. "Spätestens zum Mühlentag am Pfingstmontag muss hier wieder alles tiptop sein", sagt er und fegt weiter. Durch Wind und das undichte Dach ist das alte Gebälk staubig und schmutzig geworden. Sogar Vögel, die den Winter nicht überlebt und in der Mühle wohl Schutz gesucht hatten, gilt es zu entsorgen.

Nahe der Gaststätte Berg und Tal wird der ungewöhnlichste Fund gemacht: sechs ausrangierte Tannenbäume, dazu Autoreifen und -batterie. Sowohl am Kempener Außenring als auch in den anliegenden Wohngebieten werden Dosen, Flaschen und Fastfood-Verpackungen aufgelesen. Nahe des Bahnhofs entledigten sich anscheinend viele Reisende überflüssiger Brötchentüten und Getränkeflaschen.

Und auch die Thomaeer werden fündig: "Im Gebüsch des Parkplatzes haben wir eine Jeans mit Ledergürtel, ein blaues Hemd, Holzpaletten, eine Plastikpflanze und Holzpaletten gefunden", erzählt Jan-Philip. Für sie hat sich die Aktion gleich doppelt gelohnt: Zum einen lernen sie eine wichtige Lektion in Sachen Umweltschutz, zum anderen bekommen sie fürs Mitmachen einmal hausaufgabenfrei.

(RP)
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