Stadt Kempen Rekordergebnis bei "Jugend forscht"

Stadt Kempen · Ein besonderes Jubiläum feiert das Luise-von-Duesberg-Gymnasium. Seit 20 Jahren ist "Jugend forscht" dort zu Hause. 650 Schüler schlossen in diesem Zeitrahmen ihre Projekte erfolgreich ab und präsentierten sie beim Wettbewerb.

 LvD-Teilnehmer von "Jugend forscht" mit ihren Betreuern Irmgard Linssen, Josefine Dahmen und Thomas Walter. Die Spannung ist schon groß.

LvD-Teilnehmer von "Jugend forscht" mit ihren Betreuern Irmgard Linssen, Josefine Dahmen und Thomas Walter. Die Spannung ist schon groß.

Foto: rp-foto; wolfgang kaiser

In den naturwissenschaftlichen Räumen des Luise-von-Duesberg-Gymnasiums (LvD) herrscht Hochbetrieb. Überall sind Schüler damit beschäftigt, Auswertungen zusammenzustellen und Plakate mit Projektabläufen zu gestalten. Der Endspurt bei "Jugend forscht" hat eingesetzt. Am 16. Februar findet in Krefeld der Regionalwettbewerb statt und bis dahin müssen alle Projekte präsentierfähig abgeschlossen sein. "Wenn es auf den Wettbewerb zugeht, wird es überall ein bisschen hektisch. Das war schon immer so", meint Irmgard Linssen lächelnd.

Die Chemie- und Biologielehrerin muss es wissen, schließlich betreut sie im nunmehr 20sten Jahr die Jugend forscht AG am LvD, wobei sie im Jubiläumsjahr eine Rekordbeteiligung melden kann. Knapp 50 Schüler im Alter von zehn bis 16 Jahren sind in der AG aktiv. 43 von ihnen stellen beim Wettbewerb gleich 20 Projekte vor. "Jugend forscht ist von Jahr zu Jahr gewachsen", bemerkt Linssen. Wenn sie an die Anfänge zurückdenkt, dann muss sie schmunzeln. Sie war damals gerade frisch von einem Viersener Gymnasium nach Kempen gewechselt und beim ersten Personalentwicklungsgespräch mit dem damaligen Schulleiter kam die Idee auf, Jugend forscht am LvD einzuführen.

Linssen hatte in diesem Bereich schon an der Vorgängerschule gearbeitet und war Feuer und Flamme. Allerdings zeigten sich die Kempener Gymnasiasten zunächst nicht so begeistert. "Ich habe ein Jahr überall in der Schule Plakate aufgehängt und für den Wettbewerb geworben", erinnert sie sich. Sprüche wie "Das ist nur was für Überflieger" und "Das kostet zuviel Zeit" machten die Runde. Drei Schüler trauten sich schließlich, wobei einer wieder absprang.

Isamail und Benjamin hingegen blieben bei der Stange und arbeiteten mit den beiden Mäusen Oskar und Fridolin. Die beiden Schüler bauten ein Holzlabyrinth und erforschten, woran sich die Mäuse im Labyrinth orientierten. "Ich weiß noch, unser erstes Planungstreffen hatten wir in einer Eisdiele in Hüls, weil die Jungs von da kamen. Ich habe ihnen ein großes Eis ausgegeben, weil ich mich so freute, endlich interessierte Schüler gefunden zu haben", erzählt Linssen.

Die Jungforscher waren nicht nur engagiert, sondern auch erfolgreich. Sie holten sich 1996 einen Sieg. Es war eine Initialzündung. Im folgenden Jahr arbeitete die Bio- und Chemielehrerin schon mit drei Gruppen. Das Interesse der Schüler stieg ständig. Im zehnten Jahr waren 32 Schüler mit 16 Projekten dabei. Im Jahr 2009 stieß Junglehrer Christian Reiners zur AG und brachte die Fächer Physik und Technik mit ein. Zudem gehören Chemie- und Biolehrer Thomas Walter sowie Referendarin Josefine Dahmen dazu.

Was Linssen in all den Jahren feststellen konnte ist, dass Mädchen generell mehr zu Biologie und Chemie tendieren und insbesondere die Bereiche Kosmetik und Körper unter die Lupe nehmen, während das Interesse der Jungen mehr auf Physik und Technik rund um den Sektor Energie gelagert ist. Mehr als die Hälfte der Schüler sind Wiederholungstäter. Wer einmal angefangen hat, forscht weiter. Die meisten bringen ihre eigenen Ideen direkt mit. "Wir überlegen aber ansonsten auch gemeinsam, was ein interessantes Forschungsobjekt sein könnte", sagt Linssen. Die Begeisterung und das Engagement der Schüler reiße sie immer wieder mit, so dass an ein Aussteigen aus der AG gar nicht zu denken sei, fügt sie hinzu. Mittlerweile bietet die AG nicht nur eine Schulstunde an, sondern gleich fünf. Dabei steht den Schülern für ihre Forschungsarbeiten der naturwissenschaftliche Trakt, betreut von den drei Lehrern und der Referendarin, zur Verfügung. "Die Schüler können die Räume und benötigtes Material nutzen. Zudem hat jede Gruppe ein Fach für ihre Arbeiten", sagt Reiners. Bei den Schülern kommt Jugend forscht bestens an. "Es macht einfach Spaß", meint Chris (12), der zusammen mit dem ein Jahr älteren Daniel an einem Solarrollo baut. Was es mit Bleaching auf sich hat, haben die Fünftklässlerinnen Anna-Sophie, Emilie und Anastassia unter die Lupe genommen. Man habe jede Menge interessantes erfahren und gelernt, sind sich die drei einig. Beim Bleaching geht es übrigens um Zahnaufhellung.

(tref)
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