Stadt Kempen Radfahren in der Fußgängerzone: Die Diskussion nimmt kein Ende

Stadt Kempen · Immer wieder beschweren sich Fußgänger über Radfahrer und umgekehrt. Schwere Unfälle gab es in letzter Zeit nicht, aber viele Beinah-Zusammenstöße.

Mit Beginn des neuen Schuljahrs in der kommenden Woche geht es wieder los: Um rund 13.30 Uhr herum brettern massenhaft Schüler mit dem Fahrrad durch die Kempener Fußgängerzone. Einmal mehr beginnt sie dann, die Diskussion über Rücksichtslosigkeit und ein generelles Radfahrverbot.

Es ist schon zehn Jahre her, dass die FDP ein solches Verbot forderte. Man müsse doch nicht warten, bis etwas passiert, hieß es damals. Es gab Befürworter dieser Idee, aber die Gegner waren in der Mehrheit. Das waren sie auch im politischen Raum, so dass der Antrag der Liberalen letztendlich scheiterte.

Die Erlaubnis, mit dem Rad zu fahren, mache die Kempener Fußgängerzone, zu etwas Besonderem, hieß es damals. Ein Verbot hätte negative Folgen für die Händler, argumentierte man weiter. Ein Radfahrverbot wäre unverhältnismäßig, sagten Gegner eines Verbots. Wenn sowohl Fußgänger als auch Radfahrer sich rücksichtsvoll benehmen, sei das alles kein Probleme. Besonders Radfahrer müssen sich darüber bewusst sein, dass eine Fußgängerzone keine Rennstrecke ist. Man muss Schrittgeschwindigkeit fahren, sprich höchstens sechs Stundenkilometer.

Nun kam es auch in den vergangenen Wochen immer wieder zu Zwischenfällen mit Fahrradfahrern. Unfälle gab es zwar nicht, aber reichlich Unverständnis und Kopfschütteln ansichts diverser Beinahe-Zusammenstöße. Die Dunkelziffer ist hoch, kaum einer der Vorfälle wird der Polizei gemeldet. Die Behörde und die Stadt mahnen immer wieder, sich diszipliniert zu verhalten. Man verhängt Bußgelder bei Verkehrsverstößen, die ein gewissen Bewusstsein schaffen. Diese Abschreckung wirkt aber nur eine Weile, danach fallen viele Radfahrer in altes Verhalten zurück.

Nicht immer sind sie die Bösen. Radler klagen darüber, dass Fußgänger sich mitten auf der Fahrbahn zu einem kleinen Plausch zusammenfinden und damit zu einem Verkehrshindernis für die Radfahrern mutieren. Klar, in der Fußgänger haben die Fußgänger das Sagen, aber könnten sich nicht im Zuge der gegenseitigen Rücksichtnahme Platz für Fahrräder lassen?

Ein Verbot hat offiziell keiner mehr gefordert, aber die Diskussion über das Radfahren in der Fußgängerzone hat niemals aufgehört. Welche Erfahrungen haben Sie gemacht ? Nimmt man genügend Rücksicht aufeinander ? Fühlen Sie sich als Fußgänger gefährdet?

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(RP)
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