Stadt Kempen Pommes mit Senf für den Prinzen
Stadt Kempen · Ein neuer Standort, ein neuer Name und ein voller Erfolg. Der traditionelle Kostümball vom KKV, der erstmals im Festzelt stattfand und jetzt den Namen "Kempsche Jecke fiere" trägt, begeisterte die Besucher.
"Wir sind jecke Mädchen", lacht Simone und dreht sich einmal um die eigene Achse, so dass die kleinen Luftballons an dem bunten Hütchen fröhlich flattern. Sie und ihre Freundin Marion stecken in handgenähten Clownskostümen und die Freude, inmitten der närrischen Menge wieder einmal beim Kostümball des KKV mitzufeiern, steht ihnen ins Gesicht geschrieben. Und dass es nicht mehr die Köhlerhalle, sondern zum ersten Mal ein Zelt an der Otto-Schott-Straße ist, kommt insbesondere Simone sehr entgegen. "Wir wohnen in der Neuen Stadt und von hier kann ich prima zu Fuß nach Hause gehen", lacht sie. Aber auch ansonsten gefällt den beiden der neue Veranstaltungsort sehr gut.
Das findet auch Eva, die mit einer gigantischen leuchtenden Planetenkonstellation auf dem Kopf unterwegs ist. "Es ist die tollste Kostümparty, egal, wo gefeiert wird", meint sie. Viel Lob für das Zelt als neuen Veranstaltungsort gibt es immer wieder zu hören, keiner trauert der Köhlerhalle hinterher. "Mir gefällt es besser als die Köhlerhalle. Irgendwie ist das Ambiente anders. Es ist gemütlicher", sagt Thomas, der in einem Robin-Hood-Kostüm steckt.
Auch Prinz Rainer I. strahlt und das liegt nicht allein an den Pommes mit Senf, die er sich gerade schmecken lässt. "Das Zelt macht was her. Es wirkt noch besser als die Köhlerhalle", bemerkt er. Von Trübsaal, weil es sein letzter Kostümball als amtierender Prinz ist, merkt man ihm nichts an. Es sei eine super Zeit gewesen und man werde von der Erinnerung, etwas Besonderes gemacht zu haben, zehren, bemerkt er.
Im Festzelt ist es derweil immer voller geworden. Knapp 2500 Besucher in den phantasievollsten Kostümen haben sich eingefunden. An den langen Theken und den vielen Stehtischen haben sich bunt gemischte Grüppchen gefunden. Ins Auge fällt dabei eine sechsköpfige Unterwassergruppe, angefangen vom Haifisch über den Taucher bis hin zu einem Laternenfisch. Selbst leuchtende Qualen fehlen nicht. Die Regenschirme, die Thomas und Michaela als Qualen auf dem Kopf tragen, sind handbespannt, wie die beiden versichern. Und der dazugehörige Tintenfisch hat sogar Saugnäpfe. Andere genießen die neue Cocktailbar, die an ihren Palmen schon von weitem erkennbar ist. "Sex on the beach" ist dabei der Renner. Ob DJ HWK oder die fetzige Stimmungsband "Kölschraum" für Musik sorgen - auf der Tanzfläche geht die Post ab. Die Stimmung ist bestens.
Theo Balters und Markus Claassen vom KKV haben indes alle Hände voll zu tun. Sie sind für die Aufnahme der Besucher, die am Kostümwettbewerb teilnehmen wollen, zuständig. Und das sind in diesem Jahr etliche. Balters fotografiert am laufenden Meter Klein- und Großgruppen sowie Einzelpersonen, die im Anschluss von Classen in eine Liste eingetragen werden. Mona und Roland haben sich so in die Minions verwandelt. Beide gelb geschminkt - sie im blauen Kleid mit weißen Tupfen und aufgenähten Bananen, er im Anzug und mit blauer Krawatte mit weißen Tupfen - sowie einem Minions-Koffer mit Luftschlagen, Konfetti und Banane als Inhalt, strahlen um die Wette. In Kaugummiautomaten haben sich dagegen Sabrina und Markus verwandelt. Unzählige von bunten Bommel zieren ihr Outfit.
Ganz in Pink und mit jeder Menge Federn ausgerüstet sind Stephanie, Tamara und Sabine unterwegs. Die drei haben sich nämlich in Flamingos verwandelt. Für jede Menge Lesematerial sorgt hingegen Caroline. Ihr Kostüm besteht komplett aus Zeitungen, inklusive Haarschmuck und Fächer. "Ich habe im Internet so etwas ähnliches gesehen und mir gedacht, das wäre doch mal etwas", erzählt die Kempenerin. Sie ist es auch, die später in der Einzelwertung einen ersten Platz davon trägt. Der Starlight Express ist hingegen der Sieger bei den Kleingruppen, und bei den Großgruppen hat zuckersüßes Popcorn die Nase vorn. "Es ist immer gigantisch, was sich die Besucher einfallen lassen", sind sich Balters und Claassen einig.