Stadt Kempen Planverfahren für Ellenstraße gestartet

Stadt Kempen · Das von der Stadt beauftragte Planungsbüro Scheuvens & Wachten aus Dortmund hat mit den Vorarbeiten für die städtebauliche Studie für den westlichen Teil der Ellenstraße begonnen. Am Montag berichtet das Büro der Politik.

 Wohn- und Geschäftshäuser an der Ellenstraße in der Kempener Altstadt: Für diesen Bereich sollen in einem Workshopverfahren neue städtebauliche Perspektiven erarbeitet werden. Die Eigentümer werden am Verfahren beteiligt.

Wohn- und Geschäftshäuser an der Ellenstraße in der Kempener Altstadt: Für diesen Bereich sollen in einem Workshopverfahren neue städtebauliche Perspektiven erarbeitet werden. Die Eigentümer werden am Verfahren beteiligt.

Foto: Kaiser

Das von der Stadt beauftragte Planungsbüro Scheuvens & Wachten aus Dortmund hat mit den Vorarbeiten für die städtebauliche Studie für den westlichen Teil der Ellenstraße begonnen. Am Montag berichtet das Büro der Politik.

In das Projekt setzen Verwaltung und Politik in Kempen große Erwartungen. Immerhin ist es das erste Mal, dass in dieser Form über eine städtebauliche Weiterentwicklung in der Kempener Innenstadt beraten und im weiteren Prozess möglicherweise entschieden wird. Der Denkmalausschuss hatte in seiner Sitzung Anfang September beschlossen, dass die Stadt ein externes Planungsbüro mit einer städtebaulichen Studie zur möglichen Neugestaltung der westlichen Ellenstraße beauftragt. Den Zuschlag erhielt das Dortmunder Büro Scheuvens & Wachten. Mitinhaber Prof. Dr. Kunibert Wachten ist in Kempen kein Unbekannter. Er war zuletzt mit seiner Studenten-Werkstatt zur künftigen Nutzung der Kempener Burg - hierzu tagt die Jury am kommenden Donnerstag, 19. November, danach werden die Arbeiten der Studenten im Rathaus-Foyer ausgestellt - in Erscheinung getreten. Wachten war schon an der großen Altstadtsanierung in den 1970er-Jahren beteiligt.

Das Planungsbüro hat in Abstimmung mit der Stadt ein Konzept für das Vorgehen bei der Studie erarbeitet, bei dem die betroffenen Hausbesitzer und Bauherren an der Ellenstraße, der Landeskonservator als zuständige Denkmalbehörde und die Kempener Bürger in einem Dialogprozess beteiligt werden sollen. Zunächst wird das Büro die Grundlagen ermitteln, das heißt, es wird geklärt, ob und gegebenenfalls welcher Hauseigentümer einen Neubau plant. In einer zweiten Phase geht es bis zum Jahresende um die Entwicklung von städtebaulichen und gestalterischen Varianten für die westliche Ellenstraße. Dabei sollen auch mögliche Vor- und Nachteile der einzelnen Varianten herausgearbeitet werden. Sie sollen im weiteren Prozess als Diskussionsgrundlage dienen.

Anfang kommenden Jahres soll es dann einen ersten Workshop unter Beteiligung eines der privaten Bauherren geben. Ziel ist es, sich auf eine der vorgestellten Varianten zu einigen oder die Vorschläge zu überarbeiten.

Die Konkretisierung der bevorzugten Variante schließt sich im Frühjahr 2016 an. Dabei sollen auch planungsrechtliche und weitere baurechtliche Fragen geklärt werden. Bei einem weiteren Workshop geht es dann um konkretere Gestaltungsvorschläge der bevorzugten Variante. Danach könnte es eine Bürgerbeteiligung geben.

Fest steht schon jetzt, dass die Stadt den privaten Hausbesitzern nicht vorschreiben will, was sie möglicherweise mit ihren Immobilien machen möchten. Derzeit werden die leer stehenden Ladenlokale von der Künstler-Initiative "Kunstzentrum Kempen" genutzt. Einige Hauseigentümer wollen neu bauen und warten auf eine Baugenehmigung. So soll das Haus, in dem bis Ende 2013 das Haushaltswaren-Geschäft Heitzer ansässig war, einem Neubau weichen.

Die Stadt will angesichts des sensiblen Denkmalbereichs der Kempener Altstadt in jedem Fall das Rheinische Amt für Denkmalpflege - den Landeskonservator - von Anfang an am Verfahren beteiligen. Damit soll verhindert werden, dass es zu ähnlichen Schwierigkeiten kommt wie zuletzt beim Neubauvorhaben an der Peterstraße. Dort gab es bekanntlich erhebliche Meinungsverschiedenheiten der Denkmalexperten von Stadt und dem Landeskonservator über den Denkmalwert des Hauses Peterstraße 20. Investor Ralf Schmitz musste die unter Denkmalschutz stehende Fassade des Hauses vor dem jetzt erfolgten Abriss der Häuser an Peterstraße und Donkwall speziell gegen Einsturz sichern. Die Fassade muss erhalten werden und wird in den Neubau, mit dem in den kommenden Monaten begonnen wird, integriert.

(RP)
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