Stadt Kempen Pläne für Gasleitung liegen offen

Stadt Kempen · Die neue Gas-Pipeline, die auch durch den Ostkreis führen soll, hat im Vorfeld bereits für reichlich Gesprächsstoff gesorgt. Ab Montag können die Planunterlagen eingesehen werden. Ein Knotenpunkt liegt in St. Hubert.

 Auf der Karte ist der Trassenverlauf in einem 600-Meter-Korridor in Willich, Tönisvorst und Kempen rot markiert.

Auf der Karte ist der Trassenverlauf in einem 600-Meter-Korridor in Willich, Tönisvorst und Kempen rot markiert.

Foto: Kreis Viersen

Bislang ist das Verfahren ohne große Proteste aus der Bevölkerung abgelaufen. Und nach diversen Bürgerversammlungen im Vorfeld - eine für den hiesigen Raum fand Anfang März im "Haus Vorst" in Vorst statt - geht das so genanntes Raumordnungsverfahren für die künftige Erdgasfernleitung "Zeelink" nun in die nächste Runde.

Vom kommenden Montag, 9. Mai, an, liegen die Planunterlagen öffentlich aus. Bis zum 1. Juli können die Pläne mit den entsprechenden Erläuterungen bei den beteiligten Bezirksregierungen - für die hiesige Region die in Köln und Düsseldorf, aber auch bei der Kreisverwaltung in Viersen eingesehen werden. Geplant wird die Gas-Pipeline von Open Grid Europe, dem größten Betreiber von Gasleitungsnetzen in Deutschland mit Hauptsitz in Essen.

"Zeelink", so der Name der Fernleitung, die zwischen Eynatten in Belgien (an der Grenze bei Aachen) und Legden bei Ahaus im Münsterland gebaut werden soll, wird in zwei Teilabschnitten errichtet. Mit "Zeelink" soll das deutsche an das belgische Erdgasnetz und damit an das Flüssigerdgasterminal im Nordseehafen von Zeebrügge in Flandern angeschlossen werden. Dem Kempener Stadtteil St. Hubert kommt bei dem Projekt eine besondere Rolle zu. Denn hier befindet sich laut Planung die Nahtstelle der beiden Abschnitte. Für beide Teile werden nach Angaben von Open Grid Europe parallel zwei eigenständige Raumordnungsverfahren stattfinden. Die Verfahren sind wegen der überregionalen Bedeutung des Projektes mit einer Prüfung der Umweltverträglichkeit verbunden. Dabei sollen verschiedene Trassenvarianten, die Open Grid Europe und der Projektpartner Thyssengas erarbeitet haben, auf die Verträglichkeit für Mensch und Umwelt untersucht werden.

Bei der Informationsveranstaltung in Vorst hatte Open Grid Europe vier Trassenvarianten für das Gebiet des Kreises Viersen vorgestellt. Das Unternehmen favorisiert eine Trasse, die von Süden kommend den ehemaligen Nordkanal quert, nördlich von Schiefbahn in Richtung des Willicher Gewerbegebietes Münchheide, dann entlang der Autobahn 44 erläuft und westlich von Forstwald auf St. Töniser Gebiet stößt. Die Pipeline wird laut Planung westlich um St. Tönis herumgeführt, um dann auf Kempener Stadtgebiet weiter nach Norden zu verlaufen. Südlich von St. Hubert und westlich von Hüls könnte bei dieser Variante eine so genannte Verdichtungsstation entstehen. Von dort aus könnte die Leitung weiter nach Vluyn und Rheurdt führen.

Ob tatsächlich diese Trassenvariante oder eine andere zum Zuge kommt, muss das weitere Verfahren zeigen. Das Raumordnungsverfahren schließt mit einem Vorschlag für eine Vorzugstrasse ab. Der soll im Frühjahr 2017 öffentlich vorgestellt werden. Darauf folgt bis 2018 das Planfeststellungsverfahren. Gebaut werden soll die Erdgasfernleitung in den Jahren 2019 und 2020. Die Inbetriebnahme der "Zeelink"-Pipeline könnte im März 2021 erfolgen.

www.zeelink.de

(RP)
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