Gemeinde Grefrath Pferde und Kutschen ziehen durch Grefrath

Gemeinde Grefrath · Zum 24. Mal gab es gestern den traditionellen Mairitt. Viele Besucher an den Straßen und auf dem Museumsgelände.

 Auch dieses Zweiergespann mit einem alten Pflug wurde gestern beim Mairitt durch die Straßen von Grefrath geführt.

Auch dieses Zweiergespann mit einem alten Pflug wurde gestern beim Mairitt durch die Straßen von Grefrath geführt.

Foto: Achim Hüskes

Der Mairitt des Niederrheinischen Freilichtmuseum Dorenburg zog am gestrigen Maifeiertag wieder zahlreiche Besucher an. Das "Umreiten" war ein alter vorchristlicher Fruchtbarkeitsbrauch. Den hat das Museum im Jahre 1993 wieder entdeckt. Mit dem Mairitt möchte man auf die Vielseitigkeit der stämmigen Kaltblutpferde hinweisen. Ebenso will das Museum damit einen Beitrag leisten, dass die vom Aussterben bedrohte Rasse erhalten bleibt. Mit dem Mairitt wird jedoch auch ein Stück bäuerlicher Kultur wieder lebendig.

Längst ist der Maitritt nicht nur ein Ritt mit Kaltblutpferden, die gestern den rund einstündigen Umzug eröffneten, sondern ein Umritt, der für alle Pferderassen offen ist, aber auch für nostalgische Kutschen oder für junge Reiter. Gut 40 Pferde waren mit von der Partie. Mal waren sie geschmückt, mal die Kutschen. Besonders interessant für die Besucher war ein Zweiergespann mit einem alten Pflug. Da wurden die traditionellen Arbeitsweisen auf dem Feld lebendig. Immer wieder wurde Akteuren spontan Beifall gespendet, die sich mal als Reiterin im Damensitz hoch zu Ross präsentierten oder als fußläufiger Begleiter kleiner Pferde, oder von Pferden, die noch nicht beritten werden konnten.

Dem gut einstündigen Umritt folgte die tierisch gute Unterhaltung einiger tausend Besucher auf dem Museumsgelände. Dabei wurde deutlich, wie wichtig die Pferde für die Landwirtschaft früher waren, als es noch keine Traktoren gab. Nachvollziehbar wurde dies insbesondere auch für die jüngere Generation, als die Fuhrhalterei Stertenbrink aus Erkrath den Einsatz von Arbeitspferden demonstrierte. Der Bauer hätte seine Felder ohne diese Pferde nicht bestellen können. Marianne Mitter, die mit ihrer Familie aus Duisburg nach Grefrath gekommen war, meinte: "Hier wird ein Stück Geschichte des Niederrheins lebendig." Sie hatte das Museum beim romantischen Weihnachtsmarkt kennen und lieben gelernt.

Die hohe Schule, die Dressur, ist immer wieder ein faszinierendes Schauspiel von Reiter und Pferd: Gestern wurde sie sehr anschaulich vermittelt und erläutert vom Reitstall Quinders. Kleinere Vierbeiner erfreuten die Besucher ebenso. Es waren die Hütehunde, die ohnehin als sehr gelehrig gelten, die nachvollziehbar demonstrierten, dass auch ihr Einsatz in der Landwirtschaft unverzichtbar ist. Für das leibliche Wohl gab es nicht nur Pfannkuchen, sondern auch die altbekannte Erbsensuppe.

(mab)
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