Stadt Kempen Personalwechsel an zwei Schulen

Stadt Kempen · Haupt- und Realschule in Kempen laufen bis 2019 aus. Vorher aber rotiert es noch an der Spitze: Reiner Dickmanns leitet mit Markus Pricken die Hauptschule. Philip Wobben ist zum Konrektor der Realschule ernannt worden.

 Bei der Vorstellung der Lehrer, die teilweise eine neue Funktion haben (von links): Siggi Strohe, Michael Klee, Reiner Dickmanns, Markus Pricken, Philip Wobben und Schulamtsleiterin Elfi Böhm.

Bei der Vorstellung der Lehrer, die teilweise eine neue Funktion haben (von links): Siggi Strohe, Michael Klee, Reiner Dickmanns, Markus Pricken, Philip Wobben und Schulamtsleiterin Elfi Böhm.

Foto: wolfgang kaiser

Realschule und Hauptschule laufen langsam aus, 2019 ist Schluss. Dann ist neben den beiden Gymnasien die Gesamtschule, die Jahr für Jahr wächst, die einzige weiterführende Schule in Kempen. Personell tut sich aber in beiden auslaufenden Schule noch eine Menge.

In der Hauptschule haben sich zum Schuljahresende zehn Lehrer in den Ruhestand verabschiedet, darunter Rektor Hubert Kalla und die 2. Konrektorin. Schulleiter ist nun der bisherige Konrektor Reiner Dickmanns (60), seit 23 Jahren bereits Lehrer an der Martinschule. Den Zusatz "kommissarisch" kann er getrost weglassen, die Schulleiterstelle wird laut Auskunft der Bezirksregierung nicht wieder besetzt.

Dickmann lebt in Hinsbeck und fährt gern Fahrrad, bei schönem Wetter auch zu seinem Arbeitsplatz in Kempen. Er begann seine berufliche Laufbahn als Vermessungstechniker und war anschließend sieben Jahre lang Lehrer in Duisburg-Hochfeld. Dickmann unterrichtet Englisch und Kunst.

Der große Umbruch sorgt noch einmal für eine große Herausforderung an der Hauptschule. Zehn Lehrer sind weg, dafür acht neue Pädagogen da, allerdings nicht alle mit voller Stundenzahl. Insgesamt unterrichten 20 Lehrer an der Hauptschule. Neu in der erweiterten Schulleitung ist Markus Pricken (44), der seit 13 Jahren an der Martinschule unterrichtet und vorher Bankkaufmann war. Er hat den Ganztag aufgebaut und kümmert sich bereits seit drei Jahren um die meisten organisatorischen Dinge an der Schule. Pricken unterrichtet Katholische Religion, Mathematik und Deutsch.

Philip Wobben (37) ist in den Sommerferien zum Konrektor der Realschule ernannt worden und damit Nachfolger von Christoph Feldmann, der in gleicher Funktion an die Gesamtschule Kevelaer-Weeze wechselte. Für Wobben ist es eine große Herausforderung, dass er sich gleichzeitig im System Gesamtschule bewegen muss, besonders im Hinblick auf den Stundenplan. Auch die gemeinsame Nutzung der Fachräume bedarf gründlicher Organisation. Hinzu kommt, dass einige der Lehrer an beiden Schulen Unterricht erteilen. Schulleiterin Siggi Strohe ist froh, dass die Stelle des Konrektors neu besetzt worden ist, was für eine auslaufende Schule durchaus nicht selbstverständlich ist: "Die Schule behält so eine feste Struktur. Die Realschule ist groß und sie bleibt es." Die Schüler, so Strohe weiter, merkten kaum, dass zwei Schulen parallel laufen: "Auf dem Schulhof vermischen sie sich ohnehin." Anders sei die Lage bei den Lehrern angesichts der Tatsache, dass es die Realschule ab Sommer 2019 nicht mehr gibt. Mit jedem Lehrer führe sie Perspektivgespräche, wie es dann weitergeht. Die Alternativen: eine andere Realschule oder eine Gesamtschule, vielleicht die in Kempen.

Die Perspektivfrage spielt auch an der Hauptschule eine große Rolle. Von den 20 Lehrern arbeiten schon jetzt fünf teilweise an anderen Schulen. "Eine auslaufende Schule ist eine große Herausforderung", sagt Reiner Dickmanns. Insgesamt kommen an beiden Schulen 30 Lehrer in "Bewegung", und zwei in die verschiedenen Richtungen. Für die Schüler hat das eigentlich keine Auswirkungen: Sie haben auf einer Schule begonnen und machen dort auch ihren Abschluss.

Schuldezernent Michael Klee fand erneut lobende Worte für die Kempener Schullandschaft, wobei die weiterführenden Schulen so eine Art Campus bildeten. Vieles werde hier durch konstruktive Zusammenarbeit geschafft, beispielsweise der Aufbau der Gesamtschule. Das sei nicht in allen Kommunen der Region reibungslos gelaufen.

(RP)
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