Kempen Ohne soziales Engagement geht es nicht

Kempen · Sich zu engagieren und für andere einzusetzen - das ist eine Passion von Nicole Hoiboom. Für ihr ehrenamtliches Engagement erhielt die 18-Jährige jetzt den "Young Women in Public Affairs Award" vom Zonta Club Viersen.

 In ihrer knapp bemessenen Freizeit engagiert sich Nicole Hoiboom in vielfältiger Weise auf unterschiedlichen Ebenen ehrenamtlich. Die Abiturientin wurde dafür nun vom Zonta-Club Viersen ausgezeichnet.

In ihrer knapp bemessenen Freizeit engagiert sich Nicole Hoiboom in vielfältiger Weise auf unterschiedlichen Ebenen ehrenamtlich. Die Abiturientin wurde dafür nun vom Zonta-Club Viersen ausgezeichnet.

Foto: Franz-Heinrich Busch

Nicole Hoiboom freut sich derzeit nicht nur über ihr bestandenes Abitur. Der Zonta-Club Viersen zeichnete die 18-Jährige mit dem "Young Women in Public Affairs Award" aus. Junge Mädchen im Alter zwischen 16 und 19 Jahren erhalten den Preis für ehrenamtliches Engagement. "Meine Lehrerin hat mich auf die Ausschreibung hingewiesen", erzählt Hoiboom. Die Abiturientin der Gesamtschule Nettetal machte sich im Januar an das Ausfüllen der Bewerbungsunterlagen. Es war nicht gerade wenig, was sie einzutragen hatte. An sozialen Engagement mangelt es der Kaldenkirchenerin nicht.

"Im Prinzip fing es schon in der dritten Klasse an, als ich erstmals Klassensprecherin wurde", erzählt sie. Sich für andere einsetzen und vermitteln, machte ihr schon als Kind Freude. Bis bis zur 13. Klasse war sie durchgängig Klassen-, Kurs-, Stufen- und auch Schülersprecherin. In Gremien wie der Schulkonferenz war Hoiboom ebenso anzutreffen wie im didaktischen Ausschuss. Der SV angehörig, arbeitete sie am Nachhilfeprojekt "Schüler helfen Schülern" mit. Sie packte auch an, als die SV-Hütte als zentrale Anlaufstelle auf dem Schulgelände aufgestellt wurde.

Die dynamische Schülerin wurde in die Bezirksschülervertretung gewählt und gründete die Stadtschülervertretung Nettetal. "Sich einbringen ist wichtig, denn nur so kann man mitplanen und etwas bewegen", betont sie. Aber nicht nur in der Schule, wo sie übrigens auch als Streitschlichterin agierte, hat sie die Nase vorn. In der Kolping-Spielschar kennt man sie ebenso gut. Ob Karnevalsfestivitäten oder Projekte wie die Altkleidersammlungen - die junge Frau ist aktiv dabei. Im Sportverein trainiert sie zudem eine Tanzgarde und bei "Kirche unterwegs" gehört sie mittlerweile zum "Inventar".

Als Kind genoss sie die Ferienfreizeit, also betreut sie seit Jahren die Kinder und Jugendliche im Feriencamp am Edersee in Hessen. "Mir ist als Kind in dieser Ferienfreizeit selber so viel gegeben worden, dass ich dies gerne zurückgeben möchte. Das kann ich machen, indem ich als Betreuerin fungiere", sagt Nicole Hoiboom. Wenn sie erlebt, wie viel Freude die Kinder in der Freizeiten oder beim Tanztraining haben, dann ist das in ihren Augen der schönste Lohn. Wenn in der Schule mit ihrer Hilfe ein Problem gelöst wurde, strahlt sie ebenfalls.

Sie hat dennoch genügend Freizeit für Privataktivitäten. Es sei alles nur eine Frage der richtigen Zeiteinteilung und des strikten Arbeitens, bemerkt die 18-Jährige. So spielt sie mit Begeisterung Handball und tanzt selber mit Leidenschaft in einer Garde. Im Sommer kommen zudem Surfen und Segeln dazu. Mit dem Ende der Schulzeit ist es für die Kaldenkirchenerin nicht ruhiger geworden. Aktuell bereitet Hoiboom den Abi-Ball mit vor und sucht nach einem Nachfolger für die SV. "Die ganze Gesellschaft braucht sozial engagierte Menschen", sagt sie. Parallel zur Vorbereitung der Ferienmaßnahme rüstet sie selbst für eine weite Reise. Die 18-Jährige will an einer deutschsprachigen Schule in Brasilien für ein Jahr ein Praktikum machen. Danach möchte sie gerne Mathematik und Religion im Lehramt studieren.

Die Auszeichnung durch den Zonta Club Viersen hat sie riesig gefreut. Der mit 800 Euro dotierte Preis wandert in das Brasilien-Sparschweinchen: Zeit zum Jobben, wie es viele ihrer Mitschüler tun, hat Nicole Hoiboom nicht.

(RP)
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