Gemeinde Grefrath Neuer Kunstrasenplatz in Grefrath

Gemeinde Grefrath · Weil die Gemeinde den Platz in Vinkrath aufgibt, wird der Aschenplatz umgebaut. Den ersten Sportplatz bekam Grefrath vor 95 Jahren. Teilweise besuchten mehr als 1000 Zuschauer die Spiele an der Umstraße.

Der neue Kunstrasenplatz, der gerade in Grefrath entsteht, ersetzt den bisherigen Tennenplatz, auf dem seit 2007 das runde Leder rollt. Der aktuelle Neubau ist notwendig, weil der Sportplatz an der Dorfstraße in Vinkrath aufgegeben wird. Die gepachtete Fläche war rund neun Jahrzehnte die sportliche Heimat von SuS Vinkrath. Der Verein zieht mit Beginn des neuen Spieljahres in den Sportpark Heidefeld und strebt für das kommende Jahr für die Saison 2016 / 17 sogareine Fusion mit dem SV Grefrath an.

Pro Jahr spart die finanzschwache Gemeinde durch die Aufgabe des Platzes in Vinkrath rund 30 000 Euro ein. Die Aufsichtsbehörde hätte sonst dieser Ausgabe von rund 320 000 bis 340 000 Euro nicht zugestimmt. Der Neubau des Platzes war im Rat über Monate sehr heftig umstritten. SPD und Grüne sahen auf Grund der schwachen Haushaltslage der Gemeinde und der zurückgehenden Zahl der Mannschaften keine Notwendigkeit, den neuen Platz zu bauen. Fakt ist , dass die Gemeinde nach der Auflage des Platzes in Vinkrath jetzt einen Sportplatz weniger hat. Das bedeutet für den Spielbetrieb in der neuen Saison, dass bei schlechter Witterung nur bezogen auf den Senioren-Spielbetreib ( SV Grefrath fünf Teams, SuS Vinkrath zwei) nicht alle Spiele auf Kunstrasen ausgetragen werden können. Maximal sind es vier an einem Sonntag, wobei dann schon eine Mannschaft erst um 17 Uhr spielen könnte.

Positiv ist die fast uneingeschränkte Nutzung eines Kunstrasenplatzes und die Kosten, die im Vergleich mit dem Platz in Kempen in Grefrath fast nur halb so hoch sind und wo sich der SV Thomasstadt mit einer sechsstelligen Summe an den Kosten beteiligen musste. Auch für die Damenmannschaften und den Nachwuchs ist der Kunstrasenplatz der bessere Bodenbelag. Gut ist in diesem Zusammenhang, dass auch die Flutlichtanlage nicht am Naturrasen, sondern am Kunstrasen steht und somit auch der Trainingsbetrieb dort abgewickelt werden kann. Der SV Grefrath begann vor 105 Jahren mit dem Fußballspiel "ob Krühsen-Weih" an der Umstraße. Vor 95 Jahren gab es den ersten richtigen Sportplatz am Nordkanal (heute Neubaugebiet), wo auf schwarzer und roter Asche Fußball und Feldhandball gespielt wurde. In den 1960er-Jahren waren nicht selten 1000 und mehr Zuschauer dort, als der SV Grefrath in der zweithöchsten Amateurklasse spielte.

Der Ruf nach einer neuen Platzanlage wurde immer lauter. Doch erst als das von Ex-Bürgermeister Herbert Kättner ins Leben gerufene "Grefrather Modell" (Tausch Bauland am Nordkanal gegen Bau des neuen Platzes Auf dem Heidefeld) mit der Firma Frauenrath aus dem Kreis Heinsberg möglich wurde, rollten im Sommer 2006 die Bagger an. Genau vor zehn Jahren, im Mai 2005 hatte der Rat dazu grünes Licht gegeben.

Neue Umkleideräume entstanden, neue Funktionsräume für den Platzwart sowie für die Schiedsrichter. Mitglieder des SV Grefrath baute in bemerkenswerter Eigenleistung ein neues Clubheim. Am 12. August 2007 weihte Pfarrer Johannes Quadflieg den neuen Platz unter großer Anteilnahme der Bevölkerung ein. Die Platzanlage ist rund 48 000 Quadratmeter groß und verfügt über eigene Parkplätze. 1000 Zuschauer sahen das erste Spiel gegen Jungblut Born. Bereits damals wurden Stimmen für einen Kunstrasenplatz laut, doch der Vertrag gab das nicht her. An den Kosten haben sich SuS Vinkrath und der SV Grefrath mit 30 000 Euro beteiligt. In Oedt gibt es den zweiten Kunstrasenplatz in der Gemeinde.

(RP)
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