Stadt Kempen Neue Pläne für Flüchtlingsdorf

Stadt Kempen · Die Stadt Kempen plant weiterhin, auf dem Festplatz am Schmeddersweg Asylbewerber unterzubringen. Allerdings sollen hier zunächst zwei Wohngebäude in Festbauweise entstehen.

 Auf dem städtischen Gelände am Schmeddersweg in Kempen - im Hintergrund ist die Reithalle zu sehen - will die Stadt zwei Häuser in so genannter Holzrahmenbauweise errichten lassen. In insgesamt acht Wohnungen können bis zu 96 Flüchtlingen untergebracht werden. Die beiden Wohngebäude sollen zum Jahreswechsel 2016/2017 stehen.

Auf dem städtischen Gelände am Schmeddersweg in Kempen - im Hintergrund ist die Reithalle zu sehen - will die Stadt zwei Häuser in so genannter Holzrahmenbauweise errichten lassen. In insgesamt acht Wohnungen können bis zu 96 Flüchtlingen untergebracht werden. Die beiden Wohngebäude sollen zum Jahreswechsel 2016/2017 stehen.

Foto: RP-Foto. Wolfgang Kaiser

Seit gestern Nachmittag sind die Pläne öffentlich, können im Ratsinformationssystem auf der Internetseite der Stadt (www.kempen.de) eingesehen werden: Die Stadt Kempen plant, auf dem Gelände zwischen Sporthotel und Reithalle am Schmeddersweg zwar nach wie vor Unterkünfte für Flüchtlinge bauen zu lassen. Allerdings hat man sich von einfachen Übergangslösungen, wie sie die Willicher Firma "Mega-Village" angeboten hatte, verabschiedet. Nachhaltigkeit ist stattdessen angesagt. Das betonten gestern Nachmittag Bürgermeister Volker Rübo und Sozialdezernent Michael Klee bei einem Pressegespräch. Demzufolge will die Stadt auf dem so genannten Festplatz am Schmeddersweg zwei Wohngebäude in Holzrahmenbauweise errichten lassen. Rübo und Klee haben sich entsprechende Musterhäuser kürzlich in Siegburg angesehen. "Sie machen einen soliden Eindruck und lassen sich später auch leicht umbauen und dann dauerhaft als Wohnungen nutzen", erklärte der Bürgermeister.

Es bleibt dabei, wie vor den Sommerferien am 28. Juni beschlossen: Am Schmeddersweg könnten maximal 250 Plätze für Flüchtlinge geschaffen werden. Allerdings werden die derzeit nicht benötigt. "Die Zuweisungszahl wurde in den vergangenen Wochen von der Bezirksregierung Arnsberg nach unten korrigiert", so Rübo. Statt insgesamt rund 500 Asylbewerbern muss die Stadt Kempen bis zum Jahresende nun zusätzlich nur 340 Flüchtlinge aufnehmen. Etwa 220 Personen sind bereits da, leben vor allem in dem ehemaligen Bankgebäude im Industriegebiet an der Peter-Jakob-Busch-Straße und in anderen Einrichtungen sowie einigen Wohnungen, die die Stadt angemietet hat. Das heißt: Bis Ende dieses Jahres beziehungsweise Anfang 2017 muss Kempen noch Wohnraum für etwa 120 suchende Ausländer schaffen, um die vom Land vorgegebene Unterbringungsquote von 100 Prozent zu erfüllen.

Die geplanten beiden Wohngebäude am Schmeddersweg werden Platz für jeweils 48 Personen bieten. Die Gebäude in so genannter Holzrahmenbauweise sind zweigeschossig, wobei die Wohnungen im Obergeschoss über Außentreppen erreichbar sind. Es soll Gemeinschaftsräume sowie Räume für Hausmeister geben.

Die Stadt will in die beiden Wohnkomplexe 2,2 Millionen Euro investieren. 1,5 Millionen Euro stehen im Haushalt zur Verfügung. Überplanmäßig müssen weitere 700.000 Euro bereit gestellt werden. Deshalb finden am kommenden Mittwoch, 7. September, im Rathaus am Buttermarkt Sondersitzungen des Haupt- und Finanzausschusses (ab 18 Uhr) und direkt anschließend des Stadtrates statt. Denn die Politik muss die Mittel freigeben und der Planung insgesamt zustimmen. Nach den Sitzungen soll der Auftrag an den Hersteller vergeben werden.

Rübo und Klee rechnen damit, dass das erste Wohnhaus bis Ende dieses Jahres fertig gestellt ist, das zweite Haus soll dann Anfang 2017 bezugsfertig sein. Die Änderung der Planung und Abkehr vom Anbieter "Mega-Village" begründeten Rübo und Klee zum einen mit der solideren Bauweise der jetzt favorisierten Häuser, die auf 15 bis 20 Jahre ausgelegt ist, und mit der Struktur der Wohneinheiten mit integrierten Sanitäranlagen und Küchen. Pro Haus soll es acht Wohnungen für jeweils sechs Personen geben. Die kalkulierten Kosten von 2,2 Millionen Euro setzen sich so zusammen: Jedes Haus wird 900.000 Euro kosten, hinzu kommen jeweils rund 200.000 Euro für die Erschließung.

(RP)
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