Stadt Kempen Neue Ideen für altes Gemäuer zu sehen

Stadt Kempen · Bis kommenden Donnerstag, 26. November, sind im Foyer des Kempener Rathauses die Konzepte zu sehen, die Studenten verschiedener Hochschulen nach einer Ideen-Werkstatt für die künftige Nutzung der Burg entwickelt haben.

 Jurymitglieder stellten die Ausstellung von Studentenarbeiten zur künftigen Nutzung der Burg im Kempener Rathausfoyer vor.

Jurymitglieder stellten die Ausstellung von Studentenarbeiten zur künftigen Nutzung der Burg im Kempener Rathausfoyer vor.

Foto: Kaiser

Knapp 20 Studenten von verschiedenen Hochschulen waren im April vier Tage lang in Kempen. Sie beschäftigten sich in einer Ideenwerkstatt mit den Möglichkeiten einer Umnutzung der Burg. Schon damals war es interessant, zu sehen, welche ersten Vorschläge die jungen Leute für das alte Gemäuer entwickelten. Nun, ein halbes Jahr später, sind aus den ersten Ideen konkrete Entwürfe geworden. Mit Grundrissen, Plänen und vielen Zeichnungen. Eine Jury hat die Konzepte begutachtet. Keine leichte Aufgabe für Bürgermeister Volker Rübo, Landrat Dr. Andreas Coenen und seine Stellvertreterin Luise Fruhen, Professor Peter Zlonicky, Professor Kunibert Wachten, Christine Korius und Dr. Daniel Lohmann von der Technischen Hochschule Aachen, Kreisarchitekt Herbert Verlinden und Gregor Artes vom Kreis, Heinz-Peter Cox und Karl-Josef Schaaff von der Kempener Bauverwaltung. Mit in der Jury waren auch Hans Kettler als Vorsitzender des Kreiskulturausschuss sowie Josef Lamozik als Vorsitzender des Kempener Denkmalausschusses. Kempens Bürgermeister Volker Rübo erinnerte in seiner Begrüßung an den Spaß, den die Werkstattwoche allen Beteiligten gemacht hatte. Er freute sich besonders über die Ideenvielfalt der Studenten. Aus jedem Konzept könne man etwas mitnehmen. Generell bescheinigte er allen Arbeiten eine hohe Qualität.

Landrat Dr. Andres Coenen betonte noch einmal, dass es sich bei den Arbeiten um keine konkreten Entwürfe handele. Das sei auch nicht geplant gewesen. Wie Bürgermeister Rübo führte er aus, dass die Ideen nun in den zweiten Schritt, eine Machbarkeitsstudie zur Umnutzung der Burg einfließen werden. Diese werde noch in diesem Jahr vom Kreis in Auftrag gegeben, kündigte er an. Sollte diese Studie eine gute, machbare Lösung, die sich auch kommerziell rechne, ergeben, so werde der Kreis die "Burg freimachen und für das Archiv einen neuen Platz finden", versprach Coenen.

Professor Peter Zlonicky, der vor 50 Jahren schon die Kempener die Altstadtsanierung begleitet hatte, freute sich nun, die Weiterentwicklung mit verfolgen zu können. Er betonte, dass es hier nicht um einen Wettbewerb gegangen sei, sondern darum, Lösungen zu finden für eine Nutzung der Burg unter Beachtung eines denkmalpflegerischen Ansatzes. Allen Studenten sei es wichtig gewesen, eine Sichtbeziehung von der Stadt zur Burg herzustellen. Ebenfalls gebe es in allen Vorschlägen Ideen zur öffentlichen Nutzung der Burg sowie zur Einrichtung von Gastronomie.

In der Ausstellung im Rathausfoyer sind die verschiedene Varianten nun zu sehen. Da gibt es die "Hochburg", bei der die Burg in eine Freizeit- und Kletterparadies verwandelt wird. Das könne man skeptisch sehen, so Zlonicky, aber man müsse sehen, wie man einzelne Aspekte wie ein flaches Dach als gastronomisch genutzte Terrasse einbringen könne. "Kempen auf historischen Pfaden" bezieht nicht nur die Burg, sondern auch die gesamte historische Innenstadt ein. Besonders hob Zlonicky hier das Beleuchtungskonzept hervor.

Gleich zwei Entwürfe wollen einen regionales Merkmal schaffen. "Biergeschichte Kempen" und die "Burgbauerei". Wobei hier einmal der Akzent auf wirtschaftliche Nutzung als Brauerei gelegt wird. Der andere Vorschlag sieht unter anderem eine Hotelnutzung vor. Einen touristischen Aspekt unterstreicht die "Radfahrburg". Und dann gibt es auch noch den Vorschlag, die Burg und den umliegenden Park zur "Bühne für Kempen" auszubauen. Ein letzter Vorschlag ist eine Prüfungsarbeit eines Studenten, der nicht an der Werkstatt beteiligt war. Er sieht in der Burg einen Ort für Literatur und Archiv.

Professor Zlonicky forderte auf, die Arbeiten als "Grundlage und Schatz" für die kommende Entwicklung zu sehen.

(sr)
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