Stadt Kempen Neue Grabangebote werden genutzt

Stadt Kempen · Es war ein Kraftakt fürs Grünflächenamt. Über fast zwei Jahre wurde für die Friedhöfe im Kempener Stadtgebiet ein Konzept erarbeitet, mit dem die Stadt auf die geänderte Nachfrage reagieren kann. Die Bilanz fällt positiv aus.

 Das neue Grabfeld für Urnen auf dem Friedhof an der Berliner Allee in Kempen wird gut angenommen, sagt die Stadt. Eine ähnliche Bestattungsfläche wird jetzt auch auf dem Friedhof in St. Hubert angelegt.

Das neue Grabfeld für Urnen auf dem Friedhof an der Berliner Allee in Kempen wird gut angenommen, sagt die Stadt. Eine ähnliche Bestattungsfläche wird jetzt auch auf dem Friedhof in St. Hubert angelegt.

Foto: Kaiser

Bei diesem Thema hat Patricia Schürmann mit ihrem Team zahlreiche Überstunden erbringen müssen. Er wurden etliche Gespräche mit Bestattungsunternehmen und Friedhofsgärtnern geführt, bis es vor nunmehr eineinhalb Jahren zu einer einvernehmlichen Regelung kam. Mit Unterstützung des externen Fachbüros "PlanRat" aus Kassel wurde vom Kempener Grünflächenamt ein aufwendiges Konzept zur Weiterentwicklung der städtischen Friedhöfe erarbeitet und von der Politik beschlossen. Ziel war es, auf die geänderte Nachfrage bei den Grabstätten zu reagieren. Jetzt zog Grünflächenamtsleiterin Patricia Schürmann im Ausschuss für Umwelt, Planung und Klimaschutz eine positive Bilanz.

Die viele Arbeit scheint sich gelohnt zu haben. Denn mit neuen Grabformen auf dem städtischen Friedhof an der Berliner Allee kann die Stadt Kempen auf die veränderte Nachfrage gut reagieren. Vor allem die Grabpflege wird den Hinterbliebenen erleichtert. Viele wollen keine größeren Grabstätten. Denn die bedeuten einen höheren Pflegeaufwand. Gefragt sind sowohl kleinere Gräber für die Sargbestattungen, die nur überwiegend mit Rasen bedeckt sind. Der wird von den Mitarbeitern des Grünflächenamtes in Ordnung gehalten. Lediglich ein kleiner Teil der Grabstätte bleibt für den Grabstein oder das Holzkreuz sowie eine Bepflanzung übrig. Die kann entweder von den Angehörigen selbst übernommen oder an einen privaten Friedhofsgärtner übertragen werden.

Vor allem die Nachfrage nach Grabfeldern, in denen die Urnen der Verstorbenen platziert werden können, hat in den vergangenen Jahren erheblich zugenommen. Da hatte Kempen über Jahre auf dem städtischen Friedhof an der Berliner Allee nur ein begrenzte Angebot. Mit dem neuen Konzept wurden unter anderem Gemeinschaftsgräber entwickelt. Eine solche Anlage, im vorigen Jahr erstmals vorgestellt, erfreut sich nach Angaben von Patricia Schürmann inzwischen einer großen Nachfrage. 27 Plätze sind bereits belegt. Vorteil dieser Grabanlage: Der Hinterbliebene hat praktisch keinen Pflegeaufwand. Auf einem quadratischen Stein kann der Name des Verstorbenen samt Geburts- und Sterbedatum angebracht werden. Außer einem Grablicht und ein wenig Blumenschmuck ist keine großartige individuelle Grabgestaltung möglich. Sie wird aber auch von den Nutzern nicht gewünscht. Eine solche Gemeinschaftsgrabanlage für Urnen soll es demnächst auch auf dem Friedhof in St. Hubert geben. In der Nähe der dortigen Friedhofskapelle hat das Grünflächenamt bereits eine Fläche dafür reserviert. Sie soll zum neuen Jahr fertig gestellt sein. Auch für Tönisberg sind pflegeleichte Grabflächen geplant.

Noch etwas zögerlich verläuft die Nachfrage nach so genannten Baumgrabstätten. Acht Flächen sind auf dem Friedhof an der Berliner Allee belegt. Eine Stele für die Namen der Verstorbenen an einem kleinen Platz wurde dafür angelegt. Im kommenden Jahr wird es im neuen Teil des Kempener Friedhofs im Bereich der Mülhauser Straße auch ein muslimische Grabfeld geben. Bei der Fläche, die bislang nicht genutzt wird, handelt es sich um die für die muslimische Bestattungskultur erforderliche "unbefleckte Erde". Hier ist eine Bestattung sowohl im Sarg als auch im Leichentuch möglich. Eine Ausrichtung des Leichnams nach Südosten in Richtung Mekka ist möglich.

Der Kempener Stadtrat wird in seiner nächsten Sitzung am 19. Dezember auch einer neuen Gebührensatzung für die Friedhöfe zustimmen müssen. Die Kosten für Beerdigungen und Grabstätten verändern sich danach nur leicht. Es gibt vereinzelt Preisanhebungen um wenige Prozentpunkte, aber auch Preissenkungen. Der Haupt- und Finanzausschuss hat der neuen Gebührensatzung zugestimmt.

(RP)
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