Stadt Kempen Mit Vorhängen Energie sparen

Stadt Kempen · Gleich 16 Gruppen vom Luise-von-Duesberg-Gymnasium in Kempen starteten kürzlich beim Wettbewerb von "Jugend forscht". Zwei zweite Plätze sind das Ergebnis auf regionaler Ebene.

 Die erfolgreichen Jungforscher des Luise-von-Duesberg-Gymnasiums in Kempen (von links) Felix Güldenbog, Heiner Stückemann, Daniel Bormann und Chris Blumenthal mit Chemie- und Biologielehrerin Irmgard Linssen.

Die erfolgreichen Jungforscher des Luise-von-Duesberg-Gymnasiums in Kempen (von links) Felix Güldenbog, Heiner Stückemann, Daniel Bormann und Chris Blumenthal mit Chemie- und Biologielehrerin Irmgard Linssen.

Foto: Kaiser

Naturwissenschaftliche Versuche liegen Heiner Stückemann und Felix Güldenbog besonders. Das haben die beiden Schüler des Kempener Luise-von-Duesberg-Gymnasiums (LvD) jetzt auch bei "Jugend forscht" unter Beweis gestellt. Mit ihrem Projekt "Bodenuntersuchungen der Schulwiese" holten sie sich in der Kategorie "Schüler Experimentieren - Geo- und Raumwissenschaften" einen zweiten Platz.

Die Gymnasiasten hatten sich schon eine Zeit lang gefragt, wie es wohl um die Schulwiese bestellt ist, die auch als Sammelstelle bei Feueralarm dient. "Wir haben uns dann überlegt, welche Bodenuntersuchungen wir durchführen möchten und haben uns an die Arbeit gemacht", berichtet Felix. Sowohl Sedimentationsbeobachtungen, PH-Wert- und Kalk-Bestimmungen, die Untersuchungen der Leitfähigkeit als auch die Analyse des Bodentyps standen an. "In Sachen Nährstoffnachweis haben wir uns an den Geologischen Dienst des Landes NRW in Krefeld gewandt und von dort einige Tipps erhalten, wie wir in diesem Bereich vorgehen konnten", sagt Heiner.

Wobei es sich hierbei um den arbeitsintensivsten Teil handelte, denn die beiden Gymnasiasten untersuchten nicht nur die Schulwiese, sondern verglichen diesen Boden mit Proben aus einem Acker und mit Waldboden. Körperkraft war bei der Messung der Bodendichte gefragt. "Wir waren Bohrstab und einem großen Hammer auf der Wiese unterwegs, haben an vorab festgelegten Punkten mit möglichst gleichmäßigen Schlägen den Stab in die Erde getrieben und so die Dichte verglichen", erklärt Heiner das Vorgehen.

Später gab es noch eine Prüfung mit einem Kleincomputer samt Sensor. Die Jungforscher stellten fest, dass die Fläche in der Mitte stärker verdichtet ist, als an den Rändern. Beide Schüler sind sich einig, dass ihnen die viele Arbeit, die sie neben den normalen Stunden der Schul-AG "Jugend forscht" in ihr Projekt investiert haben, viel Spaß gemacht hat. Dem können sich Daniel Bormann und Chris Blumenthal nur anschließen. Sie hatten sich beim Wettbewerb "Schüler experimentieren" den Technik-Bereich ausgesucht. Die beiden konstruierten ein Solar-Raffstore. Auf die Idee brachte sie ein Prospekt des Gelsenkirchener Wissenschaftsparks. "Wir haben den Park nach unserem Erfolg im vergangenen Jahr bei Jugend forscht besucht und von dort Flyer mitgenommen, die ein bläuliches Foto zum Thema Solarenergie auf dem Titel hatten", berichtet Daniel.

Genau dieses Bild regte sie an, sich mit der Solarenergie zu beschäftigen. Das Thema stand fest. Die beiden Gymnasiasten überlegten weiter. Sie wollten schließlich Fenstervorhänge - so genannte Raffstores - mit Solarmodulen ausrüsten. "Solche Raffstores werden geschlossen, wenn die Sonne scheint. Warum sollte man also deren Fläche nicht für die Energiegewinnung nutzen", erklärt Chris. Wobei die Schüler insbesondere an Bürogebäude dachten, die in der Regel mit solchen Schattenspendern ausgerüstet sind.

Chris und Daniel begaben sich ans Tüfteln und bauten ein entsprechend großes Fenster, ausgerüstet mit einem solchen Raffstore. Für die einzelnen Lamellen konstruierten sie entsprechende Solarmodulleisten. Das hieß aber zunächst einmal, sich mit der Materie Solartechnik vertraut zu machen. Der Zwölf- und der 13-Jährige eigneten sich das notwendige Grundwissen an und entschieden sich letztlich für Dickschicht-Solarzellen.

Beide Jungforscher-Teams des LvD freuen sich über ihren Erfolg. Mit ihnen strahlt auch Irmgard Linssen. Die Chemie- und Biologielehrerin betreut seit 20 Jahren "Jugend forscht" am LvD. "Die Schüler motivieren mich mit ihrer Begeisterung jedes Jahr aufs Neue, weiterzumachen. Sie haben tolle Ideen und sind mit Engagement bei der Sache. Dazu hatten wir immer so viele Erfolge, das ist einfach nur schön", erklärt Irmgard Linssen die eigene Begeisterung. Eins ist klar, im nächsten Jahr geht es mit "Jugend forscht" weiter. Die ersten Projekte sind bereits am LvD angelaufen.

(tref)
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