Stadt Kempen Mathe-Tüfteleien: Da rauchten die Köpfe

Stadt Kempen · Beim Känguru-Wettbewerb waren 331 Schülerinnen und Schüler des Luise-von-Duesberg-Gymnasiums dabei. In den Aufgaben ging es unter anderem um Zauberwürfel und einen königlichen Fliesenleger.

 Gar nicht so einfach, die Aufgaben. Die LvD-Schüler hatten tüchtig zu tüfteln, um die richtige Lösung zu finden.

Gar nicht so einfach, die Aufgaben. Die LvD-Schüler hatten tüchtig zu tüfteln, um die richtige Lösung zu finden.

Foto: wolfgang kaiser

Die Sprache der Mathematik ist - ähnlich wie der Sprache der Musik - international. Zwei plus zwei bleibt eben vier, ob in Afrika oder Europa. Vielleicht war es dieser Gedanke, der die australischen Erfinder eines weltweiten Mathematikwettbewerbs für Schüler umgetrieben hat. "Känguru-Wettbewerb" nennt er sich und ist mittlerweile eine wirklich globale jährliche Aktion im März geworden. Im vergangenen Jahr nahmen sechs Millionen Jungen und Mädchen aus 60 Ländern daran teil. Darunter waren auch Schüler des Kempener Luise-von-Duesberg-Gymnasiums (LVD). Seit 1998 macht die Schule, die sich besonders den so genannten Mint-Fächern Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik verschrieben hat, bei diesem Wettbewerb mit.

Und auch an diesem Morgen rauchen wieder die Köpfe. 331 Schüler vom LvD sind in diesem Jahr dabei. Die Jahrgangsstufen 5 und 6 werden geschlossen angemeldet, damit sie den Wettbewerb kennen lernen. Alle anderen, und das sind fast 200 Schüler, machen freiwillig mit. Die Aufgaben werden jahrgangsübergreifend in verschiedenen Schwierigkeitsstufen erstellt. Zwei Unterrichtsstunden lang knobeln etwa die Schüler der Jahrgangsstufen 5 und 6 an den insgesamt 24 Aufgaben für ihre Altersgruppe. Silvia Klauß koordiniert den Wettbewerb. Sie ist Lehrerin für Mathematik und Physik und erläutert: "Das sind Knobelaufgaben, dabei geht es in erster Linie um logisches Denken." Sie zeigt die Aufgaben, an den die Unterstufe gerade tüftelt. Sie kommen von der Humboldt-Universität Berlin, die auch die Auswertung übernehmen wird. Die richtigen Antworten werden im Multiple-Choice-Verfahren unter fünf Möglichkeiten vorgegeben. "Das ist natürlich anders als in normalen Mathe-Klausuren", erklärt Silvia Klauß.

In den oftmals witzig illustrierten Aufgaben geht es um die Größe von Nashörnern und die Zahl von Spinnenbeinen. Da wird gefragt, wie ein "königlicher Fliesenleger" die weißen und grauen Fliesen nach dem Wunsch der launischen Königin verlegen kann. Auf unterhaltsame und altersgerechte Art und Weise wird hier rechnerisches Denken, aber auch räumliches Vorstellungsvermögen abgefragt. Etwa wenn ein Zauberwürfel aus neun bestimmten Stäben zusammengesetzt werden soll.

Daniel Petkens, Bruce Mank, Lysann Peter und Lucy Sander von der Klasse 5a haben es geschafft. Schon vor dem Ende der zweiten Stunde sind sie fertig geworden. Alle fanden es toll, die Aufgaben hätten Spaß gemacht, seien aber teilweise auch schwerer gewesen als normale Mathe-Aufgaben. Ja, und ein wenig aufgeregt seien sie auch gewesen. Obwohl die Ergebnisse nicht in die Note einfließen werden, wie Klauß betont. Verlierer kennt dieser Wettbewerb nicht. Jeder Teilnehmer bekommt eine Urkunde und ein Geschenk. Auf die ganz guten warten Sonderpreise. "Außergewöhnlich ist, dass oftmals Schüler, die sonst in Mathe nicht so herausragend sind, mit diesen Aufgaben gut bis sehr gut klarkommen," erzählt die Lehrerin. Spitzenleistungen werden mit der Teilnahme an einem Sommercamp belohnt. "Das hatten wir in den ganzen Jahren aber nur einmal", erinnert sich Klauß. Auf sie wartet jetzt Arbeit. Gleich werden sie und ein ganzes Team aus Lehrern und älteren Schülern jede Antwort nach Berlin weiterleiten.

(RP)
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