Stadt Kempen Martin-Schule erhält eine Außentreppe

Stadt Kempen · An dem denkmalgeschützten Altbau der Kempener Hauptschule muss aus Brandschutzgründen ein zweiter Rettungsweg angelegt werden. Die Stadt plant eine Außentreppe aus dem ersten Obergeschoss.

 An dieser Seite der denkmalgeschützten Martinschule soll die neue Stahl-Außentreppe angebaut werden.

An dieser Seite der denkmalgeschützten Martinschule soll die neue Stahl-Außentreppe angebaut werden.

Foto: prümen

Derzeit entwickelt eine Projektgruppe in der Stadtverwaltung Planungen zur Sanierung der weiterführenden Schulen in Kempen und zur Entwicklung des so genannten Schulcampus, der aus Gesamtschule, Real- und Hauptschule sowie den beiden Gymnasien entstehen soll. Die Stadt hatte bekanntlich zwei Architekturbüros mit einer entsprechenden Bestandsaufnahme der Schulgebäude beauftragt. Die Bauten sind teilweise wie der Altbau des Gymnasiums Thomaeum oder der Martin-Schule mehr als 100 Jahre alt und stehen unter Denkmalschutz. Bevor schrittweise in den kommenden Jahren mit umfassenden Sanierungen sämtlicher Gebäude begonnen werden kann, müssen zunächst aus Brandschutzgründen zweite Rettungswege angelegt werden. Dies gilt im übrigen auch für die Grundschulen, so der Technische Beigeordnete Stephan Kahl in der Sitzung des Denkmalausschusses. Eigentlich wird das Thema Schulsanierung im zuständigen Bauausschuss des Stadtrates beraten, aber im Denkmalgremium ging es um die denkmalgeschützte Martin-Schule.

Das Architektenbüro Worrings und Odenthal hat für die Schule eine Planung entworfen, die sich behutsam in den Bau einpasst. Dabei bleiben die das Gebäude prägenden Gebäudeecken mit vorspringenden Backsteinbändern erhalten. Sie schlagen eine umlaufende Treppe an der Außenseite der südöstlichen Gebäudeseite vor. Die üblichen langen Treppen würde den Bau in seiner Außenwirkung beschädigen, so Dezernent Kahl. Außerdem würde die Treppe zu weit in das Schulgelände hinein ragen. Die Treppe wird vom ersten Obergeschoss bis zum Erdboden reichen. Sechs Treppenteile sind mit fünf Zwischenpodesten verbunden. Die Laufbreite beträgt entsprechend der Brandschutzbestimmungen 1,20 Meter und wird von einem 1,10 Meter hohen Geländer geschützt sein. Als Material soll verzinkter Stahl ausgewählt werden. Der wird mit einer anthrazitfarbenen Eisenflimmerfarbe beschichtet. Der Ausgang auf die Treppe orientiert sich an den bereits vorhandenen Sprossenfenstern. Eingebunden in die Planungen ist auch der Landeskonservator, der bereits den Entwurf der Architekten genehmigt hat. Da das Walmdach der Schule nicht geändert werden kann, sollen die Räume im Dachgeschoss hier nicht mehr als Klassenräume, sondern als seltener genutzte Fachräume genutzt werden. Es ließe sich auch überlegen, hier Verwaltungsräume unterzubringen.

Monika Schütz-Madré (Grüne) fragte nach, inwieweit die Feuerwehr in die Planungen eingebunden war. Man arbeite eng mit Brandschutzverständigen zusammen, so Kahl. Auf Nachfrage bezüglich einer Sprinkleranlage meinte er, dies könne man erst nach endgültiger Entscheidung der Nutzung der oberere Räume entscheiden. Günter Solecki (Linke) fand es schade, dass die Aula dann nicht mehr genutzt werden könne.

Das Erdgeschoss der Schule verfügt bereits über Notausgänge, erläuterte Kahl. Hier wie auch für den lediglich als Lagerraum genutzten Keller sind keine weiteren Arbeiten nötig. Einstimmig beschloss der Ausschuss, den Rettungsweg so, wie von der Verwaltung vorgeschlagen, zu verwirklichen.

(sr)
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