Gemeinde Grefrath Luftsportler fürchten Beeinträchtigungen

Gemeinde Grefrath · Die Deutsche Flugsicherung plant Änderungen des regionalen Luftraums. Das hätte direkte Auswirkungen auf den Flugplatz Niershorst. Der Luftsportverein bekommt Unterstützung seitens der Politik.

 Die Grefrather Luftsportler schlagen Alarm: Macht die Deutsche Flugsicherung ihre Pläne wahr, haben sie deutlich weniger Luftraum zur Verfügung.

Die Grefrather Luftsportler schlagen Alarm: Macht die Deutsche Flugsicherung ihre Pläne wahr, haben sie deutlich weniger Luftraum zur Verfügung.

Foto: stephanie wickerath

Heiko Meertz, Vorsitzender in Grefrath ansässigen Luftsportvereins Niederrhein, schlägt Alarm. Grund: Der Laufraum über dem linken Niederrhein wird umgebaut - und zwar unbemerkt von den Landbewohnern. Im November habe die Landeskonferenz in Düsseldorf wesentliche Änderungen des regionalen Luftraums vorgenommen, sagt LSV-Geschäftsführer Torsten Beyer: "Die deutsche Flugsicherung möchte die Grenze des Luftraums C weiter nach Westen verschieben." Die Folge seien erhebliche Einschränkungen für die dort beheimateten Luftsportler, zudem eine Zunahme des Fluglärms entlang eines Korridors von Lobberich im Norden über Heinsberg-Kückelhoven bis nach Jülich. Im fraglichen Bereich wolle die Flugsicherung den freigabepflichtigen Luftraum C von 3000 auf etwa 1350 Meter senken. In diesem Bereich fänden Landeanflüge nach Düsseldorf statt, die heute weiter östlich verliefen. Bei Landungen aus östlicher Richtung könnten sich die betroffenen Kommunen, so Beyer weiter, "auf ein erhebliches Mehr an Krach einstellen".

Einen Grund habe die Flugsicherung nicht angegeben. Die Verkehrszahlen in der Landeshauptstadt stiegen zwar seit Jahren wieder ein wenig an, würden im Jahr 2017 aber etwa auf dem Niveau von 2008 liegen. Und damals sei man gut mit der bestehenden Infrastruktur klar gekommen. So könne man, sagt Beyer, nur mutmaßen: "Es gibt keinen anderen Grund außer der Bequemlichkeit der Lotsen und dem Wunsch der Airlines, ein paar Liter Sprit zu sparen. All dies auf dem Rücken der Luftsportler und derer, die im neu geschaffenen Bereich mehr Krach erdulden müssen."

Unterstützung bekamen die Grefrather Luftsportler vom CDU-Bundestagstagsabgeordneten Uwe Schummer und dem CDU-Landtagsabgeordneten Marcus Optendrenk. Sie schrieben einen Brief an den geschäftsführenden Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, Christian Schmidt. Die Politiker betonen darin unter anderem, dass durch die geplanten Änderungen entstehende Verkehrsdichte die Gefahr von gefährlichen Annäherungen erhöht werde: "Allein am nördlichen Niederrhein und den angrenzenden Niederlanden sind mehr als 150 Segel- und Motorflugzeuge mit hunderten von Luftsportlern beheimatet. Zudem käme es zu einem Rückgang des Thermoraums, der besonders von Segelfliegern genutzt werde.

Der Wunsch der Flugsicherung nach einer Ausweitung des Luftraums in diesem Bereich sei durchaus nachvollziehbar, meinen die beiden Abgeordneten. Sie geben jedoch in diesem Zusammenhang zu bedenken, "dass insbesondere im stark frequentierten Luftraum im Westen Nordrhein-Westfalens ein besonderes Augenmaß erforderlich ist". Vor diesem Hintergrund würden sich Schummer und Optendrenk freuen, wenn man den Plan der Flugsicherung noch einmal überprüfe. Das hoffen auch die Grefrather Luftsportler. Das sind in Grefrath und Umgebung immerhin an die 900.

(RP)
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