Stadt Kempen Lieber gesunde Mittagspause statt Schnellimbiss

Stadt Kempen · Die Barmer GEK war mit ihrem Gesundheitsprogramm zu Gast im Autohaus Gossens in Kempen.

Stadt Kempen: Lieber gesunde Mittagspause statt Schnellimbiss
Foto: Kaiser, Wolfgang (wka)

Der Betrieb läuft ganz normal weiter, nur ab und zu verschwindet einer der Mitarbeiter des Kempener Autohauses Gossens an der Otto-Schott-Straße in die erste Etage. Im Autohaus fand jetzt in Zusammenarbeit mit der Krankenkasse Barmer GEK erstmals ein Gesundheitstag statt.

Die Mitarbeiter würden das Angebot gut annehmen. Geschäftsführer Wolfgang Kroll sagt: "Wir haben etwas über 40 Mitarbeiter, von denen über die Hälfte mitgemacht haben. Von den 30, die heute da sind, haben 25 für das Mittagessen zugesagt." Das Mittagessen wird vom Bistro "Mangold" gebracht und ist ein Beispiel für eine gesunde Mittagspause. "Der Caterer bietet an, die Mitarbeiter hier kostenlos zu beliefern.", erklärt Susanne Fermer, Beraterin für Gesundheitsmanagement bei der Krankenkasse. Anstelle zum Schnellimbiss zu gehen, hat der Mitarbeiter die Möglichkeit, ein gesundes Mittagessen zu beziehen.

Ernährungsberaterin Monika Aldenhoff betont, dass ein gesundes Essen mindestens zur Hälfte aus Gemüse oder Obst besteht, wobei Gemüse gesünder ist, denn auch in Obst steckt viel Fruchtzucker. Anstelle von Schokoriegeln sollte man in Arbeitspausen Nüsse und Trockenobst naschen. In dem Pausenraum sind auf einem Tisch diverse Lebensmittel aufgebaut. Neben ihnen wird in Form von Zuckerwürfeln und Butterpäckchen verdeutlicht, wie viel Fett und Zucker in ihnen steckt. In 250 Gramm Gummibärchen stecken 62 Zuckerstücke, was mit 154 Gramm mehr als die Hälfte des Gewichts ausmacht. Ein anderes Beispiel sind gesalzene Erdnüsse: In 200 Gramm steckt 100 Gramm Fett, das sind zehn Päckchen Butter. "Neben einer gesunden Ernährung muss man auf regelmäßige Bewegung achten", sagt Susanne Fermer.

Die Mitarbeiter des Autohauses können ihren Blutzuckerwert und Cholesterinspiegel messen lassen, bei einem Ballance-Check wird das Herz-Kreislauf-System gecheckt. "Je älter man wird, desto eher zeigen sich Probleme, die man mit einem gesunden Lebensstil hätte vermeiden können", sagt Frank Berger, Regionalgeschäftsführer der Barmer. Er meint, dass schon Kleinigkeiten und ein geschärftes Bewusstsein für einen gesunden Lebensstil ausgesprochen hilfreich sind. Man müsse nicht direkt auf alle nicht so gesunden Lebensmittel verzichten. "Wir wollen Alternativen aufzeigen und den Einstieg in eine gesündere Lebensweise erleichtern. Von gesunden Mitarbeitern profitieren nicht nur die Beschäftigten selbst. Auch für das Unternehmen ist es gut, wenn der Arbeitsausfall aufgrund von Krankheiten abnimmt", so Berger. Seit Anfang der 1990er-Jahre seien fast alle Krankenkassen in Deutschland in dieser Mission unterwegs. In den vergangenen zehn Jahren seien aber auch Firmen und besonders große Unternehmen sehr darum bemüht, ihren Mitarbeitern einen gesunden Lebensstil zu ermöglichen.

"Unsere Arbeitsausfallquote ist mit fünf bis sieben Prozent schon ziemlich gering", erklärt Kroll. Dennoch freut er sich, wenn er für seine Mitarbeiter etwas verbessern kann: "Das Rauchen ist bei uns außerhalb der Pause und in unseren Räumen verboten." Er selbst hat sich vor einiger Zeit dazu entschieden, mit dem Rauchen aufzuhören.

(RP)
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