Kreis Viersen LEP: Kritik quer durch die Parteien

Kreis Viersen · Auch der zweite Entwurf des Landesentwicklungsplans (LEP) berücksichtigt unzureichend den künftigen Wohnraumbedarf. Er gehe nicht auf den stark gestiegenen und weiter wachsenden Zuzug von Menschen aus Krisenländern in den Regierungsbezirk Düsseldorf ein. Diese Kritik übte jetzt der Planungsausschuss des Regionalrats in einer Sondersitzung. Mit den Stimmen von CDU, FDP und Freien Wählern wurde eine Stellungnahme verabschiedet.

"Auch wenn der aus dem Zuzug von Flüchtlingen und Asylbewerbern resultierende zusätzliche Wohnraumbedarf noch nicht konkret abschätzbar ist, so zeichnet sich bereits jetzt ab, dass in NRW mittelfristig neue Wohneinheiten in einer sechsstelligen Größenordnung erforderlich sein werden. Diese Entwicklung muss bereits in den planerischen Grundlagen berücksichtigt werden", erklärt Michael Aach, CDU-Fraktionschef im Kreistag und Mitglied im Regionalrat.

Zum Erhalt der Wirtschaftskraft und Wettbewerbsfähigkeit des Standorts sei künftig ein bedarfsgerechtes und flexibles Angebot an Gewerbeflächen erforderlich. "Zudem sind die Ziele und Grundsätze so zu formulieren, dass die Belange des Wirtschafts- und Beschäftigungsstandorts gleichberechtigt den Belangen des Klimaschutzes und der Reduzierung der Inanspruchnahme von Flächen gegenüberstehen. Nur so kann wirtschaftliches Wachstum und das Schaffen und Erhalten von Arbeitsplätzen gefördert werden", sagte CDU-Regionalratsmitglied Nanette Amfaldern.

CDU, FDP und Freie Wähler wollen im Landesentwicklungsplan die Möglichkeit offenhalten, die Verkehrsinfrastruktur auszubauen. Beim Thema "Vorranggebiete für Windenergie" sieht der Ausschuss die konkrete Festlegung aus 3500 Hektar für den Planungsraum des Regionalrats als überaus kritisch an, da sie den kommunalen Spielraum deutlich einschränkt.

(RP)
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