Gemeinde Grefrath Lautstark dröhnen die Motoren

Gemeinde Grefrath · Amerikanisches Flair herrschte am Wochenende rund um das Eisstadion. Besitzer zeigten ihre liebevoll aufgemotzten Oldtimer.

 Freunde des amerikanischen Lebensgefühls kamen bei der US-Car & Bikeshow voll auf ihre Kosten.

Freunde des amerikanischen Lebensgefühls kamen bei der US-Car & Bikeshow voll auf ihre Kosten.

Foto: wolfgang kaiser

Der Sound ist unüberhörbar. Pascal Sontrup hat seinen 1970er Plymouth Fury gestartet. 400 PS röhren unter der Motorhaube. Die 7,2 Liter Maschine vibriert. Doch Losfahren darf der Kempener mit seinem 6,20 Meter langen, knatschgelben Wagen, aus dessen, mit Flammen folierter Motorhaube die Fächerkrümmer ragen und der Luftanzugstutzen unübersehbar in der Mitte prangt, nicht. "Eine Straßenzulassung gibt es für mein Schätzchen in Deutschland leider nicht. Also geht es per Hänger auf Shows und auf entsprechende Rennstrecken", sagt Sontrup, der sich seinen Traum vom Plymouth vor acht Jahren realisiert hat. Wenn er auf die Straße will kann er auf seine amerikanische Sattelzugmaschine zurückgreifen, einen Peterbilt von 1981.

Während seine Fahrzeug staunende Blicke bei den Besuchern der US-Car & Bike Show auf dem Gelände des Grefrather Eissport und Eventparks auslösen, ist es das selig verklärte Lächeln, das der Wagen von Paul Briggs und Sabine Knipp hervorzaubert. "Wie bei den Waltons", diesen Satz hören die beiden am laufenden Meter. Aber es passt haargenau. Der Ford Anglia 1953 sieht aus, als käme er gerade von der Farm der Waltons und John-Boy würde aussteigen. "Ich wollte immer einen solchen Wagen haben. Als ich ein Kind war, gab es die überall. Heute sind sie eine Rarität. Wahrscheinlich sind sie alle weggerostet", meint Briggs. Der Oldtimerfan entdeckte seinen Ford auf dem Rand eines Bildes, das eigentlich ein anderes Verkaufsauto zeigte.

Er habe damals dort angerufen und gefragt, ob der Wagen auf der Wiese auch zu verkaufen wäre. Er war es und in liebevoller Arbeit restaurierten die beiden das Schätzchen wieder. Offene Motorhauben, blitzender Chrom und auf Hochglanz polierte Lacke - auf dem großen Parkplatz und dem Außenring reihen sich Wagen und Motorräder aneinander. Fords, Mustangs, Pick Ups, Cadillacs, Harleys, Vipers - eine amerikanische Schönheit steht neben der anderen. Während im Innenzelt die unterschiedlichsten Wagen vor der Tribüne und den gemütlichen Clubsesselecken über den roten Teppich rollen und fachlich vorgestellt werden, ist beim "Globe of Speed" Hochspannung angesagt. In der großen stählernen Kugel kreist ein Motorrad mit enormer Geschwindigkeit entlang der Stahlkonstruktion.

Petticoats drehen sich zur Musik und wirbeln bei Tanzfiguren hoch. Live erleben, wie ein Wagen foliert wird oder entlang der zahlreichen Verkaufsstände bummeln, die nicht nur Auto- und Motorradzubehör präsentieren - alles ist möglich. Es gibt Damen- und Herrenbekleidung im Stil der 50er, 60er und 70er Jahre, T-Shirt mit szenetypischen Aufdrucken, Lederjacken und jede Menge Accessoires des American Way of Life. "Es ist die besondere Atmosphäre hier. Man trifft Bekannte, tauscht sich aus. Es ist einfach schön", bemerkt Patrick Neumann, der, frisch von einer USA Reise zurückgekehrt, mit seinem 63er Ford Fairlane 500 Sport Coupé von Dorsten nach Grefrath gefahren ist. Auf dem Parkplatz herrscht regelrecht Picknickstimmung. Neben den schicken Wagen haben die Besitzer Pavillons und Gartenmöbel aufgebaut und sogar die Transportfläche eines Pick Ups zur Terrasse umbebaut.

(tref)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort