Stadt Kempen Landwirte hoffen auf ein gutes Jahr

Stadt Kempen · Beim traditionellen Dreikönigskaffee im Kempener Kolpinghaus ging's um die Lage der Bauern.

 Begrüßten beim Bauernkaffee im Kempener Kolpinghaus gemeinsam das neue Jahr (von links): Johannes Dörkes (Ortsbauernschaft St. Hubert), Vize-Bürgermeister Otto Birkmann, Paul-Christian Küskens (Vorsitzender der Kreisbauernschaft), Peter Josef Coenen (Vorsitzender der Ortsbauernschaft Kempen) und Bürgermeister Volker Rübo.

Begrüßten beim Bauernkaffee im Kempener Kolpinghaus gemeinsam das neue Jahr (von links): Johannes Dörkes (Ortsbauernschaft St. Hubert), Vize-Bürgermeister Otto Birkmann, Paul-Christian Küskens (Vorsitzender der Kreisbauernschaft), Peter Josef Coenen (Vorsitzender der Ortsbauernschaft Kempen) und Bürgermeister Volker Rübo.

Foto: Kaiser

Unterhaltsam und zugleich nachdenklich war in diesem Jahr der traditionelle Dreikönigskaffee der Ortsbauernschaft Kempen-St. Hubert im Kolpinghaus. Ortslandwirt Peter Josef Coenen stellte vor den rund 200 Gästen fest, dass es im vergangenen Jahr 2015 kein Unwetter im Kempener Land und auch keinen Fleischskandal gegeben habe. "Es gab 2015 gute Erträge mit guten Qualitäten", sagte er. Überkapazitäten bei Kartoffeln und Kohl hätten zu guten Preisen vermarktet werden können. Für Tierhalter sei das Jahr 2015 nicht so gut gewesen, bilanzierte Coenen weiter. So leiden die Milchbauern unter dem Wegfall der Kontingentierung, wodurch ein Milchüberschuss entstanden ist. Coenen: "Der Markt muss sich da noch einspielen." Ähnlich sah es Coenen beim Fleisch. Auch dort gab es ein Überangebot. Der Absatz in andere Länder sei nicht so gut wie vorhergesagt gewesen und Russland habe immer noch seine Grenzen für Fleischimporte geschlossen. Am meisten zu spüren bekommen hätten das die Schweinezüchter. Coenen kritisierte, dass immer weniger Menschen einen Bezug zur Landwirtschaft hätten. Dadurch verliere vor allem die Tierhaltung an Wertschätzung, meinte Coenen.

Bürgermeister Volker Rübo zeigte sich erfreut darüber, dass die Ortsbauernschaften Kempen und St. Hubert zueinander gefunden haben. Er verwies auf die Preise für landwirtschaftliche Produkte, die im vergangenen Jahr fast flächendeckend "unter einem hohen Druck gestanden hätten". Rübo bescheinigte den Landwirten sehr gute Arbeit. Die Landwirtschaft verdiene "mehr Anerkennung durch die Gesellschaft und faire Preise", meinte er. Noch in diesem Monat startet eine Plakataktion und die Dialogkampagne des Rheinischen Landwirtschaftsverbandes. Darauf machte Kreislandwirt Paul-Christian Küskens aufmerksam. Man sei offen für Regionalität und wolle mit der Kampagne Neugier wecken und Fakten vermitteln.

Musikalisch begleitet wurde das Dreikönigstreffen von einem Auftritt des Musikvereins St. Hubert unter der Leitung von Raimund Glasmachers. Viel Beifall gab es vom Publikum auch für eine unterhaltsame Aufführung eines Theaterstücks der Landjugend.

(RP)
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