Kempen Kreismusikschule sorgt für Stimmung

Kempen · Mit Pop, Rock und HipHop überzeugten das Sinfonieorchester der Kreismusikschule Viersen, Bands, Big Bands und Sänger. Auf die vierte Ausgabe von "Showtime" darf man sich schon jetzt freuen.

 Zum dritten Mal lud die Kreismusikschule Viersen zur "Showtime" ein. Dabei stehen nicht klassische Klänge auf dem Programm, sondern Popstücke in verschiedenen Ausrichtungen. Sängerin Nina de Almeida (hier vorn auf der Bühne) animierte das Publikum immer wieder zum Klatschen und Tanzen.

Zum dritten Mal lud die Kreismusikschule Viersen zur "Showtime" ein. Dabei stehen nicht klassische Klänge auf dem Programm, sondern Popstücke in verschiedenen Ausrichtungen. Sängerin Nina de Almeida (hier vorn auf der Bühne) animierte das Publikum immer wieder zum Klatschen und Tanzen.

Foto: Jörg Knappe

Am Ende hatte sie es geschafft: Immer wieder hatte Sängerin Nina de Almeida das Publikum zum Mitmachen, Klatschen und Tanzen animiert. Mehr und mehr Besucher kamen dieser Aufforderung im Laufe des Abends nach, ließen sich mitreißen und hatten sichtlich und auch hörbar Spaß am Programm. "Showtime" - ein Veranstaltungskonzept der Kreismusikschule Viersen - ging in der Werner-Jaeger-Halle zum dritten Mal über die Bühne. Nicht Renaissance, Barock oder Klassik stehen hier im Mittelpunkt, sondern Popmusik - und dies in verschiedenen Ausrichtungen. Das kann gern rockig klingen, dann wird gerappt oder eine Ballade interpretiert.

 Dirigent Georg Klinkenberg leitete das Sinfonieorchester der Musikschule.

Dirigent Georg Klinkenberg leitete das Sinfonieorchester der Musikschule.

Foto: Knappe Jörg

Das Besondere an "Showtime": Band, Sinfonieorchester, Big Band und Sänger agieren gemeinsam. Lehrer der Kreismusikschule formen das rhythmische Fundament: Gitarrist Timo Brauwers, Bassist Axel Bienert-Fortré und Schlagzeuger Achim Buschmann, dazu Marcel Otto an den Keyboards harmonieren hervorragend miteinander und geben immer wieder wichtige Impulse. Das Sinfonieorchester unter der umsichtigen und dabei sparsamen Leitung von Georg Klinkenberg war weit mehr als ein säuselnder Klangteppich.

 Das Ensemble für Alte Musik begleitete "Galway Girl" des britischen Popstars Ed Sheeran.

Das Ensemble für Alte Musik begleitete "Galway Girl" des britischen Popstars Ed Sheeran.

Foto: Knappe Jörg

Hinzu kamen die Blechbläser der beiden Big Bands der Kreismusikschule ("Shake" und "Greenhorns") und die Perkussionisten, die immer wieder geschickt und originell eingesetzt wurden. Was machen aber in einem solchen Zusammenhang die Kinder der Grundschule Hülserstraße aus Tönisvort oder das von Simone Moller geleitete Ensemble für Alte Musik? Die Fragen wurden überzeugend beantwortet. Bei "Never give up" spielten die 30 jungen Trommler mit ihrem Lehrer Lukas Mettler genauso mit wie das Ensemble bei Ed Sheerans "Galway Girl". So gab es immer wieder überraschende Ideen im Gesamtkonzept, wozu auch die musikalischen Gäste beitrugen. Sowohl DFA als auch Impulsiv Goes Olliwood konnten im Zusammenwirken nicht nur gelungene Auftritte hinlegen: Sie brachten Rap und HipHop ins Gesamtkonzept und sorgten so für Abwechslungsreichtun.

 Die Trompeter der Big Band "Shake" an der Kreismusikschule unter Leitung von Veith Kloeters.

Die Trompeter der Big Band "Shake" an der Kreismusikschule unter Leitung von Veith Kloeters.

Foto: Knappe Jörg

So ein Konzept mit so vielen Beteiligten geht aber dennoch nur auf, wenn zwei Aspekte gut umgesetzt werden. Man braucht an der Bühnenkante als Sänger jemanden, der den Kontakt zum Publikum herstellen kann - und der auch Spaß an der Sache hat, dies auch nicht versteckt und mit guter Stimme die zum Teil sehr unterschiedlichen Songs auch rüberbringen kann.

Diese Aufgaben hatten Nina de Almeida und Andreas Lehnen zu meistern. Die junge Sängerin genoss ihren Auftritt sichtlich, sie übernahm weite Teile der Moderation und hatte auch gesanglich einiges zu bieten.

Songs wie "Never give up" oder "Eye of the tiger" schienen ihr förmlich auf den Leib geschrieben, hier gab es besonders viel Applaus. Lehnen ist im Grenzland als Sänger mittlerweile sehr bekannt, und in Nettetal zeigte er, dass er sich in den vergangenen Jahren immer weiter entwickelt hat. Das betrifft nicht nur seine Gesangstechnik und seine stilistische Bandbreite, sondern auch seine Präsenz auf der Bühne. Und dann gab es da noch einige zweistimmige Passagen, die einfach großartig die beiden Stimmen verschmelzen ließen.

Der zweite entscheidende Punkt ist das Arrangement und das ganze Management rund um so ein Konzert. Veit Kloeters zeichnete dafür verantwortlich. Wer jemals etwas Ähnliches in Angriff genommen hat, weiß, wie viel Kompetenz und Arbeit nötig sind, ein solches Projekt zusammenzubringen - von der Partitur bis zur Aufführung. Man darf sich darum also auf "Showtime IV" freuen.

(RP)
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