Gemeinde Grefrath Kreisarchiv nicht gleich Aus für Freibad

Gemeinde Grefrath · Der Bau eines Kreiskulturzentrums in Grefrath würde nicht zwangsläufig zur Schließung des Freibads führen. Bürgermeister Manfred Lommetz kann sich auch andere Flächen vorstellen. Der Kreis müsste das Gelände kaufen.

 Ein Blick vom Eingangsgebäude des Freilichtmuseums Dorenburg in das Freibad. Im Hintergrund sieht man den Sprungsturm und das Becken. Zu sehen ist auch der frühere Aussichtsturm.

Ein Blick vom Eingangsgebäude des Freilichtmuseums Dorenburg in das Freibad. Im Hintergrund sieht man den Sprungsturm und das Becken. Zu sehen ist auch der frühere Aussichtsturm.

Foto: wolfgang kaiser

Offiziell ist der Plan, auf dem Gelände des Freibads ein Kreiskulturzentrum inklusive Archiv zu errichten, in Grefrath noch nicht diskutiert worden. Nicht weiter verwunderlich: Nach Angaben von Bürgermeister Manfred Lommetz hat es bisher vom Kreis in dieser Angelegenheit keinerlei offizielle Anfrage gegeben. "Wir wissen davon, wir reden natürlich auch darüber. Es findet ein gewisser Gedankenaustausch statt, aber Konkretes gibt es nicht", sagte Lommetz auf Anfrage der Rheinischen Post.

Der Bürgermeister kann sich aber durchaus mit dem Gedanken anfreunden, das Kreiskulturzentrum nach Grefrath zu holen, "aber da haben auch noch andere Kommunen ihren Hut im Ring, die bereits jetzt über eigene Archiv verfügen." Sollte Grefrath aber tatsächlich den Zuschlag bekommen, bedeute das sicher nicht automatisch das Ende des Freibads. In Frage kämen auch andere Flächen wie ein Teil des Schwingbodenparks oder auch des Freibads - ohne das dann aber gleich aufzugeben.

Lommetz verwies aber darauf, dass der Kreis der Gemeinde das Gelände selbstverständlich abkaufen müsse: "Zu verschenken haben wir nichts, darüber müsse gegebenenfalls verhandelt werden." Die Entscheidung müsste im Fall des Falles der Rat treffen. Die Verantwortlichen im Kreishaus, so Lommetz weiter, wüssten als Aufsichtsbehörde natürlich genau um die finanzielle Situation der Gemeinde. Dort wie im Grefrather Rathaus mache man sich ständig Gedanken, an welcher Stelle gespart werden könne: "Wenn der Kreis daran denkt, uns Gelände abzukaufen, um dort das Kreisarchiv zu bauen, wäre das durchaus kein verwerflicher Gedanke."

Das Freibad sei weit davon entfernt, in Top-Zustand zu sein: "Jahrelang ist nur das Notwendigste gemacht worden, für eine grundlegende Sanierung fehlt das Geld." Keiner in Grefrath wolle, dass das Bad geschlossen wird, ausschließen wollte Lommetz das aber mittelfristig auch nicht: "Es können sich in einigen Jahren Sachzwänge ergeben, dass plötzlich in erheblichem Maße investiert werden müsste." Als Beispiel nannte der Bürgermeister den Fall, dass die Wasseraufbereitungsanlage nicht mehr die gesetzlich vorgeschriebene Qualität des Wassers gewährleisten könne. Es sei dann zu befürchten, dass die finanzielle Schieflage keine Spielräume für die erforderlichen Investitionen biete. Die Kommunalaufsicht würde in einem solchen Fall auch sofort ihr Veto einlegen. "Das wäre das Ende des Freibads", meint Lommetz.

Das Schlimmste, was in den Augen des Bürgermeisters passieren kann, ist die Vorstellung, dass das Freibad geschlossen werden muss und das Kreisarchiv nicht nach Grefrath kommt, "weil andere Kommunen zukunftsorientierter gedacht haben."

Erik Ix, Geschäftsführer der Grefrather Gemeindewerke, die das Bad betreiben, wollte sich zum Thema Kreisarchiv derzeit nicht äußern: "Dazu gibt es im Moment keine Fakten und daher auch keine Aussage meinerseits."

Gleich massenweise gibt es hingegen Aussagen in den sozialen Netzwerken. Klarer Tenor: Wir wollen unser Freibad behalten!"

(RP)
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