Stadt Kempen Kontrollen für mehr Sicherheit

Stadt Kempen · Die Polizei hat in dieser Woche an mehreren Stellen im Kreisgebiet Verkehrsteilnehmer kontrolliert. Etliche Autofahrer fielen auf, weil sie mit dem Handy am Ohr am Steuer saßen oder innerorts viel zu schnell unterwegs waren. Eine Bilanz.

 Bei mehreren Verkehrskontrollen - darunter in Kempen und Vorst - erwischte die Polizei in der zurückliegenden Woche mehrere Autofahrer, die entweder zu schnell unterwegs waren oder während der Fahrt ihr Smartphone benutzten.

Bei mehreren Verkehrskontrollen - darunter in Kempen und Vorst - erwischte die Polizei in der zurückliegenden Woche mehrere Autofahrer, die entweder zu schnell unterwegs waren oder während der Fahrt ihr Smartphone benutzten.

Foto: Kaiser

Blitzmarathon, Sonderkontrollen vor Schulen, angekündigte Tempokontrollen - die Polizei ist seit Jahren ständig im Einsatz, um die Verkehrssicherheit auf Straßen zu verbessern. Manchmal, so könnte man angesichts aktueller Unfallberichte der Kreispolizei meinen, sind diese Aktionen allenfalls ein Tropfen auf den heißen Stein. Autofahrer, die nicht schon einmal in eine solche Kontrolle geraten sind oder unmittelbar an einem Verkehrsunfall beteiligt waren, interessiert es offenbar nicht, wofür es Verkehrsregeln gibt: Sie halten sich einfach nicht dran oder meinen: "Mir passiert schon nichts, denn ich lasse mich nicht erwischen".

Solche Autofahrer gingen der Polizei aber jetzt wieder ins Netz. Einsatzkräfte des Verkehrsdienstes haben am vergangenen Dienstag an mehreren Stellen im Kreisgebiet kontrolliert. Dabei ging es der Polizei in den Vormittagsstunden an der Oedter Straße in Kempen besonders um die Sicherheit Rad fahrender Kinder. "Hier galt das besondere Augenmerk dem Fehlverhalten von motorisierten Verkehrsteilnehmern, die dadurch die Sicherheit der Kinder gefährden", erklärte ein Polizeisprecher. An der Einmündung Marie-Juchacz-Straße hatte ein Autofahrer die Bedarfsampel trotz Rotlicht passiert. Der Mann wurde von der Polizei angehalten. Er muss nun mit mindestens zwei Punkten in der Verkehrssünderkartei, 200 Euro Geldbuße und einem vierwöchigen Fahrverbot rechnen. Die Polizei erwischte auch einige Autofahrer, die während der Fahrt ihr Smartphone benutzten. "Die Nutzung von Smartphones während der Fahrt ist eine zunehmende Unsitte, die von vielen Verkehrsteilnehmern verharmlost wird", so der Polizeisprecher. Der Blick auf das Mobiltelefon bedeute bei einer Geschwindigkeit von 50 km/h eine Fahrstrecke von rund 14 Metern im "Blindflug" - 14 Meter, in denen ein Kind plötzlich auf die Fahrbahn fahren oder laufen könnte oder eine andere Situation die volle Konzentration des Autofahrers aufs Verkehrsgeschehen erfordere, so die Polizei.

Nicht nur in Kempen fielen Autofahrer, die ihr Smartphone während der Fahrt benutzten, bei Polizeikontrollen auf. Auch in Vorst war das dreimal der Fall. "So wichtig kann keine Nachricht sein, dass man sie nicht auch etwas später lesen könnte, wenn man nicht mehr fährt", kommentierte der Polizeisprecher dies. Die größten Gefahren im Straßenverkehr gehen aber immer noch von überhöhter Geschwindigkeit aus. Auch das wurde bei Kontrollen an den zurückliegenden Tagen deutlich. Laut Polizeibericht kommt nun auf einen 30 Jahre alten Autofahrer ein Fahrverbot verbunden mit einem Bußgeld zu, der am vergangenen Montagmorgen in Vorst auf der als besonders unfallträchtig eingestuften Kreuzung an der Schmitzheide - bei Regen und nasser Fahrbahn - mit exakt 117 km/h gemessen wurde, obwohl an dieser Stelle höchstens 70 km/h erlaubt sind. Welche Ausmaße die Raserei auch auf Straßen im Kreisgebiet mittlerweile angenommen hat, verdeutlichen Zahlen der Polizei: Am vergangenen Wochenende waren bei angekündigten Tempokontrollen in einer 50er-Zone in Niederkrüchten fast 200 Autofahrer zu schnell unterwegs. Ähnlich negativ fällt die Bilanz der Polizei für angekündigte Kontrollen aus, die am Mittwochnachmittag in Brüggen und Niederkrüchten vorgenommen wurden. Insgesamt waren 78 Fahrzeuge zu schnell. "Der traurige Spitzenreiter" war ein Autofahrer, dessen Wagen bei erlaubten 70 km/h mit Tempo 126 gemessen wurde. Der Fahrer muss nun mit einem Fahrverbot von einem Monat und einem Bußgeld von mindestens 240 Euro rechnen.

Die erschreckende Bilanz der jüngsten Kontrollen bestätigt die Kreispolizei in ihrer Einschätzung, dass Tempomessungen und andere Verkehrskontrollen für mehr Sicherheit auf den Straßen unbedingt erforderlich sind.

(RP)
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