Cd-Tipp Konstantin Reinfeld legt sein zweites Album vor

Wer Konstantin Reinfeld im Konzert erlebt hat, der weiß, welch außergewöhnliches Talent da heran gewachsen ist. Die Mundharmonika ist sein Instrument, welches er schon meisterhaft beherrscht. Dabei ist er gerade 20 Jahre alt und Student in Sachen Jazz an der Kölner Musikhochschule. Am Montag startet er eine Release-Tour sein gerade bei Mons Records erschienenes zweites Album "Algiedi".

13 Titel, die meisten von Reinfeld selbst komponiert, finden sich auf dem Album. Musikalisch lotet er dabei weite Felder aus, stilistisch bedient er sich, wo es der Komposition gerade dienlich ist. Das Erstaunliche dabei: Das Album klingt wie aus einem Guss. Wie selbstverständlich schafft er fließende Übergänge. Melodien mit Ohrwurmqualitäten treffen auf vertrackte Rhythmen, Mundharmonikaklänge mit einer gehörigen Portion Sehnsucht kontrastiert er mit elektronischen Verfremdungen, entwickelt melodische Muster, die - gerade im Zusammenspiel mit Christoph Spangenberg an den Tasten - nahezu suggestive Wirkung erzielen. Der Pianist fungierte bei den Aufnahmen in Hamburg als Co-Produzent. Die beiden Musiker setzen damit ihre erfolgreiche Zusammenarbeit fort, die auf einem tiefen musikalischen Verständnis beruht. Konrad Herbolzheimer am Bass und Hajo Schüler an den Drums komplettieren Reinfelds Band. Es entsteht ein lebendiges Zusammenspiel, das nuancenreich und immer auf den Punkt gebracht diese tolle CD auszeichnet. Einzelne Stücke hervorzuheben fällt hier schwer - vielleicht eignen sich der Opener "None Of That Matters" mit seiner einprägsamen Melodie oder das vielschichtig-komplexe Titelstück "Algiedi" stellvertretend als Anspieltipps für ein richtig gutes Album.

OTTMAR NAGEL

Konstantin Reinfeld: Algiedi, Mons-records, MR 874583. 16 Euro. Mons ist ein unabhängiges Label für den Bereich Jazz und klassische Musik in Trippstadt/Rheinland-Pfalz.

(RP)
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