Serie Vhs-Fachbereichsleiter Dr. Carsten Weiss Kinder vor Gefahren im Netz schützen

Kempen · Smartphone, Tablet oder PC: Die Kursteilnehmer bringen ihr eigenes Gerät mit.

 Dr. Carsten Weiß, Fachbereichsleiter

Dr. Carsten Weiß, Fachbereichsleiter

Foto: Busch, Franz-Heinrich sen. (bsen)

Kreis Viersen Angesichts der vielfältigen Möglichkeiten beim Einsatz digitaler Medien gerät Dr. Carsten Weiß regelrecht ins Schwärmen. Dennoch hat der hauptamtliche pädagogische Mitarbeiter an der Kreisvolkshochschule Verständnis für alle, die mit der Technik noch fremdeln. Ihnen will er helfen, aber auch den Kennern noch Neues bieten. "Die Menschen sollen von den Geräten nicht getrieben werden, sondern diese als Instrumente zum eigenen Nutzen anwenden", betont er euphorisch.

Noch pendelt der neue Fachbereichsleiter für Arbeitsweltbezogene Bildung mehr oder weniger zwischen Siegen und Viersen hin und her. Doch er ist auf der Suche nach einer passenden Familienbleibe, da bald seine Frau und die beiden Kinder im Alter von sieben und acht Jahren nachkommen werden. Schon jetzt begeistert er sich fast ebenso so sehr für Viersen wie für PC und Co. "Die Lebensqualität ist hier sehr hoch. Es ist schön einen Horizont zu haben und die Sonne aufgehen zu sehen", sagt der 39-Jährige und nennt die Nähe zu den Niederlanden als eines von vielen möglichen Ausflugszielen als weiteres Plus.

"Ich komme von der Anwendung", sagt Weiß, der in der EDV schon früh sein tägliches Werkzeug erkannte und bei sich einen "Hang zu digitalen Spielereien" erkennt. Er studierte Sozialwissenschaft und Pädagogik, qualifizierte sich darüber hinaus im berufsbegleitenden Studium zum Diplom-Pädagogen und schrieb die Dissertation über Schwarzarbeit. Zwölf Jahre lang war Weiß Dozent an der Universität Siegen, ehe er Mitte Dezember zur Kreisvolkshochschule (VHS) Viersen wechselte. Am Fachbereich Arbeitsweltbezogene Bildung gefällt ihm besonders die Kombination von Arbeitsmarkt und digitalen Medien. Im Konzept der Kursangebote sieht Weiß einen Schwerpunktwandel von der rein instrumentalen Schulung hin zur digitalen Welt. "Wir zeigen, wie Kommunikation funktioniert, wie man sich im Netz darstellen kann und zum Beispiel an Informationen kommt. Die Kursteilnehmer bringen ihr eigenes Gerät, wie Smartphone, Tablet und PC mit", erzählt der 39-Jährige. Er weiß, dass zum Beispiel ältere Menschen bei technischen Neuerungen oft die Enkel um Rat fragen. Doch er will allen Hilfesuchenden Möglichkeiten zeigen, selbstständig und selbstbewusst agieren und den Nutzen auf eigene Interessen ausdehnen zu können.

Immer wieder betont der VHS-Mann Möglichkeiten zur Entfaltung der eigenen Kreativität. Dabei sollen auch technisch versierte Menschen für sich interessante Angebote finden. Um den anvisierten Zielgruppen gerecht zu werden, entwickelte Weiß einen Fragebogen zur Bedarfsentwicklung. Der zweifache Vater kennt natürlich die Risiken der digitalen Medien und sieht Handlungsbedarf: "Da fehlt oft eine Richtlinie. Ich sehe da jenseits der digitalen Spielereien einen wichtigen Bildungsauftrag", betont er. Daher plant er zum Beispiel Kurse für Eltern, um ihnen zu zeigen, wie sie die Kinder vor Gefahren im Netz schützen können. Dieser Schutz ist ihm auch für den eigenen Nachwuchs sehr wichtig. Als Vater betont er: "Kinder sollten nicht durch den PC still gehalten werden. Da habe ich einen pädagogischen Anspruch".

(RP)
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