Kempen Jugendliche schnuppern Theaterluft

Kempen · In der Sommerschauspielschule des Niederrheintheaters lernen junge Leute die Welt der Bühne kennen. Mit Verena Bill und Michael Koenen erarbeiten sie Szenen vom Tschechow, die sie dann im Schloss Dilborn präsentieren.

 Für Jugendliche bietet das Niederrheintheater aus Brüggen auch in diesem Sommer wieder die Sommerschauspielschule an. Diese jungen Leute werden in den Ferien die Theaterarbeit kennenlernen.

Für Jugendliche bietet das Niederrheintheater aus Brüggen auch in diesem Sommer wieder die Sommerschauspielschule an. Diese jungen Leute werden in den Ferien die Theaterarbeit kennenlernen.

Foto: Franz-Heinrich Busch

Mit Beginn der Sommerferien werden Verena Bill und Michael Koenen vom Niederrheintheater erneut eine Sommerschauspielschule anbieten. Dann können wieder Jugendliche mit schauspielerischen Ambitionen ihr darstellerisches Talent erproben, ausbauen und schließlich in einer Endpräsentation im Schloss Dilborn in Brüggen vor Publikum zeigen. Zum Vorgespräch wurden Fakten geklärt - bereits auf der Bühne, die dann doch schon einen Hauch von Theaterluft ahnen ließ.

Das besondere Flair der Bühnenbretter, die manchem die Welt bedeuten, scheint in der jugendlichen Zielgruppe vor allem das weibliche Geschlecht zu locken. Unter den zwölf Teilnehmern zwischen 14 und 19 Jahren waren gerade einmal zwei Jungen zu entdecken. Das sind immerhin schon zwei mehr als vor einem Jahr, als das theaterpädagogische Angebot in der Nutzung rein weiblich geprägt war.

Dass dieses Mal der Kempener Schüler Philipp Loyen mit von der Partie ist, ist der Überzeugungskraft seiner Freundin Annika Strey (17) zu verdanken. Dabei hat der Neunzehnjährige bereits von der Schule her Erfahrungen im Bühnenspiel und sieht zumindest bisher der Endpräsentation gelassen entgegen. Die 15-jährige Lina Rodenbüsch aus Hückelhoven kennt die Sommerschauspielschule bereits aus dem vergangenen Jahr. "Das hat viel Spaß gemacht", sagt sie rückblickend und betont, die bereits gemachten Erfahrungen um neue ergänzen zu wollen. Für die Endpräsentation kalkuliert die Schülerin mit dem aufgeweckten Blick schon ein wenig Lampenfieber ein.

Beim Vorgespräch erhielten die Teilnehmer die ihnen zugedachten Textpassagen aus Anton Tschechows Dramen "Die Möwe", "Drei Schwestern", "Der Kirschgarten" und "Onkel Wanja". Diese sollen bei der Endpräsentation in ausgewählten Szenen vorgestellt werden. "Wir nehmen längere Szenen am Stück. Das riskieren wir einfach mal", verriet Michael Koenen voller Vertrauen in die Einsatzbereitschaft der neuen Truppe. Verena Bill empfahl die Texte gründlich, doch "neutral" zu erlernen. "Das ist die Knete, mit der wir arbeiten. Jeder Tag baut auf den nächsten auf, und das Ganze endet mit der Aufführung", betonte Bill die Notwendigkeit von Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit beim Unterricht. Koenen sieht in Tschechows Werken einen idealen Stoff, um Einblicke in das Handwerk des Schauspiels zu erlernen. Denn hier muss der Darsteller ein starkes Gespür für das rechte Maß entwickeln. "Tschechow schafft Werke von Essenz. Die kann man nicht nur einfach lesen. Da sind Pausen zum Beispiel sehr wichtig", sagt er. Mit Atemübungen und Elementen des Bühnenkampfes wollen er und Bill die Jungdarsteller zu Körperbeherrschung, festen Stand und einer Öffnung hin zum Publikum führen. Die Endpräsentation findet am Freitag, 22. Juli, 20 Uhr, im Schloss Dilborn statt, der Eintritt ist frei.

(RP)
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