Stadt Kempen Indisches Wissen für deutsche Firmen

Stadt Kempen · Eine Kempener Firma vermittelt indische Ingenieure an kleine und mittlere Unternehmen, die in dem asiatischen Land aktiv sind. Die Fachkräfte sind exklusiv für den Kunden tätig, neue Mitarbeiter werden bei Bedarf vor Ort geschult.

 Geschäftsführer Gerhard Schrimpf und sein indischer Partner S.M. Janarthanan, CEO der Firma BBSPL in Chennai vor dem Technologie- und Gründerzentrum in Kempen.

Geschäftsführer Gerhard Schrimpf und sein indischer Partner S.M. Janarthanan, CEO der Firma BBSPL in Chennai vor dem Technologie- und Gründerzentrum in Kempen.

Foto: jürgen karsten

Die Firma "Global Engineering and Technical Services" (GETS) mit Sitz im Technologie- und Gründerzentrum Niederrhein (TZN) in Kempen vermittelt Ingenieurdienstleistungen von indischen Firmen an deutsche und europäische Unternehmen. Das Unternehmen, dessen Geschäftsführer Gerhard Schrimpf ist, arbeitet dabei eng zusammen mit dem indischen Unternehmen der Babcock Borsig Softech Private Limited (BBSPL) in Chennai (vormals Madras). Schrimpf arbeitete früher für Siemens und war für die Betreuung der Werke in Indien zuständig, ehe er sich selbstständig machte.

Bei mehr als 20 Aufenthalten in Indien sammelte er viel Erfahrung und lernte die indische Mentalität bestens kennen, kann so seine Kenntnisse an die mittelständischen Firmen weitergeben, denen er bei ihrer Arbeit auf dem riesigen Subkontinent hilft. Zielgruppe sind kleine und mittlere Unternehmen mit bis zu 1000 Mitarbeitern, die 25 und mehr Ingenieure haben, Unternehmen, die weit weg sind von Metropolen und Ingenieure dringend suchen sowie Inhaber geführte Unternehmen, die Marktführer in ihren Branchen sind, die berühmten "Hidden Champions".

Sein Kooperationspartner BBSPL wurde im Jahre 2000 gegründet und beschäftigt zur Zeit nicht weniger als 150 erfahrene Ingenieure und Konstrukteure aus Fachbereichen wie Elektrotechnik, Mechanik, Hoch- und Tiefbau, Prozesstechnik, Messtechnik und Pipelinebau. Bei ihren Projekten, die sie für die europäischen Firmen durchführen, werden sie unterstützt durch Projektmanager und Einkäufer. Einige Ingenieure sprechen die deutsche Sprache und wurden hier trainiert. Schrimpf hat in den letzten acht Jahren größere Projekte in Indien durchgeführt. Dazu gehörten der Aufbau eines neuen Palettenlagers in Kharagpur mit 2000 Palettenplätzen und ein Handgreiflager mit 80.000 Lagerplätzen ebenso wie die komplette Verlagerung einer Getriebemontage von Kharagpur nach Chennai.

Schrimpf vermittelt nicht nur Ingenieure und hilft beim Start in Indien, er gibt auch gerne seine wertvollen Erfahrungen im Umgang mit der speziellen indischen Arbeitskultur weiter und stellt sein Wissen im Rahmen eines interkulturellen Trainings den Firmen und ihren Mitarbeitern zur Verfügung. Warum ein Outsourcing nach Indien für den deutschen Mittelstand richtig sein kann, erklärt er so: "In Indien gibt es ein großes Potenzial an gut ausgebildeten Mitarbeitern, derzeit herrschen stabile und wirtschaftliche Rahmenbedingungen, es gibt eine gute IT-Infrastruktur, geringere Stundenlöhne und Arbeitskosten und sehr gut Englisch sprechende Mitarbeiter."

Schrimpfs Firma GETS in Kempen bietet verschiedene Geschäftsmodelle an: Bei den Projekten werden die Kosten nach Umfang und Aufwand in Rechnung gestellt. GETS hat auch ein Back Office im Angebot: Die Mitarbeiter sind in Indien exklusiv für den Kunden tätig, die vertragliche Verpflichtung des Kunden geht maximal über ein Jahr und die Mitarbeiter werden bei Bedarf vor Ort bei dem Kunden geschult. BBSPL stellt in Indien die Mitarbeiter ein, übernimmt die gesamte Betreuung und stellt das Equipment (Rechner, Telefon, Arbeitsplatz). Wer eine eigene Firma in Indien haben möchte, dem hilft GETS auch dabei, ein Joint Venture zu gründen, das zeitlich befristet ist. Im Anschluss daran hat das Unternehmen dann seine Firma in Indien.

Auf die Frage nach den Problemen, die fehlende Ingenieure in Unternehmen aufwerfen, nennt GETS-Geschäftsführer Gerhard Schrimpf: Entwicklungsverzögerung, Fehlende Innovationen, Produktionsstau, Absatzrückgang, Kostensteigerung und letztendlich eine langfristige existenzielle Krise.

Global Engineering and Technical Services GmbH (GETS), Geschäftsführer Gerhard Schrimpf, Telefon: 02152 899 79 66, E-Mail: g.schrimpf@gets-engineering.com.

(jka-)
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