Stadt Kempen Im Lämmerexpress unterwegs

Stadt Kempen · Mit dem traditionellen Hoffest zog das Gut Heimendahl am Wochenende die Besucher in Scharen an. Die Kombination aus Landleben und buntem Marktgeschehen begeisterte.

 Die Schafschur ist beim Hoffest auf Gut Heimendahl immer ein besonderes Spektakel für die Besucher.

Die Schafschur ist beim Hoffest auf Gut Heimendahl immer ein besonderes Spektakel für die Besucher.

Foto: Kaiser

Kaum verklingt der letzte Ton der Jagdhornbläser Kempener Land auf dem Hof von Gut Heimendahl sind Kraft und Geschick angesagt. Gleich acht Männer greifen zu dem 8,70 Meter langen, am Boden liegenden Maibaum und stemmen ihn vorsichtig hoch. "Passt", kommt der Ruf vom Fuße des blau-gelben Holzstammes. Der Maibaum sitzt in der Bodenhülse. Stück für Stück geht es nach oben, dann ragt das Birkengrün an der Spitze in den Himmel. "Jetzt ist unser Hoffest offiziell eröffnet. Wobei in diesem Jahr ein kleiner Weihnachtsbaum unseren Maibaum als neues Emblem ziert, da wir in diesem Jahr viele neue Weihnachtsbäume angepflanzt haben", begrüßt Hannes von Heimendahl am Samstag die zahlreichen Gäste, die das Spektakel des Maibaumsetzens mit Spannung verfolgt haben.

Kaum hat er ausgesprochen, ist auch schon Gebimmel zu hören. Gezogen von einem kleinen grün-gelben Traktor rumpeln zwei Waggons über das Gelände. Der so genannte Lämmerexpress, die neue Attraktion von Gut Heimendahl, befindet sich auf seiner Rundreise mit dem Ziel Schafpferch. Dort zieht es aber nicht nur die Fahrgäste hin. Einmal beim Scheren der Schafe zusehen zu können, das will sich nahezu keiner der Besucher entgehen lassen. Das Blöken der gut 200 Schafe ist schon von weitem zu hören. Während die Tiere auf der einen Seite noch in ihrem dicken Wollkleid stehen, haben die Schafe auf der anderen Seite ihr Fell bereits abgegeben. Die Scherer haben alle Hände voll zu tun, wobei die Schur "zwei bis drei Minuten dauert", wie Scherer Erich Weckwerth erklärt. Die Weiterverarbeitung vom Flies demonstriert Benita von Heimendahl am Spinnrad.

Aber nicht nur hier kann gestaunt werden. Vor dem Zelt der Skyhunters leuchten Augen auf. Das liegt an Falkner Ari, der einen Steinkauz auf der Hand hält und viel Wissenswertes über die Eule berichtet. Wobei die kleine Größe der Eule immer wieder die Frage auslöst, ob es sich um ein Jungtier handeln würde. Frettchen einmal aus der Nähe sehen, sich in Ruhe anschauen, wie Puten, Gänse und Enten aussehen und selbst ein Kamel kann bestaunt werden, denn die Kamelfarm am Niederrhein ist zu Gast - all das ist beim Hoffest möglich.

Aber es gibt noch viel mehr zu sehen auf Gut Heimendahl. Das Gelände hat sich in einen großen Markt verwandelt. Rund 100 Aussteller haben sich eingefunden. Freunde von PS-starken Autos kommen beim Cobra Team auf ihre Kosten. Andere liebäugeln mit altem Porzellan, modernem Schmuck oder bunten Patchworkarbeiten. Das nostalgische Karussell lädt zu einer Fahrt ein. Kindergesichter strahlen beim Ponyreiten. Besucher erfreuen sich an den fröhlichen Bildern von Marlene Wittfeld. Sprüche wie "Jeder Morgen ist eine Welturaufführung" oder "Einfach mal öfter aus der Reihe tanzen", mit entsprechenden Motiven versehen, lösen lachende Mienen aus. Der Duft vom Spanferkel vermischt sich mit dem von frischen Erdbeer-Shakes. Eine entspannte Stimmung ist auf dem Hofgelände feststellbar. Das Hoffest auf Gut Heimendahl ist einfach eine Veranstaltung mit Flair.

(tref)
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