Stadt Kempen Ideenwerkstatt zur Kempener Burg startet

Stadt Kempen · Studenten werden Ende April Vorschläge für eine künftige Nutzung der alten Festung entwickeln. Die Bürger sind zur Diskussion eingeladen, können eigene Ideen einbringen.

 Die kurkölnische Burg befindet sich im Besitz des Kreises Viersen. Sie ist ein Wahrzeichen der Stadt Kempen.

Die kurkölnische Burg befindet sich im Besitz des Kreises Viersen. Sie ist ein Wahrzeichen der Stadt Kempen.

Foto: Kaiser, Wolfgang (wka)

Anfang März hatten es der Kempener Denkmalausschuss und der Kreiskulturausschuss in einer gemeinsamen Sitzung beschlossen: Nun startet die studentischen Ideenwerkstatt zur Zukunft der Kempener Burg. Sie findet vom 27. bis 30. April in dem historischen Gebäude an der Thomasstraße 20 statt. Der Kreis Viersen als Eigentümerin der Burg und die Stadt Kempen richten an diesen vier Tagen Ende des Monats gemeinsam eine Werkstatt in dem Denkmal ein. Dabei sollen etwa 20 Studenten von sechs Hochschulen aus Deutschland und Österreich unter Leitung von Professor Kunibert Wachten (Technische Hochschule Aachen) Ideen entwickeln, wie das 600 Jahre alte Bauwerk am Rande der Kempener Altstadt alternativ genutzt werden kann. Die Studenten werden in den Räumen des Kreisarchivs, das in der Burg untergebracht ist, arbeiten. Deshalb ist das Archiv an diesen Tagen für den normalen Publikumsverkehr geschlossen.

Allerdings sind die Bürger eingeladen, sich an dem Projekt aktiv zu beteiligen. So wird es am Montag, 27. April, 19 Uhr, im Rokokosaal des Kulturforums Franziskanerkloster (Burgstraße 19) einen Themenabend mit Professor Peter Zlonicky aus München geben. Der Städtebauexperte hat vor Jahren bereits die Sanierung der Kempener Altstadt fachlich begleitet. Zlonicky führt die Studenten in die städtebauliche Entwicklung Kempens ein. Bürger sind zu dieser Veranstaltung eingeladen und können eigene Ideen einbringen. Zuvor haben die Studierenden, die allesamt Kempen noch nicht kennen, Gelegenheit, die Altstadt bei einem geführten Stadtrundgang kennen zu lernen. Am Dienstag, 28. April, und Mittwoch, 29. April, können interessierte Bürger die Arbeit in der Studentenwerkstatt jeweils von 16 bis 18 Uhr beobachten und auch hier eigene Anregungen einbringen. Die Studierenden werden in vier bis fünf Kleingruppen Ideen für eine künftige Nutzung entwickeln - losgelöst von irgendwelchen Vorgaben wie die Finanzierbarkeit der Vorschläge. Schließlich werden die ersten Ideen der Werkstatt zum Abschluss am Donnerstag, 30. April, 17 Uhr, wiederum im Rokokosaal des Franziskanerklosters öffentlich vorgestellt. Auch hier können interessierte Bürger wieder mitdiskutieren. Damit endet die Arbeit der Studierenden allerdings nicht. Sie haben bis zu den Sommerferien Zeit, ihre Ideen auszuarbeiten. Kreis und Stadt erhoffen sich von der Ideenwerkstatt einen besonderen kreativen Input. Die Studenten sind ausdrücklich zum "Querdenken" eingeladen.

Die Ergebnisse sollen im September einer Fachjury vorgelegt werden, die sie dann bewertet. Preise erhalten die Studenten für ihre Arbeiten nicht. Sie werden in die geplante Machbarkeitsstudie einfließen, die Kreis Viersen und Stadt Kempen gemeinsam in Auftrag geben wollen.

Kreis Viersen und Stadt Kempen sehen sich in dem Prozess als gemeinsame Partner der Bürger. Kreisdirektor Dr. Andreas Coenen und Bürgermeister Volker Rübo betonen die Transparenz des Verfahren. Auch wenn das Kreisarchiv für Nutzer an den vier Werkstatt-Tagen nicht zur Verfügung steht, sind doch alle interessierten Bürger zu den öffentlichen Veranstaltungen herzlich willkommen. Auch in den weiteren Prozess, etwa im Rahmen der Machbarkeitsstudie, sollen die Bürger einbezogen werden.

Zurzeit beherbergt die Kempener Burg das Kreisarchiv. Außerdem nutzen die Kreisvolkshochschule sowie der Kulturraum Niederrhein die Burg für ihre Zwecke.

(RP)
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