Gemeinde Grefrath Ideen sammeln und umsetzen

Gemeinde Grefrath · An der Hochstraße in Oedt ist ein neues Quartiersbüro eröffnet worden. Es soll dazu dienen, die Ortsteile attraktiver zu machen. Leiterin der neuen Einrichtung ist Nicole Geitner.

 Bei der Eröffnung des neuen Quartierbüros (v.l.): Bernd Spangenberg, Daniela Ungerechts, Nicole Geitner und Bürgermeister Manfred Lommetz.

Bei der Eröffnung des neuen Quartierbüros (v.l.): Bernd Spangenberg, Daniela Ungerechts, Nicole Geitner und Bürgermeister Manfred Lommetz.

Foto: kaiser

/ mülhausen "Hereinspaziert" steht in großen Lettern am früheren Ladenlokal, in dem einst Malermeister Michael Schmitz mit seinen Großeltern und Eltern Tapeten, Farben und zuletzt außerdem noch Haushaltswaren und Geschenkartikel verkaufte. Auch wenn es dieses Geschäft an der Hochstraße 53 in Oedt seit Jahren nicht mehr gibt - zuletzt war dies nur noch ein reines Wohnhaus - ist es jetzt wieder im Erdgeschoss für jedermann geöffnet. Dort ist nämlich jetzt für die Oedter und Mülhausener ein Quartiersbüro und ein Nachbarschaftstreff entstanden.

Sicherlich ist die Bezeichnung eines Quartiers etwa sperrig. Damit ist gemeint: dass dort und von dort aus mit der Bevölkerung Ideen gesammelt und in die Tat umgesetzt werden, die das Leben in den Ortsteilen attraktiver und angenehmer machen sollen. "Ich bin mir sicher, dass das hier ein großer Erfolg wird", sagte bei der Eröffnung Grefraths Bürgermeister Manfred Lommetz, der einen großen Strauß voller Rosen für Nicole Geitner mitbrachte. Lommetz schmunzelnd bei der Überreichung: "Sie sind schon lange als eine Kampf-Ameise bekannt und werden den Laden hier schon schmeißen."

Eigentlich leitet Nicole Geitner den Sozialen Dienst im evangelischen Altenzentrum in Oedt. Seit einigen Jahren kümmert sie sich bereits darum, dass sich die Bewohner im angegliederten Seniorenheim auch wirklich dort zuhause fühlen, ermöglichte kulturelle und gesellige Veranstaltungen, schafft Kontakte zwischen Jung und Alt.

Um diese Hilfen auszudehnen, hatte sie im vergangenen Jahr zahlreiche Unterstützer gefunden, darunter Parteien, Vereine und Initiativen. Daraus entwickelte sich ein Förderantrag, den kürzlich die Stiftung "Wohlfahrtspflege" für die Dauer von drei Jahren mit einem Zuschuss von insgesamt 160.000 Euro genehmigte. Der Träger des Altenzentrums, die Diakonie, gab 60.000 Euro dazu. Damit war der Grundstock geschaffen, den Mietvertrag mit Michael Schmitz zu unterzeichnen und die zwei Räume im Erdgeschoss, mit einem Büro, entsprechend zu gestalten. Dort ist Platz auf rund 75 Quadratmetern. "Jetzt folgt der nächste große Schritt für die Menschen im Ort", freute sich bei der Eröffnungsfeier der Einrichtungsleiter des Evangelischen Altenzentrums, Bernd Spangenberg, über das neueste Projekt. Er auf der anderen Seite ein wenig traurig, dass seine engste Mitarbeiterin, Nicole Geitner, jetzt zwei Arbeitsplätze hat und nicht mehr die ganze Zeit im Altenzentrum präsent sein kann. Geitner wird nämlich dort gemeinsam mit ihrer Kollegin Daniela Ungerechts an fünf Tagen der Woche zu festen Öffnungszeiten tätig sein. Zahlreiche Vereine waren bei der Eröffnung dabei, so Verantwortliche vom Heimatverein Oedt, des Vereins "Älter werden in der Gemeinde Grefrath" oder vom Naturschutzbund. Gekommen waren ferner Mitglieder der Initiative "Perspektiven für Oedt". Aus gutem Grund: "Wir werden diese Räumlichkeiten als Nachbarschaftstreff mit nutzen", freute sich besonders Initiativ-Sprecher Georg Fasselt. Die Initiative, die seit langem den Ortsteil durch verschiedenste Aktionen lebens- und liebenswerter macht, hat die engen Räumlichkeiten schräg gegenüber des neuen Quartiersbüros aufgegeben, will jetzt in der neuen Einrichtung unter anderem die Sprachkurse für die Flüchtlinge, parallel die Kinderbetreuung, weiterführen. "Wir hoffen ebenfalls, dass wir hier von der Bevölkerung weitere Impulse und Ideen bekommen", so Fasselt. Im Frühjahr solle auch wieder die Taschengeldbörse intensiviert werden. Betrieben werden Quartiersbüro und Nachbarschaftstreff durch das Evangelische Altenzentrum. Das macht in Kooperation mit der Gemeinde, die auch dort eine Senioren- und Pflegeberatung anbieten will.

(wsc)
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