Kempen Human plus schickt Babymilch nach Aleppo

Kempen · Ein weiterer Llw der Nettetaler Hilfsorganisation Human Plus hat sich mit 22 Tonnen Hilfsgütern beladen auf den Weg in die Region Aleppo im Norden Syriens gemacht. Erst im Mai hatten die Nettetaler 38 Tonnen Lebensmittel in die Krisenregion im Mittleren Osten geschickt. Diesmal befinden sich in dem Laster Nahrungsmittel und Babymilch. "Die Hilfsgüter sind für die vielen Menschen, die aus Aleppo geflüchtet sind und von der Hand in den Mund leben", sagt Vorsitzender Anestis Ioannidis. "Die Not ist nach wie vor groß, unsere Hilfe wichtiger denn je." Die Babymilch wurde Ende vergangener Woche im norddeutschen Handewitt, die Nahrungsmittel Anfang dieser Woche im Depot der Organisation in Nettetal eingeladen. In der neutralen Zone im Grenzgebiet zwischen der Türkei und Syrien sollen die Güter auf kleinere Wagen aufgeteilt werden. Bis Aleppo sind es von dort aus noch 60 Kilometer. Allerdings würden die Transporte nicht mehr so störungsfrei verlaufen wie sonst, sagt Ioannidis. Der deutsch-türkische Konflikt habe dazu geführt, dass der Warenaustausch mit der Türkei stark zurückgegangen sei. "Das bedeutet für uns, dass wir lange auf Lkw warten müssen", sagt der Vorsitzende. "Wir können den Menschen nicht so zeitnah helfen wie bisher."

Seit 2011 engagiert sich Human Plus in Syrien und schickt regelmäßig Hilfstransporte. "Es ist herzzerreißend zu sehen, in welchem Elend insbesondere Frauen und Kinder dort leben müssen", sagt Ioannidis, der dreimal selbst in Syrien war. Die Lage rund um die ehemalige Handels-Metropole sei angespannt. Es gebe mittlerweile etliche Rückkehrer. Aber immer noch würden viele auf der Straße leben. In ganz Syrien kehrt zurzeit, so eine schätzung, eine halbe Million Menschen in ihre Dörfer zurück.

(RP)
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