Stadt Kempen Hufers Plapperstunde

Stadt Kempen · Der frühere Fachbereichsleiter der Kreisvolkshochschule, Klaus-Peter Hufer, hat ein Kinderbuch geschrieben. Das stellte der 66 Jahre alte Kempener jetzt Kindern der Regenbogenschule vor.

 Klaus-Peter Hufer stellte sein neues Kinderbuch Viertklässlern der Kempener Regenbogenschule vor.

Klaus-Peter Hufer stellte sein neues Kinderbuch Viertklässlern der Kempener Regenbogenschule vor.

Foto: Kaiser, Wolfgang (wka)

Sonst wird im Mehrzweckraum der Kempener Regenbogenschule auch mal getobt und munter drauflos geplappert. In dieser vierten Schulstunde war es dort erst mal mucksmäuschenstill. Denn ein Autor war gekommen, der sich das Kinderbuch "Trio Tollos Tantos - Aufruhr in der Stadt" ausgedacht hatte. Nach der besonderen "Plapperstunde" stand für die neunjährige Davina aus der Klasse 4 a fest: "Das Buch wünsche ich mir zu Weihnachten, denn ich möchte wissen, wie es mit den Streichen weitergeht."

Es war gleich mehrfach eine Premiere. Zum einen ist das Kinderbuch mit den abenteuerlustigen Mädchen Aba, Momü und Keku gerade erst beim BVK - Buch Verlag Kempen (von Hans-Jürgen van der Gieth) erschienen. Und es wurde zum ersten Mal in der Grundschule an der Eichendorffstraße öffentlich vorgestellt. Zum anderen hat es ein bekannter Kempener geschrieben, der bislang zahlreiche wissenschaftliche Werke herausgegeben hatte, aber noch nie ein Kinderbuch. Autor ist Klaus-Peter Hufer. Und der 66 Jahre alte Politologe, Professor und promovierte Bildungswissenschaftler gibt unumwunden zu: "Über dieses Werk freue ich mich am meisten."

Gefreut hat sich über das Treiben der Mädchenbande aber erst einmal seine Tochter Anke, die mittlerweile 25 Jahre alt ist. Denn als Anke etwa neun Jahre alt war, las ihr Vater ihr immer freitags eine Manuskriptseite vor. Und aus diesen "Häppchen" entwickelten sich dann immer weitere Episoden und 15 Jahre später die Endfassung. Und Anke schreibt auch abschließend im Vorwort des 67-seitigen und von Victor Brizuela illustrierten Kinderbuches: "Auf jeden Fall zaubert es mir wieder ein Lächeln aufs Gesicht, weil es mich an meine Kindheit erinnert." Jahrelang stapelten sich die Manuskriptblätter in der Schreibtischschublade von Hufer. Die Abenteuer der Rasselbande spielen in Heimathausen. Eines Nachts fassen die drei acht- und neunjährigen Mädchen den Plan, einige Anwohnern und Händlern einen Streich zu spielen. Sie nehmen dazu noch leere Pappschilder, Farbtopf, Pinsel, Hammer und Nägel mit. Ihr Hund Struppi ist ebenfalls dabei. Hufer verrät natürlich nicht alles, fragte bei der Lesung die Schüler, was denn auf diese Schildern stehen könnte. Die Antworten der Viertklässler kamen prompt und hatten meist etwas mit der Schule zu tun: "Die Schule ist für immer geschlossen", "Achtung, schlimme Lehrer" oder "Alle Lehrer verhaftet" wurden unter anderem genannt.

Die anwesenden Klassenlehrerinnen Svenja Hansen, Katharina Janke-Franz und Judith Weidinger lächelten, nahmen es gelassen. Obwohl auf einem Schild tatsächlich stand, dass in der Schule wegen rätselhafter Erkrankungen der Unterricht ausfällt. Die Streiche des Trios sind damit aber noch lange nicht zu Ende.

Am Schluss der Vorlesestunde musste Hufer viele Autogramme schreiben. "Wo bekommt man das Buch, auch in unserer Schulbücherei?", wollte ein Mädchen wissen. "Für 6,90 Euro in den Büchereien und bald auch hier in der Schule", sagte der Autor. Das Buch mit seinen farbigen Illustrationen ist im A 5-Format gehalten. "Ich warte mal ab, wie das ankommt, ehe ich über eine Fortsetzung nachdenke", ergänzte Hufer.

Rektorin Josefine Lützenburg dankte Klaus-Peter Hufer und Hans-Jürgen van der Gieth fürs Kommen. Dass generell das Buch in der Regenbogenschule eine große Rolle spielt, zeigte sich auf einem Flur. Dort hingen insgesamt 25 Titelseiten von Kinderbüchern wie "Hexe Lilli" oder "Der kleine Vampir". Sie waren mit Nummern versehen. Erst kürzlich konnten sich an einem Vorlesetag alle Schüler und Schülerinnen aussuchen, aus welchem Buch sie etwas hören wollten. Die Lehrer lasen vor, darunter war aber auch der evangelische Pfarrer Bernd Wehner. Für die neunjährige Pia stand ihr Favorit fest: "Es sind die drei Ausrufezeichen". Für einige andere war es jetzt das "Trio Tollos Tantos".

(wsc)
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