Stadt Kempen Hubertis vermitteln Heimatgefühl beim Kunden

Stadt Kempen · Der Handel in St. Hubert setzt auf Nahversorgung und fährt damit gut. Das originelle Rabattsystem kommt an.

 Christoph Dellmans, Wolfgang Büscher und Andree Haack (von links) gestern beim Rundgang durch den Ortskern von St. Hubert.

Christoph Dellmans, Wolfgang Büscher und Andree Haack (von links) gestern beim Rundgang durch den Ortskern von St. Hubert.

Foto: Wolfgang Kaiser

Bei der zweiten Station des Rundgangs der Rheinischen Post mit dem Einzelhandelsexperten, IHK-Geschäftsführer Andree Haack, und Kempens Citymanager Christoph Dellmans stößt am St. Huberter Markt Wolfgang Büscher dazu. Der Vorsitzende des Werbe- und Bürgerrings St. Hubert beschreibt die besondere Stärke des Einzelhandels im Kendeldorf: In den Geschäften wird dem Kunden jede Menge Heimatgefühl vermittelt. Und das genießen die St. Huberter. Zuweilen wird zwar mal ein größeres Modegeschäft vermisst, aber dann fährt man eben nach Kempen oder Krefeld.

Einkaufen im Dorf hat etwas von besonderem Wohlgefühl. Der St. Huberter Handel setzt seit Jahren auf Heimatverbundenheit und fährt damit laut Büscher sehr gut. Seit 2002 gibt es die "Kendelkaart" als Rabattsystem und die "Bärlinge" als originelle Rabattmarken. Die "Hubertis", Warengutscheine, die es für eine volle Kendelkaart gibt, gelten als eigene St. Huberter Währung. Die Verlosungsaktionen des Werbe- und Bürgerrings sind sehr beliebt. Bis zu 1800 Karten befinden sich jedes Mal in der Lostrommel. Die Preise in Form von Hubertis, die der Kunde beim örtlichen Handel einlösen kann, sind ebenfalls sehr willkommen. Dass die Resonanz für einen Ort von etwa 8500 Einwohnern so groß ist, bestätigt die erfolgreiche Marketingstrategie. Dass die St. Huberter gerne in ihrem Dorf einkaufen, hat zuletzt auch eine Umfrage von Studenten der Fontys-Hochschule Venlo gezeigt. Die Befragten zeigten sich mit dem Angebot im Ortskern sehr zufrieden, vermissten allenfalls ein eigenes Kino.

Dass sich ein Edeka-Markt und der Discounter Aldi sowie Filialen von Rossmann oder KiK in St. Hubert erfolgreich ansiedeln und halten konnten, spricht ebenfalls für das Einzelhandelskonzept, das im Kendeldorf umgesetzt wird. Dass der Werbering sich auch für andere Interessen der Bürger einsetzt, macht er mit seinem Namen "Werbe- und Bürgerring St. Hubert" deutlich. Stolz ist man, so viele alt eingesessene Geschäfte und gastronomische Betriebe im Ort zu haben. Das Familienunternehmen Café Poeth wurde kürzlich erst mit einer landesweiten Auszeichnung als Handwerksbetrieb im Fachbereich Bäckerei-Konditorei prämiiert.

Große Anerkennung gab und gibt es auch für das außergewöhnliche Engagement der St. Huberter Geschäftsleute bei der Unterstützung der Flüchtlingshilfe. Dass die Stadt Kempen in der ehemaligen Johannes-Hubertus-Schule ein Begegnungs- und Integrationszentrum einrichtet, spricht für das beispielhafte ehrenamtliche Engagement der Bürger im Kendeldorf. Dabei war es nicht immer einfach, mit den vielen Flüchtlingen, die von der "Via Stenden" in den Ort kamen, umzugehen.

(rei)
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