Kreis Viersen Hochschule entwickelt MINT-Projekt für Mädchen

Kreis Viersen · Die Hochschule Niederrhein will Mädchen schon im Kindesalter für Mathematik, Ingenieurwissenschaften, Naturwissenschaften und Technik (MINT) begeistern. Das ist das Ziel eines vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit 800.000 Euro geförderten Projekts. "Wir wollen die Einstellungen der Mädchen gegenüber den MINT-Fächern verändern und dafür die Möglichkeiten der digitalen Medien nutzen", sagt Professorin Monika Eigenstetter, die das Projekt leitet.

 Das Projektteam am Umweltcampus Trier mit Professorin Monika Eigenstetter von der Hochschule Niederrhein (dritte von links).

Das Projektteam am Umweltcampus Trier mit Professorin Monika Eigenstetter von der Hochschule Niederrhein (dritte von links).

Foto: HST

Leadpartner des Verbundprojekts ist die Hochschule Trier, die die technische Umsetzung übernehmen wird. In Krefeld entwickelt die Psychologin Monika Eigenstetter das nötige geschlechtsspezifisch psychologische Lehrkonzept für das Vorhaben und kontrolliert im Anschluss den Erfolg. Das Problem ist seit Jahren bekannt: MINT-Fächer gelten als unweiblich. "Mädchen werden schon im Kindesalter entmutigt, sich mit mathematisch-naturwissenschaftlichen Themen auseinanderzusetzen", sagt Eigenstetter. "Diese Fächer gelten einfach als nicht sexy." Die Folge sei, dass sich die Mädchen in den Fächern schwächer einschätzen würden, als sie tatsächlich sind. Am Ende dieser Negativspirale steht, dass Frauen seltener ingenieurswissenschaftliche Studiengänge aufnehmen als Männer. Das möchte das auf drei Jahre angelegte Projekt MINT-Coach ändern. Konkret geht es um Spiele auf dem Smartphone, um Avatare (digital erschaffene Figuren), Rätsel und andere Aufgaben, die speziell für Mädchen entwickelt werden sollen. MINT soll cool sein - auch für Mädchen. Aufgabe wird es sein, nach einer Analysephase über die Vorlieben der Mädchen ein psychologisch-genderdidaktisches Konzept zu entwickeln, um die Mädchen über ihre Smartphones für MINT-Themen zu begeistern. Parallel zu der Arbeit in Krefeld erfolgt an der Hochschule Trier die Entwicklung und Anpassung des technischen Konzepts für den MINT-Coach.

Anschließend werden über 1,5 Jahre hinweg Schülerinnen aus sieben Saarbrücker Schulen der Klassenstufe 6 und 7 mit den entwickelten MINT-Aufgaben versorgt. Zudem wird das Umfeld eingebunden. Psychologin Eigenstetter weiß: "Der Einfluss dieser Gruppen ist sehr groß, sie sollen daher die Schülerinnen in ihrer hoffentlich steigenden MINT-Begeisterung stärken."

(RP)
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