Stadt Kempen Hoch konzentriert beim königlichen Spiel

Stadt Kempen · Das Klicken der Schachuhr erfolgt bei Sonja und Esat in kurzen Abständen. Blitzschnell setzen die beiden Zug um Zug. Bauern, Läufer, Springer und Türme bewegen sich rasant über das Brett. Kaum dass ein Zug steht, erfolgt der Griff zur Uhr. Dann werden die Abstände auf einmal länger.

 Voll konzentriert waren auch diese jungen Teilnehmer beim Schachturnier in der Aula der Kempener Realschule am Zuge.

Voll konzentriert waren auch diese jungen Teilnehmer beim Schachturnier in der Aula der Kempener Realschule am Zuge.

Foto: Achim Hüskes

Der 13-jährige Gelsenkirchener hat sich einen Spielvorteil verschafft und die Zwölfjährige runzelt grüblerisch die Stirn. Die Chancen für ihre schwarzen Figuren sehen nicht gut aus, zumal sie bereits ihre Dame verloren hat. Doch ans Aufgeben denkt die Duisburgerin nicht. Immer wieder schafft Sonja es, ihren Gegenspieler am Schachmatt zu hindern. Letztendlich ist es aber doch soweit. Ein Händeschütteln mit einem freundlichen Lachen, dann gehen beide Arme hoch. Ein Zeichen für den Schiedsrichter, die Partie abzunehmen. Aber nicht nur hier herrschte für etliche Minuten höchste Konzentration. In der Aula der Erich Kästner Realschule in Kempen sind insgesamt 86 Schüler damit beschäftigt, Schachfiguren über die Bretter zu schieben. Die Gesamtschule Kempen hat in Zusammenarbeit mit den Schachfüchsen Kempen zum ersten Jugend-Schnellschach-Turnier eingeladen. "Wir bieten im offenen Ganztag seit Start unserer Schule eine Schach AG in Kooperation mit den Schachfüchsen an. Unsere Kollegin Inge Vogler, die die AG betreut, hatte die Idee für ein Turnier", berichtet Schulleiter Uwe Hötter.

Eine Idee, die die Schachfüchse mit Begeisterung unterstützten, wobei Karl-Heinz Ruland, Jugendbetreuer bei den Schachfüchsen, das Ganze federführend organisierte. Die hohe Teilnehmerzahl von Schülern im Alter von sieben bis 16 Jahren lässt Ruland strahlen. "Wir haben allein 24 Teilnehmer im U-8- Bereich. Das spiegelt den derzeitigen Trend wider, dass viele Jüngere gerne Schach spielen. Mit 17 Teilnehmerinnen sind auch die Mädchen gut vertreten", sagt Ruland. Neben den Spieler aus der AG der Gesamtschule, Mitgliedern der Schachfüchse und weiteren Kempenern Schülern sind Teilnehmer aus der näheren und weiteren Umgebung angereist. "Das Interesse ist groß, was uns riesig freut", meint Inge Vogler.

Gespielt wird nach dem so genannten Schweizer System, wobei jeder Spieler pro Partie 15 Minuten Zeit hat. In sieben Runden treten die die Schüler in insgesamt vier Altersklassen gegeneinander ein. "Die erste Runde wird gelost. Danach spielen die Schüler in ihren Altersklassen gemäß ihrer erreichten Punkte gegeneinander", erklärt Ruland. Schach mache einfach Spaß, sind sich René (11) und Jack (12) einig, die beide in der Schach-AG der Gesamtschule aktiv sind, in der jeden Donnerstagnachmittag elf Schüler Schach spielen und sich in Taktiken üben. "Für mich selber merke ich zudem, dass ich mich generell im Unterricht besser konzentrieren kann", erzählt René. Inzwischen hat die dritte Spielrunde in der Aula begonnen. Außer dem Klicken der Schachuhren ist nichts zu hören. Eltern beobachten vom Rand her die Spiele, während die vier Schiedsrichter durch die Reihen wandern und ab zu einmal an die Regel "Berührt-Geführt" erinnern müssen. Wobei ungültige Züge in diesem Fall nicht zu einem Aus führen, sondern zurückgenommen werden dürfen.

Die Sieger erhalten am Ende Pokale sowie Urkunden und alle teilnehmenden Spieler bekommen ein kleines Gastgeschenk.

(tref)
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