Stadt Kempen Hier wird für Kempener gebaut

Stadt Kempen · Einige Bauprojekte sollen Arbeiten, Wohnen oder Einkaufen in der Thomasstadt in den kommenden Jahren noch attraktiver machen. Selbst die katholische Kirche beteiligt sich an der Bauoffensive und gibt ihr Jugendheim ab.

 Das ehemalige Jugendheim "Komma" am Oedter Pfad wird abgerissen. Auf dem Areal, das auch die große Wiese einschließt, sollen Mehrfamilienhäuser gebaut werden. Das Grundstück gehört der Katholischen Kirchengemeinde.

Das ehemalige Jugendheim "Komma" am Oedter Pfad wird abgerissen. Auf dem Areal, das auch die große Wiese einschließt, sollen Mehrfamilienhäuser gebaut werden. Das Grundstück gehört der Katholischen Kirchengemeinde.

Foto: Kaiser

Anwohner der Wiesenstraße sehen das Vorhaben durchaus mit gemischten Gefühlen und hatten jetzt entsprechende Fragen an die Stadtverwaltung bei der öffentlichen Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Planung und Klimaschutz. Denn das seit gut einem Jahr leer stehende Gebäude, in dem über viele Jahre das katholische Jugendheim "Komma" beheimatet war, soll abgerissen werden. Für das Gelände an der Ecke Kauertzacker/Oedter Pfad, das der katholischen Kirchengemeinde gehört, gibt es bereits weit gediehene Neubaupläne. Die Kirche will die Fläche der Schwester-Ina-Stiftung des Kinderheims St. Annenhof verpachten. Diese will dort ein dreigeschossiges Mehrfamilienhaus mit neun preisgünstigen Wohnungen bauen. Daneben ist ein zweites, ähnlich großes Haus mit Mietwohnungen geplant. Die Kirchengemeinde will selbst ein weiteres Haus errichten lassen, in das Wohngruppen des St. Annenhofs einziehen könnten. Wie Planungsamtsleiter Heinz-Peter Cox im Ausschuss erläuterte, müssen für die Bauvorhaben Bäume gefällt werden und die große Wiese am Jugendheim wird ebenfalls aufgegeben. Gerade das finden die Anwohner schade, weil dort Nachbarschaftsfeste stattgefunden und Kinder gespielt haben.

Neubaupläne gibt es auch für das Gebäude der Firma Kleinebrecht an der Ecke St. Huberter Straße/Am Bahnhof/Moorenringgasse. Hier gibt es nach Angaben des städtische Planungsamtes Überlegungen eines privaten Investors, den Komplex noch in diesem Jahr abzureißen und dort ein Haus mit Wohnungen neu zu bauen. Eine Arztpraxis ist hierfür ebenfalls geplant wie eine Tiefgarage. Ein Teil der 18 Wohnungen soll verkauft, der Rest vermietet werden.

 Das Gebäude an der Ecke St. Huberter Straße/Am Bahnhof/Moorenringgasse soll einem Neubau weichen.

Das Gebäude an der Ecke St. Huberter Straße/Am Bahnhof/Moorenringgasse soll einem Neubau weichen.

Foto: Kaiser, Wolfgang (wka)

Am Moorenring/Ecke Thomasstraße sind die Tage des Postgebäudes ebenfalls gezählt. Der Eigentümer, eine Grefrather Immobilienfirma, plant einen Neubau mit Wohnungen. Der Baubeginn ist offen. Die Post hat noch einen Mietvertrag bis 2018, könnte später auch in den Neubau wieder als Mieter einziehen.

 Ende in Sicht: Das Postgelände an der Ecke Moorenring/Thomasstraße soll ebenfalls neu bebaut werden.

Ende in Sicht: Das Postgelände an der Ecke Moorenring/Thomasstraße soll ebenfalls neu bebaut werden.

Foto: Kaiser, Wolfgang (wka)
 An der Ecke Königsberger-/Breslauer Straße in Kamperlings haben Arbeiten für ein neues Mehrfamilienhaus begonnen.

An der Ecke Königsberger-/Breslauer Straße in Kamperlings haben Arbeiten für ein neues Mehrfamilienhaus begonnen.

Foto: Kaiser, Wolfgang (wka)
 Planungsrechtlich hat die Politik jetzt die Voraussetzungen für einen Ersatzneubau des Rewe-Marktes geschaffen.

Planungsrechtlich hat die Politik jetzt die Voraussetzungen für einen Ersatzneubau des Rewe-Marktes geschaffen.

Foto: Kaiser, Wolfgang (wka)

Was lange währt - wird nun in die Tat umgesetzt. An der Ecke Königsberger-/Breslauer Straße in Kamperlings ist die bestehende Bebauung abgerissen und eine Baugrube ausgehoben worden. Hier entstehen zwei neue Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 21 Wohnungen. Zwei Kempener Investoren planen barrierefreie Einheiten mit Gartenanteil oder Balkon. Planungsrechtlich haben die Kempener Politiker nun auch eine massive Kuh vom Eis geschoben: Der Weg ist frei für den lange geplanten Ersatzneubau des Rewe-Marktes an der Kleinbahnstraße. Rewe will seit Jahren die Verkaufsfläche erweitern. Probleme bereitete der für das Gelände bestehende Bebauungsplan. Der alte Plan wurde in der jüngsten Sitzung des Planungsausschusses in Teilen außer Kraft gesetzt und ein modifizierter Bebauungsplan auf den Weg gebracht. Der Stadtrat muss dem Vorhaben am 14. März noch zustimmen. Doch das ist nun nur noch Formsache.

(RP)
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