Stadt Kempen Hier sind die Fackeln zu sehen

Stadt Kempen · Am Montag und Dienstag ist es wieder so weit: Die beiden Martinszüge mit mehreren tausend Kindern bewegen sich durch die Kempener Altstadt. Bei gutem Wetter werden für Dienstagabend rund 30.000 Besucher erwartet.

 Der Weg des großen Kempener St.-Martinszuges am kommenden Dienstag, 10. November, ab 17.15 Uhr durch die Altstadt.

Der Weg des großen Kempener St.-Martinszuges am kommenden Dienstag, 10. November, ab 17.15 Uhr durch die Altstadt.

Foto: PEP WERBEAGENTUR/STADT KEMPEN

Langsam macht es sich breit, das St.-Martins-Gefühl. In vielen Fenstern sieht man schon liebevoll dekorierte Laternen. Oft werden da die Exemplare der Familien aus den vergangenen Jahren ausgestellt.

Am kommenden Montag, 9. November, machen die Kleinkinder den Anfang. Es hat sich in den vergangenen Jahren bewährt, den Kleinkinderzug einen Tag vor dem großen Zug ziehen zu lassen. Die Kindertagesstätten stellen sich ab 17.30 Uhr auf dem Kirchplatz auf. Kinder, die keine Kindertagesstätte besuchen, können sich am Ende des Zuges anschließen. Pünktlich mit dem Glockenläuten von St. Marien um 18 Uhr geht es dann los. Vom Kirchplatz aus führt der Weg über die Peterstraße, Umstraße, Judenstraße, Schulstraße, Tiefstraße und Kuhstraße zum Buttermarkt. Hier erleben die Kinder die Bettlerszene am Feuer. Dann ziehen sie durch das Rathaus und erhalten ihre Martinstüte, in Kempen "Bloese" genannt. Der St.-Martin-Verein rät, den Kindern eine Tasche mitzugeben, so dass sie die gut gefüllte Tüte besser tragen können. Der Zug löst sich auf dem Kirchplatz auf. Übrigens findet auch bei Regen der Umzug unverändert auf dieser Strecke statt. Am Dienstag, 10. November, ist es dann für die Schüler so weit. Angeführt von St. Martin Jüppi Trienekens in Begleitung seiner Herolde Georg Funken und Michael Fander ziehen sie durch die Stadt. Pünktlich um 17.15 Uhr beginnt der Zug an der Mülhauser Straße. Von hier aus geht es über die Ellenstraße in die Altstadt hinein. Durch Peterstraße und Umstraße ziehen die Schüler Richtung Judenstraße, um dann in die Schulstraße einzubiegen. Von dort aus geht es über die Tiefstraße und die Kuhstraße durch das Kuhtor auf den Burgring rund um die Burg bis zur Thomas-Buchhandlung. Danach kommt das immer wieder lang erwartete Feuerwerk. Bleibt nur zu hoffen, dass bis dahin noch einige kräftige Windstöße das Blätterwerk, das zur Zeit noch den Blick auf die Türme verwehrt, abschüttelt.

 Die Fackeln der Schüler für den Kempener St.-Martinszug sind in jedem Jahr besondere Kunstwerke Diese Gruppe war im vergangenen Jahr durch die Altstadt unterwegs.

Die Fackeln der Schüler für den Kempener St.-Martinszug sind in jedem Jahr besondere Kunstwerke Diese Gruppe war im vergangenen Jahr durch die Altstadt unterwegs.

Foto: WOLFGANG KAISER

Von der Burgstraße geht es nach dem Feuerwerk über Engerstraße, Studentenacker und Peterstraße bis zum Kirchplatz. Daran schließt sich der Durchzug durch das Rathaus an und der Zug geht dann am Martinsfeuer auf dem Buttermarkt vorbei. Die Auflösung erfolgt über Moosgasse, Ellenstraße, Acker und Neustraße.

Der St.-Martin-Verein bittet darum, dass Eltern ihre Kinder nur an den vorher bekannt gegebenen "Ausschleusungsstellen" abholen. Auch dieser Umzug wird ohne Rücksicht auf Regen stattfinden. Doch hat der St.-Martin-Verein in Zusammenarbeit mit Stadt und Hilfsorganisationen sowie den Schulen einen Plan ausgearbeitet, wie der Zug bei Unwetterwarnungen unmittelbar vor Beginn noch abgesagt werden kann. In diesem Falle werden Schulen über vorher vereinbarte Handynummern informiert, die am Wegesrand stehenden Eltern durch Lautsprecherdurchsagen.

Insgesamt werden an diesem Abend Schüler von elf Kempener Schulen unterwegs sein, dazu 26 Schüler der ehemaligen Johannes-Hubertus-Schule. Diese werden auch traditionsgemäß den Zug anführen. Außerdem ziehen Kempener Schüler, die eine Förderschule im Kreis besuchen, und die Kempener Schüler der Liebfrauenschule Mülhausen mit.

Eine Bitte von Altbürgermeister Karl-Heinz Hermans gibt der Vorsitzende des St.-Martin-Vereins Heiner Wirtz gerne an die Anwohner und Geschäfte am Zugweg weiter: Die Häuser sollten doch schön illuminiert sein, die Geschäftsbeleuchtung weitestgehend abgestellt oder verdunkelt werden.

Nach dem Zug gehen die Kinder traditionell an den Häusern singen und erhalten dafür Süßigkeiten. Unterwegs sind auch Schüler des Thomaeums. Sie sammeln für einen guten Zweck. Der Erlös soll der "Pro- Paraguay-Initiative" von Ute und Hermann Schmitz zufließen. An zwei Vormittagen haben die beiden engagierten Kempener in dieser Woche die Schüler über die Arbeit in Paraguay informiert. Der Erlös aus der Martinsaktion soll ganz im Sinne des Festes vor allem den Kindern in dem südamerikanischen Land zugutekommen. Das Ehepaar Schmitz hofft, das die Schüler an möglichst vielen Häusern klingeln und um Spenden bitten. Aus Erfahrung wissen sie, dass sich im Laufe des Abends oft manches gute Gespräch ergeben wird. Und damit die Schüler nicht ganz leer ausgehen, gibt es zum Abschluss noch ein gemütliches Beisammensein.

(sr)
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