Stadt Kempen Heimatverein bangt um Domizil: Haus Baaken steht zum Verkauf

Stadt Kempen · Zum Jahreswechsel verlässt die Keramiksammlung des Pottbäckermuseums Tönisberg. Der Eigentümer will das historische Gebäude verkaufen.

 Das älteste Gebäude in Tönisberg, "Haus Baaken", steht zum Verkauf. Der Heimatverein suchtl nach Unterstützung bei der Finanzierung eines Kaufs.

Das älteste Gebäude in Tönisberg, "Haus Baaken", steht zum Verkauf. Der Heimatverein suchtl nach Unterstützung bei der Finanzierung eines Kaufs.

Foto: Kaiser

Die Entwicklung zeichnete sich in den vergangenen Monaten schon ab, die Beteiligten hatten allerdings Stillschweigen verabredet. Nun ist der Vorstand des Heimatvereins Tönisberg mit einem Brief an die Mitglieder und Freunde an die Öffentlichkeit gegangen. "Haus Baaken", das Denkmal an der Bergstraße, steht vor einer ungewissen Zukunft. Das historische Gebäude, das neben dem privaten Pottbäckermuseum die Heimatstube mit der heimatgeschichtlich wertvollen Sammlung des Vereins beherbergt, soll verkauft werden. In einem Immobilienportal im Internet wird das Haus für 255.000 Euro zum Kauf angeboten. Es soll bereits Kaufinteressenten geben, es fanden auch schon Besichtigungstermine statt.

Zum Hintergrund: Lutz Weynans, 2. Vorsitzender des Heimatvereins und Eigentümer von "Haus Baaken" will seine Immobilie verkaufen, weil er nach Belgien zieht. Seine Keramiksammlung wird bereits zum Jahreswechsel von Tönisberg nach Bonn umziehen und ins Eigentum des dortigen Rheinischen Landesmuseums übergehen. Das "Haus Baaken" würde Weynans am liebsten an den Heimatverein verkaufen. Und der Vorstand steht einem Ankauf grundsätzlich offen gegenüber. Denn Weynans hat signalisiert, dass er auch Inventar, mit dem der Heimatverein seine eigene Sammlung präsentiert, kostenfrei überlassen würde. Auch das Bonner Landesmuseum würde Tonwaren der Tönisberger Töpfer als Dauerleihgabe im ältesten Haus des Bergdorfes belassen.

Unklar ist derzeit allerdings, wie der Heimatverein den Kauf von "Haus Baaken" finanzieren soll. Es werden derzeit Gespräche mit potenziellen Geldgebern oder Sponsoren geführt. Die Stadt Kempen kommt wohl nicht als Mitfinanzier in Frage. Dort hat der Vorstand des Heimatvereins bereits angefragt und eine Absage erhalten. Ähnlich wie die Heimatverein in St. Hubert und Hüls werden Bürgen für einen Kredit gesucht, den der Verein als juristische Köperschaft selbst nicht aufnehmen kann. Viel Zeit für ein tragfähiges Finanzierungskonzept bleibt dem Verein indes nicht, denn bis Ende Januar soll das Haus verkauft sein.

Die bestehende Keramiksammlung mit mehr als 1000 Exponaten ist letzmalig am Sonntag, 4. Dezember, von 10.30 bis 14.30 Uhr zu sehen. Dann hat auch wieder die Heimatstube des Heimatvereins geöffnet.

(RP)
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