Stadt Kempen Haus Wiesengrund: Stadt und Initiative ändern Finanzierung

Stadt Kempen · Sozialausschuss stimmt neuer Abrechnung für Senioren-Begegnungsstätte zu. Behinderte der Lebenshilfe wollen mehr Barrierefreiheit in der Stadt.

Einstimmig hat jetzt der Kempener Ausschuss für Soziales und Senioren einen Eckpunkteplan zur Neuregelung der Finanzierung für das Begegnungszentrum "Haus Wiesengrund" beschlossen. Entstanden ist dieser Plan in enger Abstimmung mit der Senioren-Initiative (SI), die das Begegnungszentrum bewirtschaftet. Bislang beteiligte sich die Stadt Kempen mit einem jährlichen Zuschuss an den Kosten. Dieser betrug zuletzt 54.000 Euro pro Jahr.

Trotz aller Einsparungen gab es für die SI aber in den vergangenen Jahren stets Defizite, die aus dem Haushalt des Vereins beglichen werden mussten. Ab 2018 soll sich daher die Finanzierung nun grundlegend ändern. Initiative und Stadt schließen einen Vertrag, in dem die Stadtverwaltung dem Verein die Bewirtschaftung als Auftragsnehmer überlässt. Entsprechend der in den vergangenen Haushaltsjahren entstandenen Kosten wird dabei zunächst ein Festbetrag von 85.000 Euro angesetzt, den die Stadt an die SI für ihre Dienstleistung zahlt. Dieser kann bei Bedarf maximal auf 90.000 Euro erhöht werden. Künftig wird man sich immer Mitte des Jahres zusammen setzen, um den Kostenrahmen für das nächste Jahr festzusetzen. Verwendet werden darf das Geld ausschließlich für die reinen Betriebs-, Personal- und Verwaltungskosten des Begegnungszentrums.

Besonderen Besuch hatte der Sozialausschuss in der Einwohnerfragestunde: Bewohner des Betreuten Wohnens der Lebenshilfe Kreis Viersen, die in Kempen am Emilie-Horten-Platz leben, nutzten die Gelegenheit, Wünsche und Anregungen, aber auch Kritik zu äußern. Beim Jubiläum der Lebenshilfe Mitte des Jahres wurde ein Film gezeigt, in dem die Bewohner ihre Situation darstellten. Kempens Sozialdezernent Michael Klee hatte sie darauf hin in den Ausschuss eingeladen. Ausgesprochen konkret nahmen sie Stellung zu ihren Anliegen.

So wünschte sich ein Rollstuhlfahrer den Verzicht auf Kopfsteinpflaster, weil dies für ihm zum Beispiel den Weg zum Kino unnötig schwer macht. Generell möchten sie mehr Barrierefreiheit in der Stadt. Briefe vom Amt seien oft zu kompliziert formuliert. Ein Anliegen, das Klee durchaus verstand. Er sagte auch zu, dass die Beschilderungen in den Verwaltungsgebäuden zunehmend mehr mit Piktogrammen und eindeutigen, leichten Formulierungen ausgestattet werden sollen.

Beim Wunsch nach mehr Wohnraum für behinderte Menschen musste er zunächst passen. Denn der Stadt fehlen die Grundstücke, um solche Häuser zu errichten. Ein ganz wichtiger Punkt, der wahrscheinlich in Zusammenarbeit mit den Verkehrsbetrieben leicht zu erledigen ist, galt den Fahrplänen für den Öffentlichen Nahverkehr. Denn die Pläne hängen meist zu hoch und sind daher für Rollstuhlfahrer oder kleine Menschen schlecht zu lesen. Und sie sind oft unverständlich

(sr)
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