Stadt Kempen Haus Wiesengrund: Romantische Musik-Reise nach Spanien

Stadt Kempen · Für eine märchenhafte Stunde wurden die Besucher im Haus Wiesengrund ins sonnige Spanien entführt. Burkhard Wolf nahm sie mit auf die romantische Reise. "Oh Alhambra, deine Sterne" lautete das Motto. Zunächst erzählte Wolk ein bisschen von der Geschichte der Alhambra in Granada. Sie ist wohl das bekannteste Relikt der maurischen Herrschaft in Spanien, bis heute aufgrund ihrer Schönheit ein Touristenmagnet. Wolk erzählte auch vom kulturellen Leben zu Zeiten der Mauren in der prachtvollen Burg, die zeitweise Wohnstätte für 5000 Menschen war. Und er erinnerte an die vielen Dinge, die Europa den arabischen Mauren verdankt - den Kaffee zum Beispiel, aber auch so etwas Simples wie die Zahnbürste.

Mitgebracht hatte Wolk jede Menge Bilder von der Burg, teils sehr schöne Detailaufnahmen. Diese passten dann zu den Geschichten, die er aus der Zeit der Mauren erzählte. Eine wunderschöne Romanze um ein junges Mädchen, das sich in einen Pagen bei Hofe verliebt. Aber der muss seinem Herrn folgen und hinterlässt am Alabasterbrunnen, an dem sich das Paar zuerst traf, eine silberne Laute. Und die hat einen solchen Wohlklang, dass die junge Frau bald an allen Höfen spielt. Natürlich findet sie so den Geliebten wieder. Das war wunderschön romantisch. Wolk hatte dafür die passende Gitarrenmusik ausgesucht. Denn er findet nicht nur genau passende Bilder, sondern hat auch noch Gitarre studiert. Und so verwoben sich an diesem Nachmittag Bilder, Geschichte und Musik aufs Beste.

Die nächste Geschichte war ein wenig schelmischer. Zwei verwunschene Statuen führen eine Gärtnerstochter zu einem Schatz, der der Familie fortan Wohlstand garantiert. Auch hier gab es wieder die passende Musik - von romantisch- still bis zu den klassisch tänzerischen Rhythmen, die man mit Spanien verbindet. Dabei improvisierte Wolk auch im Stil von Django Reinhardt. Es folgte dann das wohl bekannteste spanische Gitarrenstück "Asturias" von Albeniz.

Zur Musik hatte Wolk auch gleich noch eine Anekdote bereit. Angeblich hat der Komponist Franz Liszt den Spanier überredet, sich mit der Folklore seines Landes zu beschäftigen. Dieser ist dem Rat gefolgt und hat sein berühmtes Stück für die spanische Gitarre umgeschrieben- Er wollte es seitdem nicht mehr auf anderen Instrumenten gespielt hören. Der schöne Auftritt hätte deutlich mehr Besucher verdient gehabt.

(sr)
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