Stadt Kempen Hagelkreuz: Spaziergang mit Wunschliste

Stadt Kempen · Der neue Quartiersmanager Ingo Behr hatte eingeladen, und viele Anwohner machten mit beim Rundgang durch das Kempener Wohnviertel. Dabei wurden etliche Problemstellen besichtigt und Wünsche für Verbesserungen genannt.

 Quartiersmanager Ingo Behr (Mitte) begrüßte die Teilnehmer am Rundgang durchs Hagelkreuz auf dem Concordienplatz. Er sammelte auf der Tour viele Anregungen und Wünsche der Anwohner.

Quartiersmanager Ingo Behr (Mitte) begrüßte die Teilnehmer am Rundgang durchs Hagelkreuz auf dem Concordienplatz. Er sammelte auf der Tour viele Anregungen und Wünsche der Anwohner.

Foto: Wolfgang Kaiser

Die Spaziergänger hatten sich den Glühwein und die Laugenbrezel im katholischen Gemeindezentrum redlich verdient. Mehr als eineinhalb Stunden waren sie durch das Wohnviertel Hagelkreuz gegangen. Es war eine erste Initiative des neuen Quartiersmanagers Ingo Behr (55), der das Wohnviertel weiter entwickeln und es für alle Generationen erlebbarer und schöner machen möchte. Und die Resonanz bei der Tour quer durch das Wohngebiet war sehr gut: 35 Männer und Frauen gingen mit, gaben dabei so manche Anregungen.

Gerade stand die Gruppe am großen Abenteuerspielplatz am Hagelkreuzweg. "Nicht nur meine Enkel, sondern ich möchte hier auch mal schaukeln, obwohl ich schon Oma bin" sagte schmunzelnd Anni Rosenfeld. Bereits im Vorfeld, als Ingo Behr die ersten Handzettel in Läden oder Arztpraxen ausgelegt und darauf nach Meinungen und Verbesserungsvorschlägen gefragt hatte, wünschten sich einige Anwohner, dort einen Fitness-Parcours auch für die älteren Generationen vorzusehen.

Ingo Behr nutzte die Gelegenheit, sich bei diesem Spaziergang vorzustellen. Wie übrigens auch der neue Gemeindereferent der Kirchengemeinde St. Mariae Geburt, Andreas Bodenbenner. Einige der Spaziergänger waren bestens bekannt, so der Vorsitzende des Bürgervereins, Willi Stenhorst, oder Kempens Awo-Vorsitzender Rainer Zeitz. Nicht zu vergessen Michael Klee. Der Sozialdezernent ging alle Etappen mit, war auch beim abschließenden Treff im Gemeindehaus mit dabei.

Einen interessanten Vorschlag machte Klee an der sich gerade in der Auflösung befindenden Friedrich-Fröbel-Schule: ein freiwerdendes Gebäude zu einem Bürgerhaus zu machen, mit Aktivitäten für Jung und Alt. "Hier in dieser tollen Umgebung zwischen Kindergarten und Astrid-Lindgren-Schule böte sich geradezu solch ein zentraler Punkt an", schwärmte Klee.

Aufgrund der Rückläufe der Handzettel hatte sich Ingo Behr etwa sieben bis acht neuralgische Punkte ausgeguckt. Einer davon war gleich zu Beginn der Bereich an der Brücke, die die Fußgänger und Radfahrer über die viel befahrene Straelener Straße führt. Da diese Fußgängerbrücke für älteren Herrschaften mit ihren Rollatoren nur unter großen Mühen zu passieren ist und vor allem die Schüler auf dem Weg zur gegenüber liegenden Bushaltestelle den kurzen aber gefährlichen Weg über die Straelener Straße vorziehen, wünschten sich einige Anwohner eine sichere Querung über diese stark frequentierte Straße.

Einen ganz anderen Vorschlag machten an anderer Stelle Christa Bitterlich und Edith Wolters. Sie vermissten übereinstimmend nach der Schließung des Edeka-Marktes an der Max-Planck-Straße vor einigen Monaten die fehlende Grundversorgung in ihrem Viertel; andere wünschten sich im Penny-Markt an der Stresemannstraße eine Frische-Abteilung. Zur Edeka-Schließung sagte Dezernent Klee, dass sich die Stadtverwaltung mit darum bemüht habe, einen neuen Discounter dorthin zu bekommen. Klee: "Dies ist bislang vor allem an der relativ kleinen Ladenfläche und an den fehlenden Parkplätzen gescheitert."

Parkplätze waren bei der Begehung ebenfalls ein Thema. Einige Teilnehmer des Rundgangs kritisierten, dass manche Bereiche ständig zugeparkt seien, wünschten zusätzliche Einstellplätze. Strikt dagegen war Ellen Berg: "Wir brauchen die Grünzüge, diese dürfen nicht weiter für Autos zugepflastert werden." Nach Meinung von Klee müssten die vorhandenen Parkflächen optimiert werden. Dazu zähle auch, dass teilweise vorhandene Tiefgaragen oder Einzelgaragen besser als bisher genutzt würden.

Peter Winkelmann hatte diesmal seinen portugiesischen Terrier-Mischling "Porto" zuhause gelassen - Obwohl der 63-jährige ein Plädoyer nicht nur für seinen vierbeinigen Freund hielt. Peter Winkelmann sprach sich für eine eingezäunte Hundefreilauffläche aus nannte gleich Orte dafür: "Entweder an der Straelener Straße neben der Turnhalle oder am Ende des Hagelkreuzweges direkt neben dem Bolzplatz."

Kurt Huintjes regte sich etwas darüber auf, dass der Concordienplatz oft sehr ungepflegt aussehe. Als sehr schön empfand dagegen der 63-Jährige für Festveranstaltungen aller Art die Wiese der katholischen Gemeinde. Auf dem Concordienplatz wünschten sich andere eine bessere Trennung von Flächen für Fußgänger und Radfahrer. Hin und wieder sei es dort zu brenzligen Situationen gekommen. Und auch einige Bänke auf diesem Platz müssten anders positioniert werden.

Außerdem wurden an einigen Straßen mehr Bänke gewünscht, damit gerade die älteren Herrschaften dort mal eine Pause machen könnten. Und Birgit Halbach zeigte an der Stresemannstraße und an der Max-Planck-Straßen Stellen, wo in Grünlagen Müll lag, von der leeren Getränkeflasche bis zum benutzten Tempo-Taschentuch; sie plädierte für mehr Papierkörbe.

Sowohl Ingo Behr als auch Bürgervereins-Vorsitzender Willi Stenhorst zeigten sich zuversichtlich, dass es gelingen kann, dieses Viertel zu stärken. Stenhorst: "Wir müssen für alle Generationen hier die Lebensqualität verbessern und dafür sorgen, dass mehr Plätze entstehen, auf denen sich die jüngeren wie älteren Menschen gerne begegnen."

(wsc)
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